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Ursachen der Zuckersucht und Befreiung aus der Zuckerfalle

Junge Frau sitzt am Tisch mit vielen Süßigkeiten auf dem Teller oder im Glas.
© Erick Skydive - Fotolia.com

Haben Sie ständig Verlangen nach Süßem?

Dann sind Sie wahrscheinlich zuckersüchtig. Wenn Sie aus der Suchtfalle befreit werden wollen, sollten Sie verstehen, was hinter der Zuckersucht steckt.

Von: Dr. med. Franziska Schindler

Anzeichen von Zuckersucht

  • Haben Sie ständig das Verlangen nach Süßem und kohlenhydratreichen Nahrungsmittel wie Nudeln, Brot, Gebäck, Chips?
  • Fühlen Sie sich nie richtig satt, haben immer ein Hungergefühl? 
  • Sind Sie nervös und reizbar, wenn Sie nicht essen?
  • Und wenn Sie essen, fühlen Sie sich einen kurzen Moment gut, aber schon bald stellen sich Müdigkeit, Schwäche oder Übelkeit ein?
  • Hat das viele ungesunde Essen bereits zu Übergewicht geführt, das Sie nicht mehr kontrollieren können?

Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantworten können...

... sind Sie wahrscheinlich zuckersüchtig. Wie jede Sucht, hat auch die Zuckersucht sowohl körperliche als auch seelische Ursachen. Wenn Sie aus der Suchtfalle befreit werden wollen, sollten Sie verstehen, was hinter der Zuckersucht steckt.

Ursachen der Zuckersucht

  1. Hormonelle Störungen - die Blutzucker-Insulin-Achterbahn
    Zucker, Zuckerersatz wie Glucose-Fructose-Sirup und Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten werden extrem schnell ins Blut aufgenommen. Der schnelle Anstieg des Blutzuckerspiegels wirkt als Reiz für eine starke Insulinausschüttung, durch die der Blutzuckerspiegel sehr schnell absinkt. Oft fällt in der Folge der Blutzuckerwert weit unter den Normbereich ab, was sich als Unruhe, Schwäche, Zittern und Heißhunger auf Süßes äußert und zum erneuten Zucker- oder Kohlenhydratverzehr veranlasst. So fahren Blutzucker und Insulin im wahrsten Sinne Achterbahn und entsprechend fühlen Sie sich dann auch.
  2. Störungen der Darmflora – die innere Selbstvergiftung
    Die Darmflora kann durch viele Faktoren in ihrem Gleichgewicht gestört werden. Industriell verarbeitete Nahrung, Konservierungsstoffe, Antibiotika und andere Medikamente, Fleisch und Geflügel aus Massentierhaltung oder Pestizide zerstören die gesunden Bakterien im Darm und fördern das Wachstum giftiger Darmbakterien. Diese leben vorwiegend von Zucker und erzeugen daher ein unnatürliches Verlangen danach. Je mehr Zucker wir ihnen liefern, desto mehr breiten sich diese giftigen Bakterien im Darm aus und beeinflussen unser Gehirn in einer Weise, dass die Zuckersucht verstärkt wird. Heute wissen wir, dass eine gestörte Darmflora sogar Depressionen auslösen kann („Darm-Hirn-Syndrom“)
  3. Ablenkung von belastenden Gefühlen – die Selbstbetäubung
    Belastende Gefühle wie Angst, Einsamkeit, Langeweile, Frustration sind schwer zu ertragen. Viele Menschen versuchen daher, diese Gefühle durch Essen zu betäuben oder sich davon abzulenken. Zucker und andere schnell verfügbare Kohlenhydrate führen zu einer kurzfristigen Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn, die das Belohnungszentrum anregen und die Stimmung heben (Dopamin und Serotonin). Dieser beruhigende Effekt hält jedoch nicht lange an und erfordert bald eine erneute Zuckeraufnahme, um die Wirkung aufrecht zu erhalten.

Es ist ein Segen, dass wir uns auf diese Weise aus quälenden emotionalen Zuständen retten können. Aber wer darin stecken bleibt und keinen gesünderen Umgang mit den Gefühlen, die zum Leben gehören, lernt, wird über kurz oder lang von dieser Strategie dick und krank werden.

Es gibt weitere Ursachen für das süchtige Verlangen nach Zucker und schnell verfügbaren Kohlenhydraten. Aber nach meiner Meinung sind dies die Häufigsten.

Teufelskreis Zuckersucht

Grafische Darstellung der Zuckersucht als Teufelskreis.
© Dr. med. Franziska Schindler

Die verschiedenen Ursachen stehen alle miteinander in Wechselwirkung. An jeder der Punkte kann die Misere ihren Anfang nehmen. Wie die Abbildung zeigt, kann man das Ganze wie einen Teufelskreis betrachten.

Wie Sie sich aus der Zuckerfalle befreien können!

Am erfolgreichsten ist es, gleichzeitig auf körperlicher und emotionaler Ebene vorzugehen.

  1. Unterstützen Sie den Aufbau einer gesunden Darmflora durch die Aufnahme von milchsäurehaltigen Probiotika, wie zum Beispiel durch hochwertigen Yoghurt, Sauerkraut oder auch speziellen frei verkäuflichen Präparaten.
  2. Wählen Sie vorwiegend Nahrungsmittel, aus denen die Kohlenhydrate langsam ins Blut aufgenommen werden. Diese haben einen niedrigen glykämischen Index. Sie helfen, aus der Blutzucker-Insulin-Achterbahn auszusteigen. Im Internet gibt es zahlreiche Seiten mit Informationen darüber. Es wurde daraus sogar eine Diät entwickelt. Die Glyx-Diät klingt nicht nur wie ein Weg zum Glück!
  3. Lernen Sie Methoden, die Ihnen helfen, Stress zu reduzieren und Gefühle zu regulieren. Besonders Meditation, Entspannungsverfahren und EFT helfen Ihnen, mit belastenden Emotionen auf gesunde Weise umzugehen.

In meiner Praxis biete ich regelmäßig Kurse zu diesen Methoden an und berate Sie gerne zu Themen der Ernährung und der Verbesserung der Darmflora.

Es lohnt sehr, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Sie haben nicht nur die Chance, sich von einer Sucht zu befreien, sondern im Ganzen gesünder zu werden und sich wohler zu fühlen.

Die Autorin: Frau Dr. med. Schindler ist Fachärztin für Allgemeinmedizin in Berlin mit den Zusatzqualifikationen Naturheilverfahren und Akupunktur und umfangreichen Weiterbildungen in psychosomatischen Techniken. Sie versteht sich als überzeugte Ganzheitsmedizinerin und hat immer den ganzen Menschen im Blick auf allen Ebenen des Lebens.

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Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
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