Grüne Smoothies: Warum sie so gesund sind & Tipps zum Mixen!
Smoothies aus rohem Gemüse
Das winterliche Alltagsgrau ist verschwunden, die Natur verwöhnt unsere Augen mit satten Grüntönen. Doch nicht nur in der Mode taucht dieser Farbton nun wieder häufiger auf, Grün ist jetzt auch im Glas total in!
Die Rede ist von grünen Smoothies, in denen hauptsächlich rohes Gemüse verarbeitet wird. Stars wie Gwyneth Paltrow, Colin Farrell und Reese Witherspoon schwören geradezu auf diesen farbintensiven Zaubertrank! Klar, Rohkost ist gesund, doch was steckt wirklich dahinter? Zusammen mit unserem Ernährungsexperten Sven-David Müller sind wir dem grünen Trend auf den Grund gegangen.
Grün ist gesund
Warum gerade die grünen Smoothies im Moment so populär geworden sind, erklärt sich Dr. h.c. Sven-David Müller (M.Sc.) – Diät- und Ernährungsexperte aus Nidderau – folgendermaßen:
„Der Trend stammt aus den USA, bei uns in Deutschland werden Neuheiten aus Übersee erfahrungsgemäß gerne angenommen. Zudem ist in unseren Köpfen verankert, dass Pflanzen und Rohkost gesund sind. Auch die grüne Farbe spielt eine entscheidende Rolle. Alles, was grün ist, erscheint uns gesund, was bei den Smoothies auch tatsächlich der Fall ist!“
Doch was genau steckt eigentlich in den Smoothies?
Es gibt unzählige Rezepte für grüne Smoothies. Entscheidend hierbei sind jedoch die eigenen Vorlieben. Seien Sie kreativ und werfen Sie alles in den Mixer, was Ihnen schmeckt!
Grundsätzlich sollte ein grüner Smoothie im Idealfall hauptsächlich aus grünen Blättern bestehen, unter anderem kann man Blattsalate, Kohlblätter oder das Grün von anderem Gemüse wie Karotten, Rote Beete oder Radieschen verwenden. Garten- und Wildkräuter ergänzen die breite Palette an Möglichkeiten. Durch Zugabe von Obst wird der Smoothie süßer und so zu einer richtigen Vitaminbombe.
Im Frühling sind Smoothies aus Wildkräutern zu empfehlen. Sie liefern genau die Vitamine, die der Körper nach einem langen Winter braucht & helfen beim Abnehmen!
Gut zu wissen: Das Obst und Gemüse muss in den meisten Fällen zuvor nicht geschält oder entkernt werden, ein guter Mixer oder Pürierstab zerkleinert auch Schalen, Kerne, Stiele und Strünke. Außerdem sind in diesen „Abfallprodukten“ oft auch besonders wertvolle Inhaltsstoffe versteckt. Zur Verbesserung der Konsistenz des Smoothies gibt man noch stilles Mineralwasser oder Leitungswasser hinzu. Alles im Mixer pürieren und fertig ist der grüne Drink!
Der Mixer macht's!
Die Tatsache, dass das Obst und Gemüse bereits püriert im Magen-Darm-Trakt landet, ist das Erfolgsgeheimnis des grünen Smoothies:
„Die gesunden Inhaltsstoffe aus den Zutaten können zerkleinert besser vom Körper aufgenommen werden. So entfalten die Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe schneller ihre volle Wirkung und die Bioverfügbarkeit ist dadurch besser. Unser Darm besteht aus Muskelschläuchen und kann die aufgenommene Nahrung nicht so gut zerkleinern wie ein Hochleistungsmixer“, erklärt Buchautor Müller.
Die grünen Smoothies seien zudem eine gute Möglichkeit, die „5 am Tag“-Regel (5 Portionen Obst und Gemüse täglich) besser befolgen zu können. Auch wer sich basisch ernähren möchte, kann die Smoothies nutzen, um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen.
Allerdings warnt Sven-David Müller ausdrücklich vor dem Kauf industriell hergestellter Smoothies: „Nur frisch und selbst zubereitete Smoothies sind gesund. Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe reagieren empfindlich auf Hitze, Sauerstoff und Sonnenlicht, eine längere Lagerung vernichtet die wertvollen Stoffe. Die im Handel erhältlichen Smoothies werden außerdem oft mit Zusatzstoffen, Zucker oder Salz vollgepumpt, um die Haltbarkeit zu verlängern und den Geschmack zu optimieren, das hat dann nichts mehr mit gesunder Ernährung zu tun“.
Wundermittel „Green Juice“?
Gemüse ist gesund, das weiß jedes Kind. Allerdings kann der „Green Juice“, wie die grünen Smoothies in den USA bezeichnet werden, auch keine Wunder vollbringen: „Davon auszugehen, dass man mit grünen Smoothies nicht altert oder dass sie sogar Krankheiten wie Krebs vorbeugen, ist nicht richtig. Veganer würden der Theorie zufolge dann ja nie krank werden. Das ist ein Irrglaube“, berichtigt unser Experte.
Oft werden auch sogenannte Detox-Kuren mit grünen Smoothies angepriesen. Sven-David Müller hält davon nichts: „Eine gesunde Lebensweise sollte 365 Tage im Jahr stattfinden, nicht nur eine Woche. Nur wer sich langfristig gesund ernährt, profitiert auch davon und kann auf diese Weise viele Wohlstandsleiden wie Gelenk- oder Verdauungsbeschwerden verhindern.“
Nichtsdestotrotz empfiehlt er die grünen Smoothies, selbstverständlich nur wenn sie regelmäßig getrunken werden und frisch zubereitet sind: „Ein bis zwei Smoothies am Tag – zum Beispiel einen grünen und einen reinen Obstsmoothie – wären ideal. Am besten ist es natürlich, dabei saisonale Produkte aus der Region zu verwenden. So erreicht man den besten Ernährungswert“.
Informiert man sich im Internet über die grünen Smoothies, stößt man in Foren oft auf Menschen, die das pürierte Gemüse nicht vertragen. „Unser Magen-Darm-Trakt verträgt Rohkost eigentlich sehr gut. Viele Menschen ernähren sich mittlerweile aber so denaturiert und ungesund, dass der Darm daran schon gar nicht mehr gewöhnt ist“, sagt Müller. Nimmt man selten rohes Gemüse zu sich, spielt der Darm verrückt, Blähungen sind vorprogrammiert. Gestaltet man die Ernährung jedoch dauerhaft gesünder, lassen diese Beschwerden mit der Zeit auch nach.
Der perfekte Smoothie
Ein Smoothie sollte nicht nur gesund sein, sondern auch richtig gut schmecken. Sven-David Müller rät dazu, die Smoothies mit frischen Kräutern und Gewürzen aufzupeppen: „Mit Kräutern wie Petersilie, Dill oder Oregano kann man dem Smoothie einen besonderen Kick verleihen. Abgeschmeckt wird nicht mit Salz, sondern mit Pfeffer, Ingwer oder Koriander.“
Wenn Sie nun Lust auf das grüne Wunder bekommen haben, schmeißen Sie doch auch mal Ihren Mixer an und versuchen Sie dieses einfache Rezept:
Sie benötigen dazu
- eine Banane,
- zwei Äpfel,
- 200 Gramm Spinat
- und einen halben Liter Wasser.
Die Zutaten im Mixer fein pürieren, wie oben beschrieben abschmecken, und fertig!