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Grasmilben: 5 Hausmittel gegen die Plagegeister

Erwachsene Milbe mit 8 Beinen, Grasmilbenlarven haben nur 6 Beine.
© Егор Камелев/unsplash

Natürliche Mittel gegen Herbstmilben und Vorbeugung

Das tagelange Jucken der Grasmilben-Quaddeln kann einen schon in den Wahnsinn treiben. Entzündete Bisse können sogar gefährlich werden. Es gibt viele natürliche Hausmittel, die sich gegen die lästigen Winzlinge bewährt haben – sowohl in der Vorbeugung, als auch beim Milbenbefall.

Von: Gastautor Nick Gjorgoski

Was sind Grasmilben?

Grasmilben (Neotrombicula autumnalis) sind in unseren Breitengraden vor allem im Sommer und Herbst aktiv und mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen: Ausgewachsene Tierchen bringen es auf 2 Millimeter Länge, Larven sind gerade einmal etwa 0,3 Millimeter kurz. Die korrekte Bezeichnung ist Herbst- oder Erntemilbe, da sich aber die Larven häufig im Gras aufhalten (bzw. dort der Kontakt mit uns Menschen am häufigsten geschieht), hat sich der Name "Grasmilbe" eingebürgert. Grasmilben gehören zu den Spinnentieren (wie die Zecken) und sind keine Insekten. Sie brauchen wie die Zecken eiweißhaltige Nahrung, um zu wachsen. Sie übertragen aber keine Borreliose.

Nur die Larven leben als Parasiten und sind für den teilweise unerträglichen und lang anhaltenden Juckreiz verantwortlich. Die Hochphase ist im Spätsommer und Herbst (bis in den Oktober!), wenn die Larven aus den Eiern geschlüpft sind und in Bodennähe auf geeignete Wirte lauern. Das sind hauptsächlich Mäuse, können aber auch Haustiere und wir Menschen sein. Vor allem Hobbygärtner sind oft ratlos, wer hinter ihren Quaddeln steckt, die sich meistens erst am nächsten Tag und dann morgens zeigen.

Stich oder Biss?

Rasen mit langen Grashalmen – hier lauern die Herbstmilben.
© Chang Qing/unsplash

Die Milbenlarven wuseln überall rum, wo es Vegetation gibt. Auch auf Feldern, daher auch der Name Erntemilbe. Die Milben lieben eine relative Luftfeuchtigkeit von > 75 % und sind nur in Bodennähe (max. 20 cm Höhe) zu finden. Laut Wikipedia hat man sie in Sträuchern und hohen Gräsern nicht nachgewiesen.

Schon ein Spaziergang barfuß im Rasen kann deshalb zu einem Milbenbefall führen. Folgen sind dann gerötete Hautstellen mit Pusteln, die aussehen können wie Mückenstiche. Es sind aber keine Stiche, sondern Bisse, die oft eng beieinander liegen.

Was können Grasmilben anrichten?

Die jungen Milben brauchen viel Eiweiß, um sich zu entwickeln. Deshalb ritzen sie die oberste Hautschicht auf, injizieren Speichel in die Wunde und saugen dann das sich auflösende Gewebe auf (so genannte Poolsauger). Anfangs merkt man kaum etwas davon, später aber umso mehr. Das Sekret, das die Tiere in die Haut abgeben, wirkt nämlich oft zeitversetzt und sorgt im besten Fall nur für bösen, Tage anhaltenden Juckreiz, im schlimmsten jedoch für gefährliche Infektionen, wenn die Wunde aufgekratzt wird und sich Bakterien ansiedeln. Besonders bei Haustieren bilden sich förmlich Milbennester im Fell, die sehr schmerzhaft für sie werden können.

Wo finden sich die Bisse?

Bevorzugt werden warme, dünne Hautstellen, also Kniekehlen, Achselhöhlen und der Schambereich. Da die Milbenlarven durch Gummizüge aufgehalten werden, treten die Bissstellen am Rand zur Unterhose gehäuft auf. Oft wacht man dann mit Juckreiz auf und stellt gar nicht den Zusammenhang mit dem Gartenbesuch am Vortag her. 

Herbstmilben-Larven nachweisen

Die Larven kann man nachweisen, indem man ein weißes Blatt Papier oder eine weiße Fliese auf einen sonnigen Platz im Rasen legt. Man erkennt dann orange Punkte.

Am besten vorbeugen

Gärtner ziehen Gummistiefel an und kleben beidseitiges Klebeband um Stiefelschaft und Handgelenke. Am besten hilft abendliches oder sofortiges Duschen nach dem Draußensein. Auch wenn die Biester winzig sind, so krabbeln sie eine ganze Weile am Menschen hoch, bis sie an weiche Haut gelangen oder Kleidung eine Sperre darstellt.

Hat es Sie dennoch erwischt, so können z. B. die folgenden 5 Hausmittel sehr hilfreich sein.

Als SOS-Sofortmaßnahme hilft auch ein Hitzestift aus der Apotheke oder ein heißer Löffel, da er die spezifischen Eiweiße der Milben zerstört und so der Juckreiz unterbunden wird. 

Bei ganz quälendem Juckreiz können auch kurzfristig Antihistaminika helfen. Im Zweifel oder unklaren Beschwerden ist der Arzt oder Apotheker aufzusuchen!

5 bewährte und natürliche Hausmittel gegen Grasmilben

1. Alkohol

Alkohol hat eine desinfizierende Wirkung. Auf der Haut aufgetragen eignet er sich nicht nur dazu, durch Grasmilbenbefall und Juckreiz entstandene Wunden zu bekämpfen, sondern tötet auch die Larven der Tiere ab. Wenn Sie sich damit abfinden können, dass die Anwendung etwas brennt, ist er also ein hervorragendes Hausmittel. Dafür sollten Sie am besten medizinischen Alkohol mit mindestens 70 Prozent Volumengehalt verwenden: Geben Sie ihn auf ein Wattepad, reiben Sie die betroffene Stelle ein und lassen Sie die Substanz dann gut einwirken. Anschließend ist es ratsam, die Haut mit Wasser abzuspülen. Bei Haustieren wird von Alkohol abgeraten – nicht nur aufgrund der brennenden Wirkung, sondern auch, weil die Tiere (wenn sie beginnen, die Wunde zu lecken) dadurch vergiftet werden können.

2. Apfelessig

Apfelessig ist ein absolutes Multitalent unter den Hausmitteln: Dafür sorgen besonders die vielen natürlichen Essigsäuren, die auch bei Grasmilben helfen können, indem sie den befallenen Bereich desinfizieren und Juckreiz lindern. Da die Säuren im Übermaß sehr brennen können, ist es ratsam, ein Apfelessig-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:1 (also z.B. 100 Milliliter Wasser und 100 Milliliter Apfelessig) vorzubereiten. Dieses können Sie dann in eine Sprühflasche geben und auf diesem Weg sauber auf die Haut auftragen. Da diese Verwendungsform sehr mild und auch ungiftig ist, eignet sie sich hervorragend als Hausmittel für Kinder und Tiere.

3. Neemöl

Neemöl ist das Öl des indischen Niembaumes. Als Speiseöl ist es ungenießbar, aufgrund seiner hohen ätherischen Anteile lässt es sich aber besonders auf der Haut hervorragend einsetzen. Gegen Grasmilben hilft dabei nicht nur, dass dieses Öl desinfizierende Eigenschaften hat: Da es den Geschmack von Hautschuppen für die kleinen Tiere ungenießbar macht, entzieht es den Milben außerdem die Nahrungsgrundlage. Die Larven sterben so schnell ab und können sich nicht weiter ausbreiten. Deshalb macht es sowohl für die Vorsorge als auch für die Behandlung von befallenen Stellen Sinn, die Haut großflächig mit verdünntem Neemöl einzureiben. Dies gilt aber nur für Menschen. Bei Haustieren sollten Sie es nicht verwenden, da es z.B. auf Katzen toxisch wirkt.

Neemöl kann auch dabei helfen, den Garten von Grasmilben zu befreien. Hierfür sollten Sie ungefähr 200 Milliliter Neemöl mit 10 Liter Wasser mischen. Mit einer Sprühflasche können Sie dann Ihre Gräser und Büsche behandeln. Die lästigen Parasiten verlieren dann ihren Appetit und verhungern, während das Öl nützlichen Insekten nichts anhaben kann.

4. Zitronensaft

Für die Haut, aber auch für befallene Pflanzen, kann die Zitrone eine wahre Wohltat sein. Sie enthält nämlich nicht nur viele ätherische Öle, sondern irritiert die Grasmilben auch bei ihrer Nahrungssuche. So werden die betroffenen Bereiche desinfiziert und den Tieren wird die Lebensgrundlage genommen. Dabei reicht es normalerweise vollkommen aus, wenn Sie den Zitronensaft mit etwas Wasser vermischen und dann auf die betroffenen Hautstellen auftragen bzw. auf die Pflanzen sprühen. Besonders hilfreich ist es, Zitronensaft mit Apfelessig und Wasser kombiniert einzusetzen.

5. Zwiebeln

Auch Zwiebeln sind ein Hausmittel, das Sie gegen Grasmilben einsetzen können. Auf die Haut aufgetragen wirken sie desinfizierend und irritieren aufgrund der ätherischen Öle die Geschmacksnerven der Tiere. Für die Behandlung von Pflanzen und Haustieren ist sie zwar weniger geeignet, am eigenen Körper lässt sie sich aber sehr einfach nutzen: Sie müssen lediglich eine Zwiebel in zwei Hälften schneiden und diese dann so lange auf die Haut reiben, bis sie trocken ist. Um den etwas unangenehmen Geruch danach zu vertreiben, sollten die Stellen anschließend gut gewaschen werden.

Wann zum Arzt?

Vor allem Kinder geben dem oft quälenden Juckreiz nach, so dass größere Wunden entstehen, die sich dann entzünden können. Ist dies der Fall oder es kommt zu Fieber oder allergischen Reaktionen, dann sollten Sie einen Arzt aufzusuchen, da die Folgen wie zum Beispiel eine Sekundärinfektion doch ernst sein könnten. Die Chancen stehen aber gut, dass das mit diesen natürlichen und bewährten Hausmitteln nicht nötig ist.

Der Autor

Nick Gjorgoski : Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, bewusst und gesund zu leben. Deshalb blogge ich auf Alte-Hausmittel.com. Mein Interessengebiet dreht sich dabei nicht nur um alle möglichen Hausmittel gegen kleinere und größere Beschwerden, Ich schreibe außerdem auch zu vielen anderen Themen, wie Ernährungstipps, sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel oder Pilates und Yoga.

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