Was Sie vom Arzt erwarten können
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch zu Erkrankungen, Medikamenten, Zyklus, Sexualleben und Lebensführung. Was viele nicht wissen: Auch Übergewicht, Rauchen und Alkohol gehören in ein Gespräch über Empfängnis. Außerdem ist die berufliche Tätigkeit (wegen einer möglichen Schadstoffbelastung) ein Thema.
Erste Untersuchungen
Zunächst werden grundlegende Faktoren zur Fertilität von Frau und Mann überprüft.
Untersucht werden bei der Frau im Blut zum Beispiel verschiedene Hormon wie das „Antimüllersches Hormon“ (AMH). Dieses Hormon gibt Auskunft über die ovarielle Reserve, also über die Menge an noch reifungsfähigen Eizellen und damit über die Konzeptionswahrscheinlichkeit. Relevant sind weiter das „Folikelstimulierende Hormon“ (FSH), Östradiol, das luteinisierende Hormon (LH), der Prolaktinspiegel sowie das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Auch die Schilddrüsenwerte muss man abklären. Besonders wichtig ist, ob die Hormone während des Zyklus in der vorhergesehen Art und Weise schwanken, denn erst dadurch kann ein Eisprung und eine Reifung des Follikels ausgelöst werden. Kontrolliert werden Scheide und Mutermund, insbesondere auf Infektionen mit Chlamydien. Die Eierstöcke und die Gebärmutter kann man im Ultraschall gut darstellen.
Beim Mann wird zusätzlich zu den Hormonen (FSH, LH und Testosteron) das Sperma getestet. Ein „Spermiogramm“ gibt Auskunft über die Spermienqualität – die Zahl, das Aussehen und die Bewegungsfähigkeit der Samen. Da die Qualität erheblich schwankt, wird die Erhebung in der Regel wiederholt. Des Weiteren werden Penis, Hoden, Nebenhoden, Prostata sowie die Samenblase gecheckt. Auch beim Mann klärt ein Abstrich, ob eine Infektion mit Chlamydien vorliegt. Eventuell ist zur Abklärung ein Ultraschall von Hoden und Prostata nötig.
Weitergehende Maßnahmen
Erst wenn diese Untersuchungen keine Ergebnisse liefern, wird die Eileiterdurchgängigkeit bei der Frau überprüft. Durch Infektionen mit Chlamydien kann der Eileiter verkleben und dadurch verhindern, dass Spermien und Eizelle zusammentreffen. Dazu führt man eine Bauchspiegelung oder ein Gebärmutter-Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel durch. Bei einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) kann man mittels einer Videokamera die Schleimhaut dargestellt werden. Eventuelle Veränderungen wie Polypen oder Muskelknoten (Myome) können während dieser Behandlung entfernt werden.