Schulmedizin
Die Schwangerschaftsübelkeit ist im strengen Sinne keine Erkrankung, sondern eine „schwangerschaftsspezifische Veränderung“. Sie muss also nicht behandelt werden.
Nur wenn ein erheblicher Flüssigkeits- und Elektrolytverlust besteht, werden durch Infusionen Salz- und Zuckerlösungen zugeführt. In seltenen Fällen ist eine dauerhafte intravenöse Ernährung notwendig. Schwangerschaftsübelkeit mit einer Entgleisung der Elektrolyte wird in der Schulmedizin stationär betreut.
Zusätzlich kommen Antazida bei Schwangerschaftsübelkeit in Betracht. Sie verhindern eine Schädigung der Speiseröhre durch die aggressive Magensäure. Um die natürliche Bewegung der Magen- und Darmmuskulatur zu fördern setzt man Metoclopramid ein.
Eine Behandlung der Schwangerschaftsübelkeit erfolgt auch in der Schulmedizin nur in den schlimmeren Fällen mit:
- Pyridoxin (=Vitamin B6; 3 x 20 mg, oral)
- Anticholinergika wie Dimenhydrinat (1-4 Mal täglich 50mg) und Diphenhydramin (3 Mal 25-50mg intravenös oder oral)
- niedrig dosierte Antibrechmittel (Antiemetika) wie Meclozin (nicht mehr in Deutschland verfügbar; 25-100mg oral, 2-4 Mal pro Tag), Metoclopramid (4x10mg pro Tag).
- Nur bei Bedarf kommen Serotoninantagonisten zum Einsatz: Ondansetron (2-4mg intravenös, alle 6-8 Stunden).
- Promethazin (ein Neuroleptikum, 12,5-25mg oral oder intravenös bis zu 6 Mal pro Tag)
- Corticoide (zum Beispiel Hydrocortison) werden nur dann eingesetzt, wenn alle anderen Maßnahmen keine Wirkung zeigen.
In den meisten Fällen reicht die naturheilkundliche Behandlung der Schwangerschaftsübelkeit aus.