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Älter werden & Lebensqualität erhalten: Das sollten Sie wissen!

Ältere Frau hält Golfschläger in der Hand, steht vor blauem Himmel.
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Welche gesundheitlichen Fragen mehren sich ab dem 60. Lebensjahr?

All jene, welche lebensrelevant sind und bisher nicht beachtet bzw. ignoriert wurden. Schlagworte hierbei: Stresstoleranz, Polypharmazie und Nahrungsergänzung.

Von: Dr. med. Helmut Raabe

Wodurch ist Altern eigentlich gekennzeichnet?

Im ersten Teil geht es darum, wodurch "das Alter" typischerweise gekennzeichnet ist, welche Probleme dadurch auftauchen können und welche Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind. Diese orthomolekulare Medizin gehört allerdings in die Hand eines erfahrenen Therapeuten. Im zweiten Teil befasse ich mich damit, wie die Homöopathie im Alter helfen kann.

1) Welche gesundheitlichen Fragen mehren sich, wenn wir das 60. Lebensjahr überschritten haben?

All jene, welche lebensrelevant sind und bisher nicht beachtet bzw. ignoriert wurden. Dies betrifft hauptsächlich die Stressbewältigung d. h. der Umgang mit dem Lebensstress wie Zeiteinteilung, soziale Konflikte, Ernährung, Bewegung, Psychohygiene, Genuss- und Rauschmittel (Tabak, Alkohol etc.), Umweltgifte.

Wir werden vor die Auswirkungen der Fehler aus der Vergangenheit gestellt bzw. können die „Früchte eines gesundheitsbewussten Lebens" ernten.

Das Alter ist eine relative Größe, grundsätzlich kennzeichnet sich der Alterungsprozess durch eine Verlangsamung aller Funktionen, sowie einer Retardierung bzw. Funktionseinbuße. Im Alter verlaufen auch die Genesungsprozesse langsamer ab, z. B. eine Bronchitis kann dreimal länger dauern als beim Jugendlichen. Zudem besteht ein Sammelsurium an Erkrankungen, so dass wesentlich mehr Organsysteme betroffen sind und jeder Facharzt den Patienten medikamentös einstellt.

Daraus ergibt sich die Problematik der Polypharmazie mit den möglichen interaktiven Nebenwirkungen, die zum Teil nicht unerheblich sind. Typische Erkrankungen im Alter sind die Abnahme der Muskelkraft und Koordination, weniger die Ausdauer, so dass z. B. angepasstes Kraft- und Koordinationstraining zu empfehlen ist. Im Alter gibt es überdurchschnittlich häufig auch Ängste, Schwächezustände, Nervosität, Mangel an geistiger Flexibilität etc.

Eine zentrale Rolle hinsichtlich Gesunderhaltung spielt dabei das vegetative Nervensystem, welches alle Prozesse im Körper koordiniert und der Mittler zwischen psychischen und körperlichen Funktionen ist. Schulmedizinisch lassen sich die so genannten funktionellen Störungen oft nicht objektiv darstellen, obwohl sie für den weiteren Verlauf eine zentrale Rolle spielen. Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, sprach von der „Verstimmung der Lebenskraft“. Wird eine Erkrankung organisch manifest, ist eine rein homöopathische Behandlung nicht mehr ausreichend.

Im Alter stellen sich naturgemäß die Fragen, wie die körperliche und seelisch-geistige Leistungsfähigkeit und eine Teilnahme in der Gesellschaft, sowie die Lebensqualität und Selbständigkeit möglichst lange erhalten werden kann.

2) Sind Medikamente im Alter eine Verknüpfung, die nicht lösbar ist?

Im Einzelfall ist es prinzipiell möglich auch ohne (chemische) Medikation im Alter auszukommen. Es kann sogar sinnvoll oder gar notwendig sein eine vernünftige Auswahl der verordneten Medikamente zu treffen, um Nebenwirkungen durch negative Synergieeffekte zu vermeiden.

3) Braucht es Nahrungsergänzungsmittel?

Ja, Nahrungsergänzung ist im Alter sinnvoll, sollte aber zuvor mit Testverfahren (Laboruntersuchung etc.) bestätigt werden. Leider kursieren auf dem Markt oft keine hochwertigen Nahrungsergänzungsmittel. Es existieren jedoch auch bzgl. Qualität und Zusammensetzung sehr geschätzte Produkte, spürbar an der positiven Wirkung. Der Laie ist hier oft überfordert. Eine fachliche Beratung ist deshalb wichtig. Der positive Effekt z. B. besseres Haarwachstum, besserer Allgemeinzustand u. a. stellt sich oft aber erst nach 2 bis 4 Wochen ein.

Manchen Aussagen von Wissenschaftlern, die nötigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente seien durch die Ernährung allein gedeckt, muss ich widersprechen. Sehr häufig besteht gemäß meiner Erfahrung bei orthomolekularen Substanzen zum Teil ein hoher Bedarf, gerade auch bei Älteren. Häufig besteht Magnesium-, Zink-, Selen-, B12-, B 3-, Folsäure, Vitamin C -, D-, Q10-Mangel oder Mehrbedarf. Dies lässt sich laborchemisch nicht immer einfach bestimmen, da Blut- und Gewebsspiegel nicht identisch sind. Ein Mehrbedarf kann auch infolge von Arzneimitteln bzw. Interaktionen entstehen. Der Bedarf ist individuell sehr unterschiedlich und der Gehalt der Nahrungsmittel an Vitalstoffen schwankt erheblich und hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Ein Beispiel ist das Vitamin D-Defizit, welches mittels Ernährung nur schwer zu decken ist, auch weil ältere Menschen insgesamt weniger essen und die Sonnenexposition nicht ausreicht. Die Folgen sind nicht nur brüchige Knochen sondern auch eine Immunschwäche und erhöhtes Krebsrisiko.

Die orthomolekulare Medizin gehört in die Hand eines erfahrenen Therapeuten. Die richtige Ernährung, meist empfiehlt sich eine Kohlenhydrat-reduzierte Kost, ist unumgänglich um den so häufigen Reizdarm zu behandeln, damit die Nährstoffe besser aufgenommen werden können. Dazu zählt natürlich auch Esskultur, also langsam essen, das Essen ausschmecken etc.

Was alles mit Homöopathie im Alter möglich ist, lesen Sie hier im zweiten Teil dieses Artikels.

Der Autor
Dr. med. Helmut Raabe ist Allgemeinarzt mit Schwerpunkt Naturheilverfahren und eigener Praxis in Mannheim.

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