Nicht nur die Hormone verändern sich, auch der Blick auf das bisherige Leben
Auch die bisherige Rolle in der Familie wandelt sich
Während der Wechseljahre wird eine Frage immer wichtiger: Wer oder was lädt meine "Batterien" wieder auf und vor allem: "Wer entleert meine Energiereserven?"
Von: Elke Kilzer
Der "Tanz der Hormone" leitet die Zeit für den Wechsel ein. Die Wechseljahre bieten Chancen und Wege unser Leben neu zu überdenken und neu zu gestalten oder anzupassen. Viele Frauen möchten noch einmal durchstarten. Sei es beruflich oder privat. Die eine bildet sich weiter oder riskiert sogar einen Neuanfang. Die andere überdenkt sehr intensiv ihre Partnerschaft. Tut mir all das, was mir bisher gut getan hat auch weiterhin gut?
Immer aber sind die Rollen, die die Frau in ihrem bisherigen Leben ausfüllt hat, im Wandel. Die Kinder sind flügge und verlassen das Haus. Frau wird selber Schwiegermutter und vielleicht sogar Oma. Die eigenen Eltern werden alt und die Rolle als Tochter wandelt sich mehr und mehr zur Betreuerin und sogar zur Pflegerin. Die berufliche Situation hat sich entwickelt und ist eher berechenbar geworden. Aber ist sie auch befriedigend? Nährt mich mein Beruf? Materiell und seelisch? Oder ist es eine Sackgasse geworden, ein Hamsterrad, etwas, das ich noch mal ändern möchte?
Unsere bisherigen Glaubenssätze sind verlässliche Begleiter, aber nicht jeder Begleiter ist erwünscht. Spätestens in den Wechseljahren möchten wir uns unsere Begleiter selbst aussuchen!
All das kann spannend, abenteuerlich sein, vielleicht auch ein wenig Angst machend, immer aber lohnend.
Während der Wechseljahre wird eine Frage aber immer wichtiger: Wer oder was lädt meine "Batterien" wieder auf und vor allem: "Wer entleert meine Energiereserven?"
Das heißt: Wir müssen einen sorgsamen Umgang mit uns und unseren Ressourcen pflegen oder aber lernen. Für viele Frauen ist es ungewohnt, sich selbst in den Mittelpunkt ihrer Fürsorge zu stellen. Bisher haben sie die Familie, die Kinder, den Beruf etc in das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit gestellt.
Jetzt aber – spätestens in den Wechseljahren – müssen wir lernen, auch auf uns und unsere Bedürfnisse zu achten.