Schulmedizin
Der Schulmedizin behandelt schwerpunktmäßig die Risikokrankheiten Diabetes mellitus, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen sowie die Symptome der PAVK:
Lipidsenker werden eingesetzt um den Cholesterinspiegel im Blut zu senken. Dadurch kann der Zustand der Gefäße stabilisiert werden.
Thrombozytenaggregationshemmer reduzieren die Gefahr von Thrombosen sowie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung können auch unkontrollierte Blutungen auslösen, weswegen man sie nur einsetzt, wenn der Patient bereits einen Herzinfarkt oder eine Embolie hatte. Bei nicht ausreichenden Effekten der allgemeinen Maßnahmen kommen Thrombozytenaggregationshemmer (ASS, Ticlopidin), gefäßerweiternde Stoffe (Buflomedil, Pentoxifyllin, Naftidrofuryl, Iloprost) und die Gerinnungshemmer mit Cumarinen zum Einsatz.
Thrombolyse durch Fibrinolytika: Frische Thromben können medikamentös aufgelöst werden. Länger bestehende Thromben kann diese Methode leider nicht beseitigen.
Durchblutungsfördernde Medikamente werden in den frühen Stadien der PAVK eingesetzt (Naftidrofuryl). Prostanoide stärken den Abfluss durch Gefäßerweiterung.
Perkutane transluminale Agioplastie, Ballondilatation: Ein aufblasbarer Katheter wird in die Arterien bis zur Verengung vorgeschoben. Die Ader kann dann durch Aufblasen geweitet werden. Oftmals aber verschließen sich die Stellen erneut. Daher bringt man häufig so genannte Stents ein, das sind feine Metallgitter, die die Ader dauerhaft offen halten sollen. Eine sichere Gewähr kann auch diese Methode nicht geben.
Gefäßoperationen haben ein hohes Risiko. Sie werden nur in bestimmten Situationen (Herzinfarkt) angewendet. Hierbei werden die Adern mit einem Katheter geweitet. Große Arterien können auch aufgeschnitten und die Verengung herausgeschält werden. Ein Bypass ist eine Überbrückung des verengten Abschnitts mit einer Arterie des Patienten oder einem Teflonschlauch.
Im Stadium IIb kommen Gefäßrekonstruktions-Operationen zum Einsatz, bei IIa nur als letzte Möglichkeit nach Ausreizen aller herkömmlichen Maßnahmen.
Im Stadium III ist eine stationäre Therapie notwendig. Wenn eine gefäßchirurgische Therapie nicht mehr möglich ist, muss mit einer gefäßerweiternden Infusionstherapie mit Prostanoiden (Iloprost, Alprostadil) versucht werden, die Extremität zu erhalten und Amputationen zu verhindern.
Offene Beine und Geschwüre werden mit Antibiotika und Antimykotika behandelt. Eine sorgfältig tägliche Wundpflege ist für das Abheilen besonders wichtig. In schweren Fällen werden Teile amputiert.
Da in den Stadien III und IV starke Schmerzen auftreten, ist eine Verordnung von Schmerzmitteln wichtig. Durch die Ausschaltung des vegetativen Nervensystems, durch eine so genannte lumbale Sympathikolyse erreicht man eine Gefäßerweiterung, und somit einen gesteigerten Blutfluss. Der Patient wird dadurch relativ gering belastet.