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Wunden

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Offene Stellen an der Haut heilen sich zwar selbst, dennoch sollte man Infektionen vermeiden.
© PhytoDoc/C. Heyer

Kleine Wunden selbst behandeln

Schnittwunden, kleine Splitter oder aufgeschürfte Knie sind sehr häufig - vor allem bei Kindern. Welche Wunden selbst behandelt werden können und welche der zahlreichen Heilpflanzen dabei helfen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Natürliche Hilfe bei kleinen Blessuren

Es ist schnell passiert: Oft sind es kleine Unachtsamkeiten im Alltag und schon ist die Haut verletzt. Besonders Kinder machen häufig Erfahrungen mit kleinen Schürfwunden oder Blutergüssen, im Erwachsenenalter schneidet man sich aus Versehen beim Kochen oder verbrennt sich an der heißen Herdplatte. Wunden und Verletzungen weisen Symptome wie Rötung, Wärme, Schmerzen oder Schwellungen auf. In der Regel sind kleinere Blessuren kein Grund zur Sorge. Sie können mit der richtigen Wundversorgung und geeigneten Heilpflanzen problemlos und natürlich behandelt werden. Heilmittel aus Pflanzen haben eine lange Tradition und werden sehr erfolgreich bei der Wundbehandlung eingesetzt. Die Liste wirksamer Heilpflanzen ist daher sehr lang. Bei größeren Verletzungen, Wundheilungsstörungen, Bisswunden oder verschmutzen Wunden sollte man einen Arzt aufsuchen, der die Stelle versorgt und gegebenenfalls weitere schulmedizinische Maßnahmen wie Impfungen vornimmt.

Behandlung bei Wunden: Naturheilkunde und Hausmittel

Wunden sollen möglichst ungestört heilen. Also den betreffenden Bereich ruhig stellen. Kleinere Wunden sollen ausbluten, das säubert die Wunde. Bei der Möglichkeit einer Verschmutzung der Wunde ist eine Spülung mit möglichst wenig gewebsreizenden Desinfektionsmitteln wie Octenisept und Polidocanol zu empfehlen. Anschließend sollte man für einen sterilen Wundverband sorgen. Der Verband sollte regelmäßig gewechselt werden (alle ein bis zwei Tage). Die unter Verbänden erhöhte Temperatur begünstigt die Wundheilung und mindert das Infektionsrisiko. Es muss allerdings beachtet werden, dass Verbände mit Rückständen von Wundsekret auch Brutstätten infektiöser Bakterien sein können.

Sind die Wunden tiefer und/oder großflächig, kann die Behandlung mit Heilpflanzen, neben einer professionellen Wundversorgung, erfolgen. Größere Wunden müssen innerhalb von 6-8 Stunden genäht werden. Bei infizierten und verschmutzten Wunden sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, insbesondere, wenn sich die Entzündung ausbreitet (in schwereren Fällen Bildung eines „roten Streifens“, d.h. einer Lymphgefäß-Entzündung), wenn sich Fieber oder Schüttelfrost entwickeln oder gar Gasbildung in der Wunde zu entdecken ist (sofortiger Handlungsbedarf!). Auch bei einer komplizierten Begleiterkrankung wie Diabetes, Immunschwäche o.Ä. sollte die Heilung durch einen Arzt begleitet werden.

Vorsicht mit fetthaltigen Produkten

Traditionell werden häufig stark fetthaltige Mittel wie Butter, Quark, Salben und Cremes verwendet. Fett gehört nicht in eine Wunde! Fetthaltige Produkte verhindern das „Atmen“ der Wunden und können zu einem Hitzestau oder einer Infektion führen. Behandelt werden nur die Wundränder mit dünn aufgetragener Salbe (beispielsweise mit Sonnenhut-, KamillensalbeJohanniskrautöl oder Ringelblumensalbe). Ansonsten können Sie, wenn die Entzündung abgeklungen ist, zur Nachbehandlung oder Entfernung von Krusten, fetthaltige Cremes und Salben verwenden. Auch Abdeckungen aus Gummi, Plastik und anderen luftdichten Materialien sind zu meiden!

Bei Brandwunden hat sich allerdings die Anwendung von Lebertran (Vitamin D-haltig, reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren) bewährt, um bei höhergradigen Verbrennungen (ab Grad IIb) die Narbenbildung zu verringern. Diese Behandlung sollte jedoch immer von einem Arzt begleitet werden.

Wässrige Aufgüsse und Tinkturen

Oberflächliche Wunden wie Schnitt- und Risswunden oder Stichwunden kann man nach dem Ausbluten gegebenenfalls mit Heilpflanzenaufgüssen oder Tinkturen behandeln (z. B. Kamillenblüten, Ringelblumenblüten). Besonders wenn sich Fremdkörper oder Splitter in der Wunde befinden, ist dies eine sinnvolle Maßnahme.

Tritt Fieber auf, suchen Sie einen Arzt auf! Ebenso bei schwierigen Wundverhältnissen und schwerheilenden Entzündungen.

Heilpflanzen

Heilmittel aus Pflanzen haben eine lange Tradition und sind die klassischen Mittel bei der Wundbehandlung. Der Katalog der verwendeten Heilpflanzen ist sehr lang. Die traditionell verwendeten Pflanzen zeichnen sich durch desinfizierende, wundreinigende, abschließende, schmerzlindernde, entzündungshemmende, adstringierende, regenerationsfördernde sowie immunstimulierende Eigenschaften aus.

Allgemein förderlich für die Wundheilung sind: Indischer Wassernabel, Kamillenblüten, Purpursonnenhutkraut, Ringelblumenblüten, Johanniskrautöl, PerubalsamSchachtelhalmkraut. Besonders beliebt – da sehr vielseitig – sind bei der Therapie von offenen Wunden: Kamille, Arnika, Ringelblume, ZaubernussBeinwell und Johanniskraut wird ebenfalls von der Kommission E für die Behandlung von Wunden befürwortet. In der Regel werden die Heilpflanzen äußerlich angewendet, immunstimulierende Mittel wie der Sonnenhut oder die Taigawurzel können auch eingenommen werden.

Katalog der Verletzungen

Verstauchungen, Blutergüsse, Prellungen

Erste Maßnahme sind kühlende feuchte Auflagen. Halten Sie die Stelle ruhig, sorgen Sie für eine mäßige (Durchblutung muss noch erhalten bleiben) Kompression der Wunde, z.B. mit elastischen Binden, und lagern Sie die betroffene Stelle hoch. Die Volksheilkunde verwendet hierzu kalten Quark, eiskalte Salzwaschlappen und essigsaure Tonerde. Die kühlenden Umschläge können auch mit entzündungshemmenden, abschwellenden und schmerzlindernden Heilpflanzenprodukten versehen werden:

Besonders ätherische Öle wie CampherPfefferminzöl und Teebaumöl sind schmerzlindernd. So eignen sie sich vor allem zur Behandlung von stumpfen Verletzungen wie Verstauchungen, Blutergüssen, Prellungen.

Auch Auflagen aus Arnika sowie Beinwell finden Anwendung. Diese Heilpflanzen sollen aber nur auf intakter Haut und nur für kurze Zeit angewendet werden. Gegen die Schwellung setzt man gelegentlich Präparate aus Rosskastaniensamen ein.

Abschwellend sind außerdem Enzyme aus der Ananas (Bromelain) oder Papaya (Papain) und Kombinationen der beiden bzw. weiterer Enzyme anderen Ursprungs, Ringelblumenblüten, Ackerschachtelhalm und der Indische Wassernabel.

Offene Wunden

Eine ungeschützte offene Wunde kann sich infizieren. Bei der Behandlung steht daher der Infektionsschutz an erster Stelle:

  • Blutwurz (schmerzlindernd, keimhemmend)
  • Kamille (entzündungshemmend, keimhemmend, immunstimulierend, wundheilungsfördernd),
  • Ringelblume (entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, keimhemmend, immunstimulierend)
  • Spitzwegerich (keimhemmend, entzündungshemmend)
  • Schafgarbe (keimhemmend, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd)
  • Zaubernuss (wundheilungsfördernd, entzündungshemmend, schmerzlindernd)

Blutende Wunden

Prinzipiell ist es nicht schlecht, wenn Wunden bluten. Dies ist ein natürlicher Reinigungsprozess. Ausdauerndes Bluten jedoch schwächt den Organismus. Seit altersher sind viele Heilpflanzen bekannt, die die Blutung stillen und den Wundverschluss fördern:

  • Blutwurz (blutstillend, schmerzlindernd),
  • Hirtentäschel (blutstillend, auch innerlich anzuwenden),
  • Kamille (abtrocknend),
  • Schafgarbe (blutstillend, krampflösend, schmerzlindernd)
  • Spitzwegerich (blutstillend, reizlindern)
  • Zaubernuss (adstringierend, wundverschließend)

Splitterwunden, verunreinigte Wunden

Wunden, die Holz, Glas, Metalle u.a. Fremdstoffe enthalten, werden zunächst gründlich gereinigt. Man kann dazu Octenisept, Polidocanol, Tees und alkoholische Pflanzenauszüge verwenden (Ackerschachtelhalm, Kamille, Ringelblume, Zaubernuss). Achtung: Die Wunde anschließend gut abtrocknen lassen!

Traditionell legt man frische Tomaten und Zwiebelscheiben auf die Wunde. Das Innere von Pflanzen ist steril und durch die Pflanzensäfte soll die Wunde aufweichen, so dass sich Splitter leichter entfernen lassen. So genannte „Zugpflaster“ sind neben der aufweichenden Funktion auch durchblutungsfördernd und keimhemmend (KnoblauchMeerrettich, Senfmehl, Zwiebel). Für diesen Zweck werden auch Kernseife zum Aufweichen der Wunde, Ichtholan-Salbe und Ilon-Abszess-Salbe eingesetzt.

Entzündete/Infizierte Wunden

Entzündete Wunden sind gerötet und heiß. Da sich die Entzündung ausbreiten kann, müssen diese Wunden gut versorgt werden und eventuell ärztlich behandelt werden. Vorrang hat die antibiotische Wundversorgung. In schwereren Fällen muss eine innerliche Antibiotika-Therapie erfolgen.

Auf keinen Fall sollte man luftdichte und abschließende Verbände anlegen. Besser geeignet sind kühlende Umschläge. Auch alle Maßnahmen, die zu einem Quellen der Haut führen (Seife, Cremes und Salben auf Fettbasis), sollten unterbleiben, wenn bereits eine Infektion eingetreten ist.

Heilpflanzen mit antibiotischer Wirkung und entzündungshemmender Natur sind:

  • Antimikrobiell: gegen die Besiedelung mit Bakterien und Pilzen: Ballonrebenkraut, Gerberakazienextrakt, Johanniskrautöl, Kamillenpräparate, Lapacho-Rinde, Perubalsam, Propolis, Ringelblumenblüten, SalbeiMuskatellersalbei, Hopfen, Schachtelhalmkraut, Teebaumöl, Wassernabelkraut, Zaubernussblätter, Zimtöl
  • Immunmodulierend: Purpursonnenhutkraut, Taigawurzel, BrennnesselblätterGoldrutenkraut, Kamillenblüten, Arnikablüten (keine offenen Wunden), Nachtkerzenöl
  • Förderung der Wundheilung (granulationsfördernd): Kamillenblüten, Perubalsam, Ringelblumenblüten, Schachtelhalmkraut
  • Entzündungshemmend (antiphlogistisch) sind: Arnikablüten, Ballonrebenkraut, Bittersüßstengel, Brennnesselblätter, Eichenrinde, Johanniskraut, Kamillenblüten, Nachtkerzenöl, Pappelknospen, Propolis, Ringelblumenblüten, Schwarzkümmelöl, Spitzwegerichkraut, australisches Teebaumöl, Walnussblätter, Wassernabelkraut, Weizenkeimöl, Zaubernussblätter, -rinde

Ein altes und sehr beliebtes Heilmittel war früher der Honig. Unbehandelter Honig enthält antibiotisch wirksame Subtanzen und der hohe Zuckergehalt verhindert bakterielles Wachstum. Dazu muss der Honig allerdings unbehandelt sein, insbesondere darf er nicht erhitzt sein. Honig wird heute ebenso wie Zucker nicht mehr empfohlen, da die Verzögerung der Wundheilung durch Reizung des Gewebes den Nutzen überwiegt.

Nässende Wunden

Sie werden in der Regel feucht behandelt – etwa durch Bäder und Umschläge mit Pflanzentinkturen. Dazu nutzt man adstringierend wirkende Heilpflanzen (Eichenrinde, Zaubernuss) sowie die Heilung fördernde (Kamille, Ringelblume). Keinen Puder verwenden und keine fetthaltigen Salben. Das Wundsekret muss aus der Wunde ablaufen oder verdunsten können.

Bei der seltener angebrachten trockenen Therapie legt man Verbände auf, die das Wundsekret aufsaugen.

Ein mit fett imprägnierter Verband (Fettgaze) ist erlaubt – er verhindert das Verkleben von Haut-Wundsekret und Verband. Auf die Wundränder kann man eine Zinkpaste oder fetthaltige Salbe auftragen.

Verbrennungen und Frostbeulen

Man setzt auch hier meist Pflanzenauszüge aus Wasser und Wasser-Alkoholmischungen ein.

Verbrennungen

Verbrennungen sofort mäßig kühlen. Optimal ist 10-12 °C kaltes Wasser für etwa eine Viertelstunde. Der Schmerz und damit die Entzündungsreaktion und der Stress für den Verletzten werden dadurch gelindert. Auf die Hitzeschädigung hat die Kühlung jedoch nur geringe Wirkungen. Nicht zu stark oder zu lange kühlen, da sonst die Durchblutung aussetzt und der Wundschaden vergrößert wird. Blasen öffnen, abgestorbene Haut entfernen. Achten Sie auf sterile Bedingungen!

Größere Verbrennungen, insbesondere bei Kindern, allgemein im Gesicht und am Hals, an Gelenken, Händen und im Anal- und Genitalbereich gehören in ärztliche Hände, u.U. wird auch eine stationäre Therapie notwendig. Verbrennungen haben z.T. erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Organismus!

Verbrennungen 1. Grades (Rötung, Schmerz, Schwellung): Johanniskrautöl, Perubalsam, Wassernabelkraut

Verbrennungen 2. Grades (Blasenbildung): Johanniskrautöl, Kamillenblüten

Frostbeulen: Kamillenblüten, Perubalsam, Pappelknospen

Frostbeulen

Starke Temperaturschwankungen und Wechselbäder sind schmerzhaft oder lösen Juckreiz aus. Zur Förderung der Durchblutung kann man aber warme Bäder einsetzen. Sie sollten vor allem am Anfang nicht zu warm sein. Später kann die Temperatur gesteigert werden. Die betroffenen Partien sind warm zu halten. Meiden Sie enge und abschnürende Kleidung wie Strümpfe und Handschuhe. Sie können das Gewebe zusätzlich schädigen. Bei Unterkühlung größerer Körperpartien oder gar Bewusstlosigkeit ist eine intensivmedizinische Behandlung notwendig. Besonders in der Phase der Erwärmung kann es zur Ausschwemmung erheblicher Mengen von Resten abgestorbenen Gewebes, insbesondere Kalium, kommen. Tödliche Komplikationen, z.B. Kammerflimmern, können auftreten.

Geschwüre und Druckstellen

Diese Wunden sind schlecht durchblutet und heilen oft wochen- bis monatelang nicht ab. Der Patient sollte sich möglichst bald bewegen bzw. gymnastische Übungen machen.

Die Haut sollte im Prinzip trocken gehalten werden. Man verwendet Pflanzentinkturen und Johanniskrautöl. Nur die Wundränder können mit einer Creme aus Ringelbumenblüten oder einer Tinktur behandelt werden. Hochprozentiger Alkohol schädigt und trocknet aus. Ihn sollte man meiden.

Heilpflanzen: Johanniskraut, Kamillenpräparate wie ätherisches Kamillenöl, Perubalsam

„Offene Beine“, Unterschenkelgeschwüre (Ulcus cruris)

Für eine erfolgreiche Behandlung ist bei Venenerkrankungen ein Kompressionsverband notwendig. In Ruhe werden die Beine hoch gelagert. Zur Behandlung der Grunderkrankung empfehlen sich Präparate zum Einnehmen mit Buchweizen, Mäusedorn, Rosskastanie, Rotem Weinlaub und Steinkleeextrakten (siehe Text zur Venenthrombose und zu Krampfadern!). Bei arteriellen Durchblutungsstörungen oder Kombinationen von Arterien- und Venenerkrankungen u.a. ist eine längerfristige Therapie unter Berücksichtigung der wichtigen Risikofaktoren notwendig.

Zur Reinigung der Wunde und zur Förderung des Wundverschlusses kann man Aufgüsse aus Ackerschachtelhalm, Eichenrinde, Kamille, Ringelblume und Zaubernuss verwenden.

Den Stoffwechsel der Wundränder fördern: Johanniskraut, Kamille, Ringelblume, Sanddorn.

Gegen eine Infektion der Wunde wirken: Johanniskraut, Kamille, Ringelblume, Sonnenhut (immunstärkend!).

Früher legten die Frauen auf offene Beine Kohlblätter auf. Dies ist heute nur noch bei schmerzhaften Gelenkentzündungen (wegen der entzündungshemmenden Wirkungen der Inhaltsstoffe des Kohls), besonders am Knie zu empfehlen. Die Kohlblätter sollten vor Anwendung durch Pressen eröffnet werden und der Umschlag sollte mindestens eine Stunde auf dem Gelenk bleiben.

Wundgelegene Stellen (Dekubitus)

Diese Hautverletzungen entstehen durch Druck entweder bei langem Liegen oder durch zu enge Verbände. Die Geschwüre sind sehr schmerzhaft. Gewebe stirbt hier ab (wird nekrotisch). Durch den Durchblutungsmangel können auch tiefliegende Gewebebereiche betroffen sein.

Bei Dekubitus ist die wichtigste Maßnahme eine regelmäßige Veränderung der Liegeposition. Die Haut muss sehr schonend behandelt und gepflegt werden. Verwenden Sie Öl-Wasseremulsionen zum Eincremen. Die beste Heilpflanze hierfür ist das Johanniskraut, welches sanft einmassiert wird. Es fördert die Durchblutung, wirkt schmerzlindernd. Auch die hautanregende Wirkung von Kamillenpräparaten kann hier sinnvoll eingesetzt werden.

Schlecht heilende Wunden

Zur Anregung des Immunsystems Purpursonnenhut, zur Bekämpfung von Mikroorganismen Ringelblumenblüten. Schachtelhalmkraut. Perubalsam verwendet man traditionell bei schlecht heilenden Wunden, posttraumatischen Ödemen sowie entzündlichen Erkrankungen. Achtung: Er kann bei empfindlichen Personen Allergien auslösen und wird daher heute nicht mehr empfohlen. Nach Kommission E kann insbesondere auch bei schlecht heilenden Wunden Aloe vera als Extrakt oder Gel eingesetzt werden. Sie fördert die Heilung und ist daneben antiinfektiös sowie entzündungshemmend.

Liegt auf der Wunde abgestorbenes Gewebe oder eitert die Wunde, hilft eine enzymatische Wundreinigung. Dazu nutzt man beispielsweise die Enzyme Bromelain aus Ananas oder Papain aus Papaya sowie tierische Verdauungsenzyme. Diese Behandlung wird häufig auch mit einer antibiotischen Therapie kombiniert.

Eine schlecht heilende Wunde kann auch ein Symptom für Diabetes sowie für andere Krankheiten sein. Bei entsprechendem Verdacht sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Überschießende Narbenbildung

Wassernabelkraut (Hydrocotylidis herba) wirkt auf die Bindegewebsneubildung regulierend und wird bei überschießender Narbenbildung eingesetzt. Daneben wirkt es auch keimhemmend (antibakteriell und antimykotisch).

Homöopathische Mittel

Aufrechte Waldrebe (Clematis recta): brennende Schmerzen, rote Haut, Neigung zur Bläschen- und Krustenbildung

Belladonna (Atropis belladonna): Wunden in der akuten Entzündungsphase, virale und bakterielle Infektionen, klopfender Schmerz

Bienengift (Apis mellifica): Wunden in der akuten Entzündungsphase mit blasser bis hellroter Haut, Schwellungszustände, Patient berührungsempfindlich, hitzig heiße Haut, Kälte bessert die Beschwerden

Buschmeister-Schlange (Lachesis mutus): infektiöse-septische Vorgänge in hochentzündlichen Wunden, fahle schlecht durchblutete Wunde, Wundabsonderungen: Eiter-Blut; Patient erträgt keine Berührung

Canthariden-Käfer: (Lytta vesicatoria): Blasen mit Entzündungsprozessen

Mit der richtigen Wundversorgung ist schon einmal der wichtigste Schritt für einen unkomplizierten Heilungsprozess getan. Naturheilverfahren können zudem unterstützend eingesetzt werden. Bei tieferen oder entzündeten Wunden sollte man dennoch sofort zum Arzt. Lesen Sie auf den folgenden Seiten mehr zu Wunden und den Behandlungsmöglichkeiten!

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