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Die Tücken von Fruchtzucker und Süßstoffen für Diabetiker

Obst auf eine Tisch, an einem Apfel hängt ein Schild auf dem
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Auch Fruchtzucker ist problematisch für Diabetiker

Viele mögen es gerne süß, doch zu viel Zucker ist ungesund. Warum aber auch Fruktose und vor allem künstliche Süßstoffe der Gesundheit schaden können, lesen Sie hier.

Von: Dr. Corinna Cappellaro

Inhalt jeder Diabetikerschulung ist die Warnung vor Zucker

Haushaltszucker und Traubenzucker (Glukose) darf man nur ganz kontrolliert aufnehmen. Für den Fruchtzucker Fruktose galt lange Entwarnung für Diabetiker Typ 2. Heute hat sich das Wissen darüber gewandelt. Richtig ist zwar, dass Fruchtzucker ohne die Hilfe von Insulin verarbeitet werden kann, dennoch ist auch dieser Zucker nicht unproblematisch.

Die Gründe dafür liegen im Stoffwechsel

  • Die Leber stellt aus Fruchtzucker Fett her. Typischerweise aber haben Diabetiker (Typ 2) bereits Übergewicht und hohe Fettwerte (Triglyceride). Fruktose verschlimmert also diese Stoffwechsellage. Sowohl Fruktose als auch normaler Zucker führen darüber hinaus zu steigenden Cholesterinwerten.
  • Neu ist die Erkenntnis, dass Fruktose außerdem auch noch das Ansprechen auf Insulin verschlechtert. Das gefährdet die Blutzuckereinstellung bei Diabetikern (Typ 2).
  • Jede Zuckeraufnahme sollte die körperinterne Zuckerproduktion drosseln. Fruktose wirkt hier viel zu schwach. Die Leber würde fortfahren eigenen Zucker herzustellen. Auch diese Tendenz ist äußerst problematisch bei Typ-2-Diabetikern.

Damit gehört jetzt auch der Fruchtzucker zu den Nahrungsbestandteilen, mit denen jeder Diabetiker (Typ 2) besser sparsam umgeht.

Kein Freispruch für Süßstoffe

Künstliche Süßstoffe aus der industriellen Produktion finden daher reißenden Absatz, versprechen sie doch Genuss ohne schlechtes Gewissen. Aber sind Süßstoffe so unbedenklich, wie es scheinen mag?

In den letzten Jahren haben zu diesem Thema viele Studien stattgefunden. Nur auf den ersten Blick sind Süßstoffe harmlos. Sie bergen indirekte Gefahren. So kamen erstaunliche Fakten ans Tageslicht:

  • Wer Süßstoffe isst, betrügt seine Zunge, nicht aber das Gehirn. Es erwartet Kalorien und kompensiert die „versprochenen Kalorien“: Die Probanden essen mehr, wenn sie Süßstoffe konsumieren. Zum Abnehmen sind Süßstoffe daher nicht geeignet.
  • Genießt man sehr süße Speisen, verändert sich die Vorliebe automatisch zu stark gezuckerten Speisen. Die natürliche Süße von Früchten erscheint dann nicht mehr ausreichend. Selbst Früchte und Fruchtsäfte werden nachgezuckert.

Neben diesen zwei Problemen kommt noch ein dritter Punkt hinzu:

Süßstoffe und die ansteckenden Folgen

Lange Zeit dachte man, künstliche Süßstoffe sind ein idealer Zuckerersatz, weil sie scheinbar unverändert den Darm verlassen. Aber diese Annahme ist nur auf den ersten Blick richtig. Forscher haben diesen Punkt mit Mäusen genauer unter die Lupe genommen: Offensichtlich werden Süßstoffe auf Umwegen aggressiv: Sie beeinflussen nämlich die Darmflora unvorteilhaft. Das wiederum löst entsprechende Veränderungen im Stoffwechsel der Mäuse aus, die Folge ist eine gestörte Reaktion auf Blutzucker: Das Insulin wirkt nicht mehr ausreichend (Insulinresistenz). Bezeichnenderweise ist der Prozess „ansteckend“: Wenn die veränderte Darmflora auf noch gesunde Mäuse ohne eigene Darmflora übertragen wird, erkranken sie ebenfalls.

Übrigens treffen die Befunde auch auf den Menschen zu: Von den sieben gesunden Probanden entwickelten mit Süßstoff vier innerhalb von nur einer Woche eine schlechte Zuckerkontrolle. Zugegeben, hier wurden die höchsten zugelassenen Mengen an Süßstoff eingesetzt, dennoch stimmt dieser Befund bedenklich.

Die praktische Schlussfolgerung

Wer also gesund und naturnah leben möchte, sollte auf Süßstoffe verzichten. Ziel einer gesunden Ernährung sollte es sein, die Zunge für die natürliche Süße von Obst zu sensibilisieren. Das gilt auch für die meisten, die Probleme mit Zucker haben, wie Typ-2-Diabetiker.

Keine Ausreden: Obst und Gemüse sind trotzdem gesund

Am Ende des Tages zählt die Menge des aufgenommenen Zuckers. Die schädlichen Effekte des Fruchtzuckers sind bei einer täglichen Aufnahme von 80 g Fruktose beschrieben. Natürliches Obst enthält wesentlich geringere Werte (und daneben all die erwünschten Stoffe wie Antioxidantien, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe).

  • Ein kleiner Apfel hat nur etwa 6 g Fruktose und 2 g Traubenzucker.
  • 100 ml Orangensaft (ein kleines Glas) hat nur 2,8 g Fruktose und 2,6 g Traubenzucker.

Nur eine einzige Warnung bleibt zu beachten: Trockenobst wie aus Äpfeln, Datteln und Weinbeeren schlagen mit über 25 g Fruktose und 10-30 g Traubenzucker pro 100 g zu Buche. Aber wie wäre es mit Tomaten, Karotten und Paprika? Sie enthalten tatsächlich Zucker. Die Werte liegen aber unter 1,4 g für Fruktose oder Traubenzucker. Schmecken Sie die Süße noch? Zeit für ein Geschmackstraining!

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