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Erhöhte Cholesterinwerte

Eier gelten als cholesterinreiches Nahrungsmittel und sollten deswegen mit Bedacht genossen werden.
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Cholesterin: die tückische Gefahr

Erhöhte Cholesterinwerte sind eine Volkskrankheit. Sie sind aber mit der richtigen Lebensweise und Naturheilkunde behandelbar.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Unser Körper warnt uns nicht

Anormale Cholesterinspiegel verursachen keine Schmerzen, sind nur in schwereren Fällen als gelbliche Hautablagerungen an Lidern/Handfläche oder Knoten in der Haut sichtbar. Fatal dagegen sind die Spätfolgen: Arteriosklerose, Herz-Kreislauferkrankungen und Durchblutungsstörungen mit den Komplikationen Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz.

Der Körper selbst warnt uns nicht, denn in der Geschichte des Menschen kam die „Gefahr“ Cholesterin nicht vor, im Gegenteil: In früheren Zeiten gab es immer Hungerphasen mit cholesterinarmer Nahrung. Daher sind wir mit einer Vorliebe für fettreiche Nahrung ausgestattet. Nur heute wird uns dieser Überlebenstrick zur Falle. Der Körper gibt einmal aufgenommenes Cholesterin nur schwer wieder ab. In den meisten Fällen ist ein zu hoher Fettspiegel durch die Lebensweise mitverursacht, nur wenige Menschen plagen sich allein wegen einer genetischen Veranlagung mit sehr hohen Cholesterinspiegeln. Da ist es sinnvoll, rechtzeitig gegenzusteuern. Die Naturheilkunde ist daher die beste Grundlage für die ärztliche Therapie. Wichtig zu wissen: Eine Maßnahme alleine bringt nur geringfügige Effekte gegen das Cholesterin! Die Summe macht's! Dabei bringen folgende Therapiebausteine am meisten: Umstellung der Ernährung, Heilpflanzen (begleitend) und eingefahrene Lebensgewohnheiten überdenken, was etwas sperrig mit Ordnungstherapie bezeichnet wird.

Was tun bei erhöhten Cholesterinwerten?

Zunächst: Ab wann ist der Cholesterinspiegel eigentlich zu hoch?

Die angestrebten Grenzwerte für LDL- und Gesamtcholesterin sind Gegenstand einer längeren und noch anhaltenden Debatte. Heute kommt man von einem fixen Wert zunehmend ab. Die Grenzwerte werden sinnvollerweise abhängig vom Alter, dem Geschlecht und Vorerkrankungen verschieden angesetzt und bewegen sich zwischen 70 und 160 mg/dl LDL-Cholesterinanteil, je nach Anzahl der Risikofaktoren.

Faustregeln:

  • Der gesunde Normalbürger sollte beim Gesamtcholesterin 200 mg/dl nicht erreichen.
  • Je höher die Anzahl der begleitenden Risikofaktoren, desto niedriger sollte der angestrebte Wert liegen.
  • Je jünger der Risiko-Patient ist, umso konsequenter müssen die Werte gesenkt werden. Ein Gesamtcholesterinwert von 230 mg/dl ist für einen 20-jährigen übergewichtigen Raucher gefährlich, für einen „gesunden“ 70-Jährigen dagegen weniger.
  • Zielwerte bezüglich der LDL-Cholesterinkonzentration bei Postinfarktpatienten sind unter 100-120 mg/dl. Wenn die Zielwerte nicht erreichbar sind, sollte mindestens eine Halbierung des Istwerts angestrebt werden

Tabletten alleine beheben das Problem „an sich“ nicht. Dazu ist eine Umstellung der Lebensweise mit dem Fokus auf der Ernährung notwendig. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, vor einer pharmakologischen Intervention diese natürlichen Maßnahmen auszuschöpfen. Sie sollten auch immer begleitend zur medikamentösen Therapie stattfinden. Daneben bietet die Naturapotheke einige bewährte Heilpflanzen an.

Die Ernährungsregeln lassen sich auf vier Haupt-Empfehlungen reduzieren:

  • Fett reduzieren.
  • Die richtigen Fette essen.
  • Vitamine und Ballaststoffe nicht vergessen.
  • Sparsam mit dem Zucker umgehen.

Zu beachten ist, dass es bei den allgemeinen Empfehlungen auch Ausnahmen für Patienten mit bestimmter genetischer Ausstattung gibt.

Heilpflanzen

Pflanzliche Mittel zielen auf dieselben Ziele wie die pharmazeutischen Präparate: Sie hemmen entweder die körpereigene Produktion von Cholesterin oder die (Wieder-)Aufnahme im Darm. Um eine ausreichende Wirkung zu entfalten, muss man dies mit der richtigen Ernährung kombinieren. Ergänzen kann die Phytotherapie auch die Cholesterinsenker der Schulmedizin, insbesondere, wenn deren Wirkung nicht ausreicht.

Weniger Cholesterin herstellen

Knoblauch ist ein bewährter Kandidat: Er drosselt die körpereigene Produktion von Cholesterin. Eine neuere Übersicht wertet über 39 Studien aus und kommt zum Schluss, dass Knoblauch im Durchschnitt eine Senkung um 17 mg/dl für das Gesamtcholesterin bewirken dürfte und 9 mg/dl für LDL-Cholesterin, wenn es länger als 2 Monate eingenommen wird. Ein Einfluss auf die Triglyceride ist manchmal möglich (Knoblauchöl), auch eine Steigerung von HDL wird gelegentlich beobachtet. Die stärksten Senkungen wurden bei den höchsten Cholesterinwerten verzeichnet (250-300mg/dl Cholesterin).

Es gibt aber eine verwirrende Fülle von Präparaten, die nicht alle gleichermaßen wirksam sind. Bevorzugen sollte man daher frischen Knoblauch (1 Zehe, 4-6g). Um Geruchsentwicklung zu verringern, kann Knoblauch bei weitgehendem Erhalt der Wirkung sanft in verdünntem Essig oder Zitronensaft gedünstet werden (aber nicht komplett gar!). Geruchsneutral ist schonend hergestelltes Pulver (300-600 mg/Tag).

Ähnlich wirkt Bärlauch und die Artischocke. Eine Cochrane Metaanalyse schätzt den Effekt von Artischockenblätterextrakt auf Grund der vorläufigen Daten bei Hypercholesterinämie auf 4,2 % bis 18,5 % Senkung des Gesamtcholesterins ein.

Weniger Cholesterin aufnehmen

Die Samen der Luzerne (Alfa-Alfa-Samen) und Bockshornklee enthalten Saponine, die verhindern, dass Cholesterin aufgenommen wird. Eine Wirkung erreicht man mit täglich 40 g Samen. Ein vergleichbares Prinzip liegt den Catechinen aus Grünem Teeextrakt zu Grunde (insbesondere EGCG = Epigallo-Catechyl-Gallat). Sie bilden im Darm mit Cholesterin ein unlösliches Produkt, das nicht aufgenommen wird. Daneben bremsen Catechine auch noch die Cholesterinherstellung.

Einen ganz raffinierten Effekt verfolgt man mit Phytosterolen (=Phytosterine) aus Pflanzen (wie Stigmasterin, β-Sitosterin, Campesterin oder Phytostanol): Sie sind dem Cholesterin in der Struktur sehr ähnlich und werden zwar gebunden, aber nur sehr schlecht aufgenommen (etwa zu 5 %). So hemmen sie im Darm die Cholesterinresorption. Man findet sie in pflanzlichen Ölen (Weizenkeimöl, Hanföl, Maiskeimöl), Sojalecithin, Getreide, aber auch in Obst und Gemüse (Hülsenfrüchte). Bei normaler Ernährung werden zwar nur 200-300 mg davon „geschluckt“, was nicht ausreichend wäre. Wenn aber außerdem angereicherte Margarine verzehrt wird, addieren sich die Werte und man kommt bereits in den wirksamen Bereich: Etwa 1,5-2,4 g Phytosterole entfalten eine messbare Senkung des Cholesterins (7-10 % für LDL-C). Eine deutliche Wirkung erreicht man bei sehr hohen Sitosterol-Mengen (3 g).

Wichtige Hinweise:

  • Personen, die durch eine besondere genetische Eigenschaft (ein verändertes Steroltransportergen ACBG5/8) hohe Phytosterolmengen im Blut ansammeln (Phytosterolämie), sollten von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen.
  • Das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfehlen, pro Tag nicht mehr als 3 g Phytosterole zu verzehren.
  • Im Haushalt lebende gesunde Menschen und Minderjährige sollten nicht dauerhaft mit Phytosterolen angereicherte Margarine konsumieren, da hier zu wenige Daten vorliegen.

Bei folgenden Pflanzen ist die cholesterinsenkende Wirkung weniger genau untersucht: Aronia (Fruchttrockenextrakt), Kieselerde, Gelbwurzel, Galgant, Gelée Royale.

Homöopathische Mittel

Da Fettstoffwechselstörungen keine Beschwerden bereiten, gibt es auch keine homöopathischen Mittel dagegen, denn diese setzen an den subjektiven Beschwerden an. Gegen die diversen Symptome der Folgekrankheiten sind Homöopathika verfügbar (siehe Koronare Herzkrankheit, Periphere arteriosklerotische Verschlusskrankheit, Venenthrombose).

Nahrungsergänzung

Wertvolles Fett

Omega-3-Fettsäuren sind eine Möglichkeit, die Fettwerte (Triglyceride) zu regulieren. Sie reduzieren speziell die Triglyceride, heben geringfügig HDL an, haben aber auf LDL-Cholesterin kaum einen Einfluss. Sie sind daher bei Hypertriglyceridämie und kombinierten Fettstoffwechselstörungen sinnvoll. Die klinische Wirkung bei Kombination mit Statinen kann jedoch durch Omega-3 nicht wesentlich gesteigert werden. Zur Behandlung hoher Triglyceridwerte werden von der American Heart Foundation 1,2-4 g/Tag Eicosa­pentaensäure EPA und Docosahexaensäure DHA aus Fischöl empfohlen.

Erste Studien

Kieselerde lässt zumindest im Tierversuch den Cholesterinspiegel sinken. Bei der Blaualge Spirulina und der Grünalge Chlorella dagegen liegen erste Studien am Menschen vor, die eine Wirkung bestätigen (ca. 2 g/Tag).

Vitamine nicht vergessen

Ausreichend aufgenommen werden müssen Vitamine (E, C, Carotinoide) und Spurenelemente (Selen) in ausgewogenem Verhältnis. Dadurch wird die Oxidation von LDL-Cholesterin verhindert, welches die Aderwände schädigt. Bei Mangelerscheinungen bietet sich die Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel an. Im Prinzip sind außerdem Obst und Gemüse die besseren Lieferanten, sie enthalten darüber hinaus noch Antioxidantien wie Flavonoide und Ballaststoffe.

Achtung:

  • Vitamin E wirkt nur in einer Menge bis 400 IE (Internationale Einheiten) pro Tag nützlich, in höherer Dosis sogar schädlich.
  • Raucher sollten kein Vitamin E einnehmen.
  • Ob Vitamin C (Ascorbinsäure) in größeren Mengen (über 1g/Tag) die Fettwerte senkt, ist umstritten.
  • Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass mit Vitaminen alleine arteriosklerotische Vorgänge nicht aufzuhalten sind.

Notwendig ist außerdem eine ausreichende Magnesiumversorgung, gerade für Menschen die abnehmen. Es schützt nicht nur vor Gefäßkrankheiten, Verkalkung der Aderwände, Entzündung und Bluthochdruck, sondern mischt auch im Cholesterinstoffwechsel mit: Man benötigt es bei Abbau von Triglyceriden und zum Aufbau von HDL. Magnesium bremst die Cholesterinherstellung und die LDL-Cholesterinpartikel.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Leben wie die Vorfahren…

Das heißt nicht unbedingt, dass man mit Pfeil und Bogen auf der Suche nach Beute durch die Wälder streifen soll. Es würde schon genügen, wenn man für täglich 30 Minuten von Sofa oder Schreibtisch aufsteht und dabei ins Schwitzen kommt. Das unterstützt den Stoffwechsel, die Gewichtsabnahme und hilft bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- und Gefäßkrankheiten.

  • Wer sich nicht bewegt, soll zum Ausgleich weniger Kalorien aufnehmen.
  • Wenn bereits Übergewicht besteht, heißt es: Abnehmen, mindestens 5 %. Damit reduziert man den Triglyceridspiegel deutlich (20-30 %) und lässt auch das LDL-Cholesterin etwas fallen.

Dont's: Alkohol und Nikotin

Finger weg vom Alkohol. Die meisten Menschen sollten sich auf ein Glas nur alle 2 Tage beschränken, für besonders Gefährdete gilt absolutes Alkoholverbot.

Auch Cholesterin und Rauchen ist eine fatale Kombination, denn Rauchen verschlimmert die schädigende Wirkung von Cholesterin.

Insgesamt ist man mit einer natürlichen Lebensweise und Ernährung gut beraten.

Auf dieser Seite ging es um Heilpflanzen, Homöopathie und Nahrungsergänzungsmittel. Die folgende Seite informiert Sie über Ernährung, Naturheilverfahren und Schulmedizin bei erhöhten Cholesterinwerten.

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