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Schwarze Liese: Ein Kinderbuch über Depression und das Anderssein

Kinderhände malen einen blauen, traurigen Smiley auf ein Blatt Papier
© Изображения пользователя Anastasiia Bidzilia, canva pro

Rezension Kinderbuch "Schwarze Liese"

Rezension Kinderbuch "Schwarze Liese" von Annie M. G. Schmidt, illustriert von Annemarie van Heringen, erschienen beim Mabuse Verlag.

Von: Berthold Musselmann

Schwarze Liese: Ein Kinderbuch über ein depressives Huhn

Das Kinderfachbuch "Schwarze Liese" widmet sich dem Thema Depression, und, wie ich denke, auch dem der Selbstfindung, was die eigene Identität ausmacht und was dies für Krisen mit sich bringen kann.

Im Buchumschlag als "depressives Huhn" bezeichnet, erscheint mir die Schwarze Liese doch auch als ein Mobbingopfer in der sozialen Gruppe am "Arbeitsplatz" Hühnerhof, unter anderem auch wegen ihres Hangs, etwas Besonderes sein zu wollen und wegen ihres doch etwas unglücklichen Versuchs, sich von der Masse abzuheben. Zumindest wird sie in dem Maße ausgelacht und dann verspottet, dass es sie tief trifft.

Die Folgen von starkem sozialen Druck gegen Abweichlerinnen/Abweichler konnte man gut während der Corona-Zeit beobachten. Soziale Ausgrenzungen sind mit dem Zufügen von seelischem und körperlichem Schmerz zu vergleichen und haben manche veranlasst, sich der Mehrheitsmeinung anzuschließen statt selbst zu hinterfragen.

Lieses Versuch sich als etwas Besonderes zu definieren mag lächerlich erscheinen, aber er ist ein Kompromiss, um sich mit ihrem Aussehen konstruktiv auseinanderzusetzen und abzufinden.

Ihre genauen Motivationen können wir nur erahnen und das regt zum Nachdenken an. Ist es "nur" ein geringes Selbstbewusstsein, was sie antreibt? Will sie vielleicht einfach anders sein? Solche Fragen bringen die Lesenden selbst zum Nachdenken über eigene Sehnsüchte.

Die Gruppe und Ich

Ihr Versuch, sich selbst neu zu denken, kommt im Kollektiv nicht immer gut an. Die letztlich von der Gruppe verhängte Strafe, der Spott, lässt sie in eine Art Todesschlaf fallen.

Nun tut es der hämischen und strafenden Gruppe leid und man trägt sie voll Trauer zu Grabe. Wie so oft ist hier eine gewisse Verlogenheit zu beobachten, eigenes Versagen und Fehler werden gerne übergangen.

Meine Enkelin (7) hat an der Stelle, in der das Huhn während der Zeremonie erwacht, gestrahlt und war sehr erleichtert. Dass Liese nun ihre Version ihres Selbst leben kann, tut wohl jedem Leser gut. Die liebevoll zeichnende Illustratorin stellt den "Erfolg" lustig dar, indem sie Liese im letzten Bild mit ihren gemischt farbig getüpfelten Küken zeigt.

Ein Buch für klein und groß

Insgesamt ein durchaus tiefgründiges Kinderbuch, welches viel Raum für eigene Ideen lässt – nicht nur den Kleinen. Es mutet allerdings Kindern einiges an unter Umständen schwierig verstehbaren existentiellen Fragen zu, die ein sensibles Kind schon stark fordern, aber auch Möglichkeit zum Wachstum geben. Kinder nehmen auf ihrer gegenwärtigen Ebene wahr und können mehr verarbeiten, als manch Erwachsener vielleicht denkt. Natürlich braucht es Raum für die gemeinsame Verarbeitung, wenn ein Kind Bedarf signalisiert.

Eine "einfache", heilsame Geschichte, die tiefere Ebenen beinhaltet und durch eine lustige und kreative Illustration besticht, die alle Altersgruppen zum Nachdenken anregt.

Viel Freude beim Lesen wünscht,
Ihr Berthold Musselmann

Schwarze Liese: Ein Kinderbuch über ein depressives Huhn (c) Mabuse Verlag
Schwarze Liese © Mabuse Verlag
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