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Weitere Therapien: Warzen

Was sonst noch hilft

Einige wichtige Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich sowie Hygieneempfehlungen helfen beim Umgang mit Warzen. Ergänzt werden kann die Behandlung durch Naturheilkunde und Schulmedizin.

Ernährung

Vitamine für die Immunantwort

Die einzige Empfehlung, die man geben kann, ist eine vitaminreiche Ernährung. Damit wird die Abwehr gestärkt und die Bekämpfung von Entzündungsschäden ermöglicht. Auch das Hautbild profitiert von einer gesunden Ernährung.

Naturheilverfahren

Warzen kalt abschrecken

Entscheidend ist der Faktor Durchblutung. Häufig von Warzen betroffen sind Personen, die kalte Hände und Füße haben und kreislauflabil sind oder/und stark an Händen und Füßen schwitzen. Die Verdunstung des Schweißes führt durch den Kälteeffekt zu einer Unterkühlung der Hautbereiche. Besonders Raucher neigen zu Warzen, da ihre Gefäße durch das Nikotin und die Folgewirkungen der Schadstoffe im Rauch verengt sind. Rauchstopp ist oberstes Gebot.

Bei Durchblutungsstörungen können Bäder mit Zusatz von Rosmarin Linderung verschaffen. Gut sind auch Maßnahmen der klassischen Naturheilverfahren wie Bewegung und Sport in Kombination mit wechselwarmen Anwendungen (Sauna, Wechselbäder, Tautreten, Wassertreten und kalte Güsse, Kneipptherapie, Hydrotherapie).

Achtung:

  • Befallene Hände und Füße nach Anwendungen warm und trocken halten.
  • Wer friert, soll vor den Kaltanwendungen Sport betreiben.

Eigenblut gegen Warzen

Eigenbluttherapie übt einen Reiz auf das Immunsystem aus. Das Blut aus der Ader wird in den Muskel gespritzt. Dort setzt sich das Immunsystem damit auseinander. Immunzellen wandern ein und entfernen die Bestandteile. Homöopathische Mittel im Eigenblut (Antimonium crudum) sollen die Wirkung noch verstärken. Wissenschaftlich bewiesen ist das Verfahren aber nicht. Nur zur Vorbeugung von Infekten und bei der Behandlung anhaltender Virusinfekte im Gesamtorganismus gibt es Hinweise auf eine Wirkung.

Im Gleichgewicht bleiben

Das Immunsystem hat bei der Abwehr mitzureden. Wer Stress bekämpft, schafft beste Voraussetzungen dafür. Verwöhnen sie ihre Sinne oder lernen Sie die Kunst der Entspannung. Als kleine Anregung ein paar Schlagworte: Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Atemtherapie, Meditation, Kunst- und Musiktherapie, Yoga, Qigong, Shiatsu, (Fußreflexzonen-) Massage, Aromatherapie.

Naturheilverfahren, die bei Warzen helfen können

Schulmedizin

Medikament: Fehlanzeige

Während man Bakterien mit Antibiotika gut behandeln kann, gibt es gegen Viren im Körper nur wenige spezifische Medikamente. Die wenigen antiviralen Stoffe helfen nicht sicher (z.B. Aciclovir). Am besten wirkt die Kombination aus Fluorouracil, Salicylsäure und Dimethylsulfoxid (Präparat Verrumal), insbesondere, wenn sie dreimal täglich auf die Warzen aufgebracht wird. Zellgifte oder eine lokale Immunsteigerung sind mögliche Maßnahmen, die aber nicht verbindlich anschlagen. Zur Behandlung bleiben Virushemmer, symptomatische Mittel, Desinfektion und Entfernung. Große Hoffnung liegt auf den neuen Impfstoffen.

Drastische Maßnahmen: Warzenentfernung - aggressive Lokaltherapie

In der Schulmedizin werden Warzen entfernt, wenn sie stören (schmerzen, jucken, brennen, bluten). Zur Entfernung haben sich verschiedene Verfahren bewährt:

  • Laser, photodynamische Therapie (mit dem Licht-Sensibilisator 5-Aminolävulinsäure)
  • Verätzung (Trichloressigsäure, Monochloressigsäure, Eisessig, Oxalsäure und Salpetersäure)
  • Herausschneiden (Excision)
  • Vereisen (Kryotherapie)
  • Strom (Elektrokauter, Hochfrequenzschlinge oder Elektrokoagulation)

Vulgäre Warzen werden meist vereist. Es bildet sich eine sog. Erfrierungsblase, in deren Mitte die Warze hängt. Sie fällt nach einiger Zeit ab. Dellwarzen können mit einer Pinzette herausgezogen werden.

Seborrhoische Warzen sind keine viral verursachten Warzen, die Behandlung ist daher einfach: Sie werden abgekratzt. Erfahrungsgemäß ist das Rückfallrisiko hoch. Die genannten aggressiven Verfahren kommen nur bei bleibenden, schmerzhaften oder sich ausbreitenden Warzen zum Einsatz.

Bei Feigwarzen wählt man häufig die Laserbehandlung oder ein zytostatisches, giftiges Medikament, das direkt auf die Warze aufgetragen wird (auch Podophyllotoxin, Sinecatechinen siehe Phytotherapie). Bei Bedarf erfolgt eine Entfernung. Die Behandlung ist langwierig und schmerzhaft. Ein Großteil der Frauen überwindet HPV-Infektionen folgenlos, bei 20 % jedoch entwickelt sich eine permanente Infektion.

Imiquimod

Imiquimod reizt das Immunsystem in der Haut. Zwar ist die Hautreizung unangenehm, doch werden die Warzen-Viren effektiv bekämpft. Es wird nur im Ausnahmefall eingesetzt: Zugelassen ist es für die Behandlung von Krebsvorstufen (Aktinische Keratose) oder lokalem Hautkrebs (Basaliom = Basalzellkarzinom), der Einsatz gegen Viren erfolgt also ohne Zulassung (off label) und ist privat zu zahlen und teuer.

Pure Kosmetik: Hornschicht abschälen

Salizylsäure hat die Eigenschaft, den harten verhornten Teil der Warze weich zu machen. Er kann dann nach einer Weile mit dem Hornhauthobel oder einem Bimsstein abgetragen werden. Die Warze an sich verschwindet dadurch jedoch nicht oder nur nach längerer Behandlung, wenn nach einiger Zeit auch die basalen Hautschichten erreicht und abgetragen werden. Aus dieser Schicht heraus vermehren sich die Viren nämlich ständig. Automatisch blutet es dann aber, wenn die Behandlung diese Gewebstiefe erreicht. Besser wirken die Retinoide (Isotretinoin). Sie hemmen nicht nur die Verhornung, sondern auch die Zellteilung. Das kann die Zahl der Warzen deutlich verringern.

Krebsmittel hemmen Zellteilung

Mittel wie 5-Fluorouracil und Bleomycin kommen aus der Krebstherapie und hemmen überschießende Zellteilung. Auch das Podophyllotoxin aus dem Fußblattwurzelstock gehört in diese Kategorie. Damit soll die Zellteilung der Hornzellschicht gebremst werden. Dann gibt auch die Warze häufig auf.

Neue Hoffnung: Die Impfung

Seit 2006 ist eine Impfung gegen die im Intimbereich gefährlichen Papilloma-Viren-Stämme HPV 6, 11, 16 und 18 verfügbar. Nach verfügbaren neuen Studien bewirkt sie bei geimpften jungen Frauen einen bis zu 100-%igen Schutz gegen die genannten Viren (sofern sie bis zum vollen Impfschutz nicht infiziert waren). Es bilden sich weder Feigwarzen noch Krebsvorstufen durch die vier genannten Virentypen. Gegen andere HP-Viren hilft die Impfung nur teilweise! Es liegt für die HPV-Impfung eine Empfehlung der ständigen Impfkommission (STIKO) für Mädchen ab dem 9. Lebensjahr vor.

Kritik an der Impfpraxis

Die Wirkung der Impfung wird durch Impfversager geschmält, die Impfung schlägt also nicht immer an. Zudem ist eine Impfung wegen der Nebenwirkungen immer ein Risiko. Sogar einige sehr seltene und ungeklärte Todesfälle könnten damit in Verbindung stehen. Die DEGAM räumt ein, dass zur Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit der HPV-Impfung noch keine ausreichenden Daten vorliegen. Zwar empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut (STIKO) die HPV-Impfung. Die Kommission muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, Industrie-nahe Entscheidungen zu treffen. Des Weiteren gibt es 130 verschieden HP-Viren, die Impfung trifft aber nur die häufigsten. Zugegeben, HPV 16 ist mit Abstand der häufigste kanzerogene HP-Virus, neben HPV 16 und HPV 18 gehören noch 18 weitere seltene Viren zur hoch-Risiko-Krebs-Gruppe. Gegen sie greift die Impfung nur wenig oder gar nicht. Auf längere Sicht werden die Krebs-Viren also nicht ausgerottet. Man vermutet daneben, dass seltenere Arten häufiger werden (wenn sie genauso ansteckend sein sollten). So ist die Impfung kein sicherer und endgültiger Schutz gegen Krebs. Eine Kontrolluntersuchung der Scheide und Gebärmutter kann die Impfung nicht ersetzen. Die Frauen müssen weiterhin zur Vorsorge. Für die einzelne Frau dürfte es aber einen Unterschied machen, ob sie mit höherem oder niedrigerem Risiko zur Untersuchung erscheint. Die Impfung gegen HPV wird auch wegen ihrer hohen Kosten kritisiert, für die man andere Vorsorgemaßnahmen flächendeckend durchführen könnte. Bleibt zu überlegen, wie diese Maßnahmen aussehen sollen.

Die Entscheidung für und gegen die Impfung ist daher ein Diskurs mit verschiedenen Blickrichtungen. Bis man zu einer Entscheidung kommt, sollte man abwägen.

Hilft die Impfung älteren Frauen?

Bisher hat man versucht durch die Impfung vor der Geschlechtsreife die Erstinfektion zu vermeiden, aber sie dürfte auch bei älteren Frauen gewisse Effekte haben. Erste Beobachtungen legen das nahe.

  • Rückfälle nach chirurgischen Eingriffen treten seltener auf.
  • Außerdem waren die Frauen mit einer Impfung vor einer Reinfektion nach einer bereits abgeheilten Infektion geschützt.
  • Dabei könnte die Impfung auch krebsartige Entartungen auch bei den schon infizierten Frauen reduzieren. Der Ausbruch kann aber nicht in jedem Fall verhindert werden. Gesichert ist der Punkt noch nicht. Die oben genannten Nachteile der Impfung allgemein gelten natürlich auch für Ältere.

Besonders intensiv müssen Frauen mit einer chronischen HPV-Infektion überwacht werden, ob sie nun geimpft sind oder nicht.

Männer impfen sinnvoll?

Nach Berechnungen der Epidemiologen bekämpft man die HPV-Epidemie in der Bevölkerung effektiver, wenn man Frauen impft. Eine routinemäßige Impfung bei Mädchen (über 80 %) in Australien verhinderte auch nur Feigwarzen bei den Männern durch die „Herdenimmunität“ (Reduktion um mehr als 80 %). Demnach verbreiten sich Erreger nicht mehr, wenn ein hoher Prozentsatz der Population immun ist. Wer sich als Mann individuell und sicher schützen möchte, muss sich selbst impfen lassen. Neuerdings gibt es von den führenden medizinischen Fachgesellschaften auch eine generelle Impfempfehlung für Jungen ab dem 9. Lebensjahr. Der Ansatz ist nicht unumstritten. Dennoch könnte die Anwendung bei jungen Männern in der Pubertät insgesamt sogar etwas sinnvoller sein als bei Mädchen.

Wer soll geimpft sein?

Nach dem augenblicklichen Stand der Empfehlungen der (zum großen Teil pharmanahen) STIKO, sollten junge Mädchen sowie alle Menschen mit Immunschwäche geimpft sein, ebenso Krebspatienten insbesondere bei einer Bestrahlung im Beckenbereich, Stammzelltransplantation oder anhaltender Immunsuppression. Das betrifft auch junge Menschen, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Krebsüberlebende erkranken häufiger an einer durch HPV verursachten Krebsform. Die Impfempfehlung erstreckt sich auch auf sexuell aktive homosexuelle Männer. Sie haben ein hohes Risiko für anale sowie orale HPV-Infektionen. Wie gut die Impfung bei immunschwachen Männern mit HIV anschlägt, steht noch nicht fest. 

Achtung: Achten sie vor der Impfung auf eine umfangreiche Aufklärung. Alle gravierenden Kritikpunkte sollten mit dem behandelnden Arzt erörtert werden. Es gibt durchaus Gründe sich gegen eine Impfung zu entscheiden. Es wäre wünschenswert, dass sich der Betroffene selbst und mündig entscheiden kann.

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