Diagnostik
Neben der sorgfältigen Anamnese sowie Abklärung von Risikofaktoren erfolgen eine körperliche Untersuchung (Haut, Farbe, Schmerzallgemein, Nägel und Druckschmerztests) sowie ein Vergleich der Extremitäten zur Feststellung des Ausmaßes der Schwellung und Hautveränderung.
Wasser in den Beinen: Dellen-Test
Optisch ist das betroffene Bein durch die Wassereinlagerungen geschwollen. Ein einfacher Test auf die Menge an Gewebewasser ist der Fingerdruck neben dem Schienbein für einige Sekunden. Danach bleibt eine mehr oder weniger tiefe Delle zurück, die sich nur sehr langsam zurückbildet. Auch Hautvernarbungen lassen sich ertasten.
Bildgebende Verfahren
Es stehen verschiedene Spezialmethoden zur Diagnose Verfügung.Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie schnell und einfach durchzuführensind.
- Doppler/Duplex-Sonographie: Die Blutkörperchen reflektieren den Schall, so dass die Stärke und die Bewegungsrichtung des Blutes farbig dargestellt werden kann. Die Photoplethysmographie: Ist ganz ähnlich, nur verwendet dieses Verfahren keinen Schall sondern Infrarotlicht.
- Phlebodynamometrie: Für die Messungen wird die Vene eröffnet und über einen Druckmesser der Druckausgleich in der Vene bestimmt. Je mehr Widerstände und Engstellen im Gefäßverlauf, umso langsamer ändern sich die Druckschwankungen. Wegen Infektionsgefahr wird dieses invasive Diagnose-Verfahren nur in besonderen Fällen angewendet.
- Phlebographie/Angiographie: Hier wird in den Blutkreislauf ein Kontrastmittel gespritzt und die Adern dann mit Röntgen dargestellt. Die Ultraschallverfahren haben heute eine gute Messgenauigkeit, so dass invasive Kontrastmittelröntgen-Untersuchungen immer seltener notwendig werden.
- Computertomographie(CT)/Magnetresonanztomographie (MRT): CT und MRT sind ergänzende Untersuchungsmethoden. Sie ermöglichen die Darstellung von Tumoren oder Lymphknotenschwellungen, die nach und nach die Venen abdrücken können. Auch tief liegende Venen im Brustkorb und Becken lassen sich damit untersuchen.
Allgemeiner Checkup notwendig
Immer sinnvoll ist eine Untersuchung der Lunge zum Ausschluss einer Lungenembolie durch Verschleppung von Blutgerinnseln aus dem Beinbereich in die Lungenstrombahn. Zur Sicherheit erfolgt eventuell eine Herzuntersuchung (EKG), weil auch dort oft Zeichen einer Lungenembolie zu sehen sind.
Labordiagnose
Eine Laboruntersuchung überprüft das Blutbild und die Gerinnungsfaktoren im Blut. Sinnvoller Weise testet man bei wiederholten Venenthrombosen auf gefährliche Genmutationen (Thrombophilie-Screening).
Besonders wichtig sind folgende diagnostische Blutparameter: D-Dimer, Lupus-Antikoagulans, Antithrombin III, Faktor, Ristocetin-Faktor, Prothrombin-Genmutation, Protein C und S zum Ausschluss einer erblichen Neigung. PAI-Gen und Fibrinogen-Spaltprodukte (FSP) für die Bestimmung der Blutgerinnung und des Gerinnungsablaufs – gegebenenfalls weitere Risikofaktoren und Werte, die eine Entzündung oder Tumore ausschließen.