Zink
Unzureichende Zinkversorgung in Deutschland
Zink-Mangel ist zwar nicht lebensbedrohlich, führt aber zur Ermüdung und Schlaffheit und kann auch die Abwehrkräfte vermindern. In welchen Lebensmitteln Zink enthalten ist, welche Zinkräuber es gibt und welche Zink-Präparate empfehlenswert sind.
Von: PhytoDoc-Redaktion
Zink: Das Wichtigste im Überblick
Was ist Zink?
Zink ist ebenso wie Eisen ein essenzielles Spurenelement, das heißt, es ist für uns Menschen lebenswichtig. Da Zink vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann und nur kurzzeitig sowie in geringen Mengen gespeichert wird, ist eine regelmäßige Aufnahme mit der Nahrung notwendig, um einen Mangel vorzubeugen.
Wozu brauchen wir Zink?
Mehr als 200 Enzyme in lebenden Organismen benötigen Zink, um optimal zu funktionieren. "Zink ist vor allem an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt und wichtig für ein aktives Immunsystem, Hormone und den Knochenstoffwechsel", so Dr. med. Berthold Musselmann, naturheilkundlicher Arzt aus Wiesloch
Leider sind nicht alle Menschen ausreichend mit Zink versorgt: Schätzungsweise 20 Prozent der Deutschen weisen einen Zinkmangel auf. Das war das Ergebnis der Nationalen Verzehrsstudie, 2. Teil von 2008. Schaut man in den Bericht, dann sehen die genauen Zahlen so aus: "32 % der Männer und 21 % der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Zink nicht. Am höchsten sind die Anteile bei Männern im Alter von 65-80 Jahren (44 %) sowie bei jungen Frauen im Alter von 14-18 Jahren (28 %) und älteren Frauen im Alter von 65-80 Jahren (27 %). [22)
Wie äußert sich Zinkmangel?
Symptome sind Ermüdung und eine erhöhte Anfälligkeit gegen Infektionen. Auch Haarausfall, brüchige Nägel und eine verzögerte Wundheilung können Anzeichen von zu wenig Zink sein.
Wird der Körper dagegen optimal mit Zink versorgt, können sogar Wachstumsstörungen von Kindern und Appetitlosigkeit verbessert werden. Weitere Einsatzgebiete von Zink betreffen das Hautbild und Diabetes.
Wo ist Zink enthalten?
Zink wird über die Nahrung aufgenommen. Dabei ist die Zinkverwertung aus tierischen Lebensmitteln wie Fleisch wesentlich besser als aus Pflanzen. Der Grund: Bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe (z.B. Phytate im Getreide oder Calcium in Milchprodukten) können Zink binden, so dass es für den Körper nicht mehr leicht verfügbar ist. Möglicherweise leiden strenge Vegetarier daher häufiger an einem Zinkmangel.
Wie hoch ist der tägliche Zinkbedarf?
2019 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) die Referenzwerte für Zink aktualisiert. Jetzt gibt es für Erwachsene drei verschiedene Empfehlungen. Und zwar abhängig von der Phytatzufuhr. Phytate kommen als Speicherform für Phosphor in Pflanzen vor und können die Zinkaufnahme ziemlich einschränken.
Die empfohlene tägliche Zinkzufuhr wird aus diesem Grund nach den neuen Referenzwerten gestaffelt nach niedriger, mittlerer und hoher Phytatzufuhr: bei Frauen heißt das 7, 8 bzw. 10 mg Zink und bei Männern 11, 14 bzw. 16 mg. Hier geht's zur ausführlichen Tabelle der DGE. Die früher in Deutschland geltenden Empfehlungen für die Zinkzufuhr von 15 mg pro Tag für Männer und 12 mg pro Tag für Frauen wurden also gesenkt, sind aber gestaffelt. Da jedoch die Absorptionsraten von Zink aus der Nahrung niedriger liegen als angenommen, ist davon auszugehen, dass die Zufuhrempfehlungen für Teile der Bevölkerung zu niedrig sind.
Welche Zink-Präparate sind empfehlenswert?
Ein Mangel sollte am besten durch einen Bluttest festgestellt werden. Wenn dieser nicht durch zinkreiche Lebensmittel ausgeglichen werden kann, dann können Zink-Präparate den Bedarf decken.
Nebenwirkungen von Zink
Folgende Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen von Zink mit Lebensmitteln und Arzneimitteln sind zu beachten.
Wie wichtig ist Zink? Wobei hilft Zink?
Zink ist sowohl notwendig für das normale Zellwachstum als auch für Entwicklungs-, Wachstums- und Regenerationsprozesse. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Föten und bei der Wundheilung. Weiterhin unterstützt es antioxidative Prozesse und ist wichtig für einen ungestörten Vitamin-A-Stoffwechsel.
Symptome für einen ernährungsbedingten Zinkmangel sind: Appetitlosigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit, Hautentzündungen, Haarausfall, Potenzstörungen, fetale und kindliche Entwicklungsstörungen sowie Veränderungen am Knochengerüst.
Risikogruppen mit Neigung zu Zinkmangel sind:
- Personen, die durch Infusionen (parenteral) ernährt werden, können einen schweren Zinkmangel aufweisen, wenn die zugeführte Nahrung Zink nicht in ausreichender Menge enthält.
- Milder und versteckter Zinkmangel kann bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden auftreten. Aber auch ältere Menschen sind häufig schlecht mit Zink versorgt: An 202 über 60-jährigen Senioren im Altersheim zeigte sich, dass sie in bis zu 30 % der Fälle einen Zink- oder Magnesiummangel hatten.
Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit
Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete (Indikationen) sind drei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.
Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.
- Klinisch gesicherter Zink-Mangel
- Hauterkrankung, Haarausfall und Hautgeschwüre, die durch Zinkmangel auftreten (Furunkulose)
- Patienten mit künstlicher Ernährung
- Aufnahmestörungen des Darms durch entzündliche Erkrankungen (Morbus Chron, Colitits ulcerosa)
- Morbus Wilson (therapeutische Anwendung von Zinkacetat)
- Abwehrschwäche, Infektabwehr
- Durchfallerkrankungen, vor allem bei schlechter Gesamtversorgung
- Grippe, Erkältung, Schnupfen: Vorbeugung
- Appetitmangel
- Hautschäden und glanzlose Haare: Verbesserung der Verhornung
- Haarausfall
- Hauterkrankungen wie Akne, Schuppenflechte und Ekzeme
- Diabetes, Verringerung von Komplikationen bei Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2)
- Leberzirrhose
- Wundheilungsstörungen
- Wachstumsstörungen bei Kindern
- Nachtblindheit
- Potenzstörungen
Worin ist Zink enthalten?
Mehr als 98 % des täglich benötigten Zinks werden mit der Nahrung aufgenommen. Tierische Nahrungsmittel enthalten im Allgemeinen mehr Zink als pflanzliche Nahrungsmittel. Besonders viel Zink ist in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern enthalten. Die Bioverfügbarkeit ist bei den tierischen Nahrungsmitteln meist höher als bei den pflanzlichen. Möglicherweise wird daher bei strengen Vegetariern die empfohlene tägliche Zufuhrmenge an Zink nicht erreicht. Zudem können pflanzliche Nahrungsmittel bestimmte Stoffe enthalten, die die Zinkresorption hemmen (s. Wechselwirkungen).
Der Zinkstatus eines Menschen wird meist durch Messung der Zinkkonzentration im Blut (im Serum oder Plasma) bestimmt. Dabei wird oft nicht berücksichtigt, dass nur ein äußerst geringer Teil im Blut zirkuliert. Somit spiegelt dieses Ergebnis nicht die tatsächliche Versorgung des Körpers mit Zink wider.
Diese Lebensmittel enthalten viel Zink
Tierische Lebensmittel:
Tierische Lebensmittel | Zinkgehalt in Milligramm pro 100 Gramm |
Austern | ca. 84,6 mg |
Kalbsleber | ca. 8,4 mg |
Schweineleber | ca. 6,3 mg |
(gegartes) Rindfleisch | ca. 6,1 mg |
Edamer | ca. 4,6 mg |
Gouda & sonstiger Hartkäse | ca. 4,0 mg |
Schweinefleisch | ca. 2,6 mg |
Garnelen | ca. 2,2 mg |
Putenfleisch | ca. 2,0 mg |
Eier | ca. 1,4 mg |
Wichtig: Die Bioverfügbarkeit von Zink in pflanzlichen Lebensmitteln ist extrem gering, da bestimmte Inhaltsstoffe (z. B. Phytat im Getreide oder Calcium in Milchprodukten) Zink binden und somit wenig vom Körper aufgenommen werden kann! Um die 15 Prozent des Zinks aus pflanzlichen Nahrungsmitteln werden im Darm tatsächlich aufgenommen. Zum Vergleich: Bei Mischkost geht man von etwa 30 Prozent aus. Am besten kann Zink aus Fleisch vom Körper verwertet werden.
Zubereitungsmethoden wie Einweichen, Keimen oder Sauerteiggärung können die Verfügbarkeit allerdings wieder erhöhen, da sich während dieser Prozesse das Enzym Phytase bildet, das Phytat abbaut.
Pflanzliche Lebensmittel:
Pflanzliche Lebensmittel | Zinkgehalt in Milligramm pro 100 Gramm |
Weizenkleie | ca. 13,3 mg |
Kürbiskerne | ca. 7,0 mg |
Leinsamen | ca. 5,5 mg |
Roggen und Weizen | ca. 4,0 mg |
Hülsenfrüchte | ca. 3,0 - 4,0 mg |
Nüsse | ca. 3,0 mg |
Reis | ca. 0,6 mg |
Brokkoli, Pilze, Spinat, Rosenkohl | ca. 0,6 mg |
Milch, Joghurt, Quark, Weichkäse | ca. 0,5 mg |
Bananen | ca. 0,2 mg |
Zinkaufnahme: Zinkbremsen und Förderer der Zinkaufnahme
Hemmstoffe oder „Zinkbremsen“:
- einige Pflanzenstoffe, zB. Phytinsäure, enthalten in Getreide und Hülsenfrüchten
- bestimmte Ballaststoffkomponenten wie Zellulose, Hemizellulose und Lignin, enthalten in Getreide
- hohe Dosen von Kupfer, Eisen oder Calcium enthalten in Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln
- Phosphate, enthalten in Wurst, Schmelzkäse, Cola, Fertiggerichten
- Gerbstoffe (Tannine) und Koffein, enthalten in grünem/schwarzen Tee, Kaffee, Wein
- Alkohol und einige Medikamente, zB einige Antibiotika, Abführmittel
Förderstoffe:
- Eiweiß tierischen Ursprungs, enthalten in Fleisch, Fisch, Milchprodukten & Eiern
- Aminosäuren (Cystein, Methionin, Glutamin), enthalten in Fleisch, Fisch, Milchprodukten sowie Getreide und Hülsenfrüchten
- Organische Säuren in geringen Dosen wie Milchsäure und Zitronensäure, enthalten in Obst, Sauerkraut, Joghurt
- Inulin, ein präbiotischer Ballaststoff, enthalten in Chicoree,Topinambur und Zwiebeln
Wozu braucht der Körper Zink?
Zink-Mangel ist zwar nicht lebensbedrohlich, führt aber möglicherweise zur Ermüdung und Schlaffheit und kann auch die Abwehrkräfte vermindern. Da der Körper keinen großen Zinkspeicher enthält, ist eine kontinuierliche Zufuhr von Zink notwendig.
Abwehrsystem/InfektionenDas Abwehrsystem (=Immunsystem) funktioniert zinkabhängig. Daher ist bei Zinkmangel die Infektanfälligkeit erhöht. Frühzeitig eingenommene Zink-Lutschtabletten können die Abheilung von Schnupfen signifikant beschleunigen.
- Bei älteren Heimbewohnern konnte durch Zinkgabe das Abwehrsystem gestärkt werden.
- Krebs-Patienten sind sehr anfällig für Krankheitserreger. Unter einer Strahlentherapie im Kopfbereich erkrankten sie mit Zinkeinnahme seltener an Infektionskrankheiten der Mundrachenhöhle (Dosierung: täglich 150 mg während der Strahlentherapie und 6 Wochen darüber hinaus).
- Unter prekären Verhältnissen in den Entwicklungsländern fördert Zink die Bewältigung von Infektionskrankheiten bei Kindern.
Hautbild
Zink ist für die Haut und ihre Anhangsorgane wie Haare und Nägel notwendig und spielt auch bei der geregelten Verhornung der Haut eine Rolle. Dagegen beeinträchtigt Zinkmangel die Haut sowie die Haare. Das betrifft dann auch die Heilung von Wunden oder die Neigung zu Hautkrankheiten. Da auch das Abwehrsystem eingeschränkt ist, kann es zu Hautinfektionen kommen. Eine durch Zinkmangel ausgelöste Furunkulose wird beispielsweise durch die Einnahme von Zink verbessert.
Die Erbkrankheit Morbus Wilson
Bei Morbus Wilson führt eine schlechte Kupferausscheidung über die Galle zu einer Kupferüberladung des Körpers. Das kann die Zellen mehrerer Organe schädigen. Da Zink die Kupferaufnahme durch den Darm hemmt, wird es zur Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt. Die langfristig verabreichten Tagesdosen liegen bei 150 mg Zink.
Zinkverlust bei Diabetes
Jugendliche Typ-1-Diabetiker leiden häufig an Zinkmangel, wahrscheinlich durch die erhöhte Zinkausscheidung über die Niere. Zink wird jedoch für die Herstellung, Speicherung, Freisetzung und Wirkung von Insulin benötigt und muss daher in ausreichender Menge aufgenommen werden.
Durchfall
Bei Zinkmangel tritt häufig Durchfall auf, umgekehrt führt Durchfall oft zu Zinkmangel. Dies kann besonders in Entwicklungsländern zum Problem werden.
- In klinischen Studien in Indien und Brasilien wurden Kinder mit Zink versorgt. Es besserte Durchfallerkrankungen deutlich.
Wachstum
Zinkmangel in der Kindheit kann zu Hormonveränderungen und damit zu Wachstumsstörungen führen. Versuche in den Entwicklungsändern zeigen, dass eine ausreichende Zinkversorgung für das Gedeihen der Kinder förderlich ist.
In einer klinischen Studie wurden 30 kleinwüchsige Kinder im Alter zwischen 4 und 11 Jahren untersucht. Diese erhielten für ein Jahr täglich entweder 12,5 mg Zink, 12,5 mg Zink plus 12 mg Eisen oder nur ein Scheinpräparat. Die Kombination der beiden Spurenelemente Zink und Eisen bewirkte eine Wachstumsverbesserung bei allen Kindern der Gruppe. In der Zinkgruppe konnte eine Verbesserung der Wachstumsrate nur bei den Kindern beobachtet werden, die ausreichenden mit Eisen versorgt waren. Beide Elemente sind notwendig.
Appetit / Geschmacksverbesserung
Klinische Studien zeigten: Eine Zinkgabe regte bei Kindern, die salzige Nahrung verweigerten, den Appetit an. Auch bei Dialyse-Patienten konnte eine krankheitsbedingte gestörte Geschmacksempfindung zum Teil wiederhergestellt werden.
Durchblutung
Wie bei gesunden männlichen Probanden festgestellt wurde, verbesserte die Zinkeinnahme die Verformbarkeit von roten Blutkörperchen. Das Blut konnte während sportlicher Übungen besser fließen.
Weitere Erkrankungen mit Zinkmangel
Wenn der Darm krank ist oder der Körper Zink verliert entsteht leicht ein Mangelzustand. Das ist häufig der Fall bei:
• Verdauungsstörungen (Malabsorptionssyndrom)
• Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
• alkoholischer und nicht alkoholischer Schrumpfleber (Leberzirrhose) / Fettleber
• chronischen Nierenerkrankungen
• Sichelzellanämie (eine fast ausschließlich bei Afrikanern und Afroamerikanern vorkommende Erkrankung, bei der die roten Blutkörperchen verformt sind)
• Alkoholmissbrauch
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Zink aus Erfahrung helfen kann
Praktische Anwendung: Produkte, Anwendung & Dosierung
Ein Mangel solltezunächst durch einen Bluttest festgestellt werden. Wenn dieser nicht durch zinkreiche Lebensmittel ausgeglichen werden kann, dann können Zink-Präparate den Bedarf decken.
Zink ist in verschiedenen Verbindungen erhältlich: als Acetat, Chlorid, Oxid, Sulfat, Gluconat, Hydroxyaspartat, Orotat und als Komplex mit Histidin.
Die Bioverfügbarkeit (=wahre Verwertbarkeit für den Körper) organischer Zinkverbindungen ist offenbar besser als bei anorganischen Zinkverbindungen (Zinkoxid, Zinksulfat). Die höchste Verfügbarkeit wurde für Zink-Histidin-Komplexe festgestellt. Die geringste Bioverfügbarkeit liegt offenbar bei Zinkoxid vor.
Welche Zink-Präparate sind empfehlenswert?
Durch langjährige, positive Erfahrung aus der Praxis empfiehlt Dr. med. Musselmann Zinkorotat als Zinkquelle mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Achten Sie beim Kauf darauf, dass bei der Mengenangabe auch tatsächlich Zinkionen gemeint sind.
Wie Zink dosieren?
Allgemein gilt: Wird Zink langfristig eingenommen, sollte eine Aufnahme von 25 mg pro Tag nicht überschritten werden. Dieser Wert muss die Gesamtaufnahme aus Nahrung und Supplementen berücksichtigen. Dies kann im Winter sinnvoll sein zur Stärkung des Immunsystems.
Es ist empfehlenswert, Zink 2 Wochen zu nehmen und dann 2 Wochen Pause zu machen, damit die Ionenkanäle im Darm sich nicht daran gewöhnen und die Rezeptoren downreguliert werden. Dieses "Schaukeln" bei Therapieren hat sich bei vielen Substanzen bewährt und verhindert auch mögliche toxische Nebenwirkung bei langfristiger Anwendung.
Zinkpräparate, die Tabletten mit einer Dosierung von höchsten 25 mg Zink enthalten, sind von der Verschreibungspflicht ausgenommen und daher ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Niedrig dosierte Zinkpräparate werden auch in Drogerien oder Reformhäusern angeboten.
Besprechen Sie eine Einnahme aber immer mit Ihrem Arzt und halten sich an seine Dosierung.
Wie Zink einnehmen?
Die Verfügbarkeit von Zink ist am höchsten, wenn die Einnahme auf nüchternen Magen mit deutlichem Abstand zu den Mahlzeiten erfolgt. Die Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.
Wer einen empfindlichen Magen hat, isst anschließend eine kleine Mahlzeit/Apfel.
Zink nicht zusammen mit Selen einnehmen
Das verschlechtert die Selenaufnahme. Mehrere Stunden Pause dazwischen einhalten.
Wirkstoffe
Das Element Zink (chemisches Symbol: Zn) gehört zur II. Nebengruppe bzw. 12. Gruppe des Periodensystems der Elemente, den Übergangsmetallen.
In der Natur kommt es nur gebunden vor (Oxidationsstufe 2), vorwiegend in Form von Sulfiden und Oxosalzen.
Das Zn2 -Ion ist eine Lewis-Säure (Elektronenpaarakzeptor) und fungiert entsprechend in den Enzymen. Unter physiologischen Bedingungen wird Zink weder oxidiert noch reduziert. Das Zink-Ion kann extrem schnell seine Liganden austauschen, sodass die Enzyme besonders hohe Umsatzraten erreichen.
Das Atomgewicht von Zink beträgt 65,4, d.h. 1 mmol entspricht 65,4 mg.
Quellen/Weitere Informationen
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