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Hilfe, Haarausfall! Ursachen & Behandlung

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Portrait einer Frau, die ihre Haare nach oben zieht.
© Joanne Adela Low - Pexels

Haarausfall: Ursache bedingt die Therapie

Wenn der Haarschopf immer kahler wird, ist das nicht nur ein kosmetisches Problem. Haarausfall kann auch ein wichtiges Signal für Erkrankungen sein, die bisher nicht sichtbar geworden sind. Am häufigsten ist allerdings erblich bedingter Haarverlust.

Von: Alexandra Latour

Wie viel Haarausfall ist normal?

Auf der Kopfhaut wachsen im Durchschnitt etwa 100.000 Haare. Bei einem gesunden Menschen wachsen jeden Tag rund 100 neue Haare aus der Kopfhaut. Etwa die gleiche Menge an Haaren fällt auch wieder aus. Deshalb ist es auch völlig normal, dass sich morgens auf dem Kopfkissen oder im Waschbecken jede Menge Haare finden.

Von einem Haarausfall (Alopezie) sprechen Mediziner erst, wenn jeden Tag über mehrere Wochen lang mehr als 100 Haare ausfallen. Typische Symptome sind: Haare sind sichtbar ausgedünnt oder es zeigen sich kahle Stellen auf der Kopfhaut. 

Welche Arten von Haarausfall gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten von Haarausfall.

  1. die häufigste Form ist erblich bedingter Haarausfall, die sogenannte androgenetische Alopezie (Alopecia androgenetica). Sie betrifft 95 Prozent aller Fälle.
  2. seltener ist der diffuse Haarausfall (Alopecia diffusa) oder
  3. der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata)

Haarausfall: Welches Mittel hilft?

Ein Universalmittel gegen Haarausfall gibt es nicht, da das Problem stark mit individuellen Ursachen verbunden ist. Hinter dem schwindenden Haupthaar können verschiedene Erkrankungen, eine Mangelversorgung oder eine überempfindliche Reaktion auf das Hormon Androgen stecken. Liegt eine Mangelerscheinung vor, kann diese durch die fehlenden Vitamine oder Mineralien behoben werden. Eine ärztliche Ursachenklärung ist somit der erste wirksame Schritt gegen Haarausfall.

Zahlreiche Mittel vor allem gegen erblich bedingten Haarausfall werden in Form von Kosmetika, diätetischen Lebensmitteln oder Medikamenten angeboten. Letztere haben oftmals starke Nebenwirkungen. Es gibt jedoch auch Alternativen im Bereich der Pflanzenwelt.

Grundsätzlich gilt: Werden Sie nicht allein aktiv, sondern halten Sie Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker.

Haarausfall: Symptome und Häufigkeit

Symptome beim erblich bedingten Haarausfall

Mann schaut sich im Spiegel die Geheimratsecken an.
© Corto_Maltese_83 - Fotolia.com

Ist der Haarausfall erblich bedingt, verlieren Männer in der Regel zunächst in den oberen Schläfenregionen ihre Haare, im fortgeschrittenem Stadium trifft es dann auch den oberen Hinterkopf und den Stirnbereich.

Häufigkeit

Erblich bedingter Haarausfall ist ein häufiges Phänomen bei Männern. Etwa 50 Prozent sind davon betroffen. Bei Frauen sind es 20 Prozent.

Welche Symptome sind typisch beim weiblichen Geschlecht?

Bei Frauen lichten sich die Haare im Bereich des Mittelscheitels.
© Alessandro Grandini - Fotolia.com

Bei Frauen lichten sich beim erblich bedingten Haarausfall die Haare im Bereich des Mittelscheitels, es gibt aber selten kahle Stellen. Die Haare werden immer dünner, so dass die Kopfhaut sichtbar wird.

Wie schnell der Haarverlust fortschreitet, kann nicht vorhergesagt werden. Dies ist von Person zu Person sehr unterschiedlich.

Kommt selten vor: Diffuser oder kreisrunder Haarausfall

Vom diffusen Haarausfall wird gesprochen, wenn die Haare gleichmäßig ausfallen, und zwar über den ganzen Kopf verteilt. 

Hingegen bilden sich beim kreisrunden Haarausfall  innerhalb kürzester Zeit ovale oder kreisrunde kahle Stellen am Kopf. Aber auch die Bartbehaarung, Achsel- und Schambehaarung sowie die Augenbrauen und Wimpern können betroffen sein.

Haarausfall: Welcher Arzt hilft?

Der richtige Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt oder der Hautarzt (Dermatologe).

Warum Haarausfall: Ursachen und Diagnose

Woher kommt der Haarausfall?

In den meisten Fällen ist der Haarausfall erblich bedingt. Jedoch können auch andere Ursachen dahinterstecken, weshalb der Arzt für die Diagnose zunächst eine ausführliche Anamnese durchführt und unter anderem folgende Fragen stellt:

  • Seit wann fallen die Haare etwa aus?
  • Gibt es auch Hautprobleme?
  • Gab oder gibt es akute Krankheiten?
  • Ist eine chronische Erkrankung bekannt?
  • Welche Medikamente wurden in den vergangenen Monaten eingenommen?
  • Wurde oder wird eine Diät durchgeführt?
  • Welche Haarwaschmittel werden benutzt?

Nach dem Gespräch sieht sich der Arzt dann die Menge und die Struktur der Haare an. Auch der Haaransatz und die Kopfhaut werden begutachtet. Mithilfe des Zupf-Tests kann der Arzt zudem feststellen, wie fest die Haare verankert sind.

Die mikroskopische Analyse der Haarwurzeln (Trichogramm) kann ebenfalls in einigen Fällen sinnvoll sein, um festzustellen, in welcher Zyklusphase sich die Haare befinden. Hieraus kann der Arzt dann ableiten, wie viele Haare sich aktuell in der Wachstumsphase befinden.

Darüber hinaus kann eine Blutuntersuchung Aufschluss darüber geben, ob ggf. eine Mangelerkrankung oder aber eine andere Erkrankung wie etwa eine gestörte Schilddrüsenfunktion vorliegt.

Wie kommt es zu erblich bedingten Haarausfall?

Der "Übeltäter" bei dieser häufigsten Form des Haarausfalls ist das männliche Hormon Testosteron, auf das sowohl Männer als auch Frauen durch eine genetische Veranlagung besonders sensibel reagieren. Ausgelöst wird dieser Prozess durch die Alterung: Aufgrund der Überempfindlichkeit werden Haare und Haarfollikel im Laufe der Jahre dann beständig dünner.

Warum dieser Haarausfall verstärkt in den Wechseljahren auftritt

Kommen Frauen in die Wechseljahre, lässt die Produktion der Östrogene nach. Dadurch steigt die Konzentration des männlichen Geschlechtshormons Androgen. Wenn nun Frauen eine Neigung zum erblich bedingten Haarausfall haben, können vermehrt Haare ausfallen. Mit der Zeit wird dann das Haar im Bereich des Mittelscheitels lichter.

Diffuser Haarausfall: Mögliche Ursachen

Die Ursachen können vielfältig sein. Neben Erkrankungen, wie zum Beispiel eine gestörte Schilddrüsenfunktion, Diabetes mellitus und Infektionen kann auch eine einseitige Ernährung den diffusen Haarausfall auslösen. So beispielsweise ein Eiweiß- und/oder Eisenmangel.

Weitere Gründe:

  • Medikamente
  • Stress
  • hormonelle Umstellungen

Medikamente, die Haarausfall verursachen

Darüber hinaus können auch Medikamente den Haarausfall auslösen. Dies gilt vor allem für Zytostatika, die im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt werden. Diese sollen das schnelle Wachstum der Krebszellen stoppen. Jedoch stoppen die Wirkstoffe auch das Wachstum von gesunden Zellen wie eben die Zellen der Haarfollikel.

Weitere Medikamente, die den Haarausfall begünstigen können, sind unter anderem Betablocker, Heparin und ACE-Hemmer. Ebenso können schädliche Strahlen (z. B. durch eine Strahlentherapie) den Haarausfall auslösen.

Stress als Auslöser

Anhaltender starker Stress, ein Schockzustand oder auch familiäre Probleme sind Faktoren, die die Haare schwinden lassen können. Dabei ist der genaue Mechanismus nicht endgültig geklärt. Bekannt ist, dass Stress die Konzentration von verschiedenen Botenstoffen im Körper erhöht. 

So könnte die Konzentration von Noradrenalin am Haarfollikel erhöht sein, was die Wachstumsphase der Haare beendet, sodass die Haarwurzeln in eine Art Ruhephase kommen. Die Haare fallen dann nach zwei bis drei Monaten aus.

Hormone als Auslöser

Bei Haarausfall spielen Hormone oftmals eine Rolle. Denn im Körper haben Hormone als Botenstoffe zahlreiche verschiedene Aufgaben. Beispielsweise bestimmen Hormone die Dauer eines Haarzyklus und wie schnell die Zellteilung im Haarfollikel voranschreitet. Obwohl der Behaarungstyp eines Menschen genetisch festgelegt ist, können verschiedene Faktoren im Laufe des Lebens diesen verändern.

Warum Haarausfall nach Schwangerschaft?

Bei schwangeren Frauen steigt der Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen an. Infolge dessen bleiben die Haare länger in der Wachstumsphase. Dies macht sich insbesondere im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel bemerkbar, indem die Haare dichter und glänzender werden. 

Jedoch kann es nach der Geburt zu Haarausfall kommen, da der Östrogen-Spiegel wieder sinkt und die Haare von der Wachstumsphase in die Ausfallphase übergehen. Überschüssige Haare fallen dann nach zwei bis vier Monaten aus. Allerdings normalisiert sich dies in den meisten Fällen wieder nach einigen Wochen.

Haarausfall nach dem Absetzen der Antibabypille

Auch bei Frauen, die über viele Jahre die Pille einnehmen und diese dann absetzen, kann es zu Haarverlust kommen. Der Grund ist hier der Östrogen-Spiegel, der zunächst abnimmt. Denn viele Antibabypillen enthalten Östrogene. Sobald der Körper wieder "gelernt" hat, die Östrogene selbst zu produzieren, wird auch der Haarschopf wieder voller. Das kann einige Zyklen dauern, teilweise bis zu einem Jahr.

Kreisrunder Haarausfall: Mögliche Ursachen

Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass eine Autoimmunreaktion verantwortlich ist. Das bedeutet, dass die eigenen Immunzellen die Haarfollikel angreifen. Infolge dessen stoppt das Haarwachstum und die Haare fallen aus. Zudem konnte beobachtet werden, dass der kreisrunde Haarausfall in einigen Familien gehäuft auftritt. Deshalb können auch erbliche Faktoren eine Rolle spielen.

Erblich bedingten Haarausfall medikamentös behandeln

Medikamente können bei dieser Form des Haarverlustes nur kurzfristig oder begrenzt helfen. Denn nach dem Absetzen der Mittel setzt der Haarausfall erneut ein.

Entscheidend ist, dass die Behandlung frühzeitig begonnen wird. Ist die Glatze erst ausgeprägt, werden auch die teuren Produkte keine neuen Haare mehr sprießen lassen.

So sieht die Studienlage für folgende zwei Produkte aus:

Minoxidil gegen androgenetische Alopezie

Bei der androgenetischen Alopezie verkümmern die Haarfollikel nach und nach, sodass die Haare immer dünner werden. Letztendlich fallen die Haare dann aus und wachsen nicht mehr nach. Der Wirkstoff Minoxidil (Handelsname Regaine, Alopexy und Neocapil) für Männer und Frauen soll dem entgegenwirken und Haare wieder zum Wachsen bringen. Laut einer Meta-Analyse von verschiedenen Studien bewirkte Minoxidil bei 121 von 488 Frauen einen moderaten Haarwuchs. Bei weit fortgeschrittenem Haarausfall sei das Medikament jedoch wirkungslos. Zudem ist bisher nicht geklärt, wie genau Minoxidil wirkt.

Darüber hinaus können Nebenwirkungen in Form von Kopfschmerzen, Hautrötungen, Juckreiz und Bluthochdruck auftreten. Außerdem wurde vermehrtes Haarwachstum außerhalb des Kopfes beobachtet. [8]

Fazit: Das rezeptfreie Medikament konnte in Studien überzeugen, wirkt aber nicht bei jedem und ist nicht nebenwirkungsfrei. Auch muss die Tinktur zweimal täglich aufgetragen werden – und das lebenslang, wenn der Haarwuchs-Effekt beibehalten werden soll. Die Dreimonatspackung für Männer ist für knapp 90 Euro zu haben, Frauen sind schon für rund 60 Euro dabei (im Internet oft deutlich günstiger).

Finasterid gegen androgenetische Alopezie

Pflanzliche Mittel gegen Haarausfall

Man träufelt sich eine Tinktur auf die Kopfhaut.
© diego cervo - Fotolia.com

Es sind zahlreiche pflanzliche Mittel gegen Haarausfall in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich (Nahrungsergänzung, ergänzende bilanzierte Diät (EBD) oder als kosmetische Tinktur). 

Zwei Produkte aus dem Hause Bayer sind zum Beispiel einmal Kapseln als bilanzierte Diät mit Hirseextrakt, Vitamin B5 und Cystin (Handelsname: Priorin) oder eine Lösung mit dem Inhaltsstoffkomplex Baicapil (Handelsname: Priorin Liquid, Kosmetik). Diese pflanzlichen Mittel werden in der Regel beim erblich bedingten oder beim diffusem Haarausfall eingesetzt und sollen die Haarwurzeln stärken. Zwar sind sie nebenwirkungsarm, gute klinische Studien, die die Wirksamkeit unabhängig bestätigen, existieren aber nicht, sondern es gibt nur so genannte „Anwendungsbeobachtungen“, die meist durch die Hersteller gesponsert sind, wie folgendes Beispiel zeigt.

Ergebnisse der klinisch-dermatologischen Anwendungsstudie mit Priorin Liquid

Für das Produkt Priorin Liquid, das aus Baikal-Helmkraut-Wurzelextrakt, Weizenkeim- und Sojaextrakt sowie Arginin und Dexpanthenol (Pro-Vitamin B5) besteht, wurde folgende Studie durchgeführt. 103 Probanden im Alter zwischen 18 und 45 Jahren mit nicht krankhaftem Haarausfall verwendeten Priorin Liquid 12 Wochen lang (einmal tägliche Anwendung). Im Ergebnis heißt es, dass 79 Prozent der Probanden über eine Verbesserung des Haarwachstums sowie 83 Prozent über ein verbessertes Haarbild berichteten. Nachzulesen ist dies in der Deutschen Apotheker-Zeitung. Interessanterweise werden als Autoren des Artikels zwei Mitarbeiter von Bayer Vital genannt und in der Literaturliste wird auf die Studie Bezug genommen mit dem Zusatz "unveröffentlichte Daten". Das wirkt nicht sehr unabhängig und transparent, hier wären klinische Studien, die den Namen verdienen, wünschenswert. Die Kundenmeinungen im Internet lesen sich aber überwiegend sehr positiv.

Neues Produkt aus Frankreich mit vier Heilpflanzen

Bei allen Haarausfalltypen soll ein Kosmetikum helfen, das Selleriesamen, Tulpe, das Baikal-Helmkraut und pflanzliche Stammzellen der Kugelblume enthält. Der Selleriesamenextrakt soll die Produktion eines bestimmten Proteins steigern, das den Übergang von der Ruhephase in die Wachstumsphase des Haares beschleunigt.

Es liegt eine Beobachtungsstudie vor, bei der 74 Testpersonen das Produkt (Handelsname Phytonovathrix) 3 Mal wöchentlich für 3 Monate einnahmen. Anschließend wurden die Teilnehmer befragt und die Kopfhaut untersucht.

Das Ergebnis:

  • 84 % waren mit dem Ergebnis zufrieden: Haarausfall wurde reduziert,
  • die instrumentelle Messung ergab 5.400 mehr Haare in 3 Monaten und ein stimuliertes Haarwachstum.

Fazit: die Studie ist mit unter 100 Teilnehmern recht klein und eine reine Anwendungsbeobachtung, die vom Hersteller gesponsert wurde. Allerdings sind keine Nebenwirkungen zu erwarten und die Ergebnisse sind recht ermutigend. Die Ampullen müssen nicht lebenslang aufgetragen werden – empfohlen wird eine 3-Monats-Kur. Die Monatspackung kostet 96 Euro (im Internet oft deutlich günstiger). Ebenso wie bei Priorin wären hier weitere klinische und unabhängige Studien wünschenswert. Im Endeffekt wird aber ausschlaggebend sein, wie die zukünftigen AnwenderInnen das Produkt bewerten. 

Homöopathische Mittel gegen Haarausfall

Homöopathische Mittel können in Absprache mit einem Heilpraktiker gegen Haarausfall eingesetzt werden. Dabei sucht der Heilpraktiker das passende Präparat nach der Situation des Patienten aus. Homöopathie ist allerdings nicht wissenschaftlich anerkannt.

  • Kalium phosphoricum bei psychisch bedingtem Haarausfall
  • Lycopodium bei Haarausfall nach der Schwangerschaft oder nach einer Erkrankung
  • Natrium chloratum bei Haarausfall an der Stirn („Geheimratsecken“)
  • Sepia bei hormoneller Umstellung (z. B. Schwangerschaft oder Wechseljahre)
  • Acidum hydrofluoricum bei kreisrundem Haarausfall
  • Antimonium tartaricum bei kreisrundem Haarausfall nach psychischem Trauma
  • Phosphorus bei büschelweisem Haarausfall

Haarausfall – welche Hausmittel helfen?

Darüber hinaus empfiehlt Pantel bei Haarausfall mit ungeklärter Ursache das Einreiben der Kopfhaut mit Eigenurin. Hierfür sollte morgens der Mittelstrahl-Urin gesammelt werden. Die betroffenen Stellen auf der Kopfhaut werden dann abends mit dem Urin eingerieben und mit einem Handtuch abgedeckt, sodass der Urin nachts einwirken kann. Am Morgen sollten die Haare dann gründlich gewaschen werden.

Gift im Körper?

Jörg Pantel, Heilpraktiker in Münster, empfiehlt, den Körper zu entgiften, sofern der Haarausfall durch giftige Stoffe hervorgerufen wird. Beispielsweise kann eine Vergiftung mit Schwermetallen durch Zahnfüllungen auftreten. Diese Schwermetalle wie Quecksilber oder Amalgam können mithilfe einer homöopathischen Entgiftungskur aus dem Körper geleitet werden.

Die Ursache bedingt die Behandlung bei diffusem Haarausfall

Steckt eine Erkrankung hinter dem Haarverlust, dann sollte durch die Behandlung der Grunderkrankung auch der Haarausfall verschwinden. Nehmen Sie Medikamente wie Betablocker, Heparin oder ACE-Hemmer ein, dann besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob es Alternativen gibt, bei denen sich Ihre Haare wohler fühlen.

Haarausfall durch fehlende Vitalstoffe stoppen

Auch ein Vitamin- und Mineralstoffmangel kann den Haarverlust begünstigen und sogar auslösen. Bevor jedoch Ergänzungspräparate eingenommen werden, sollte abgeklärt werden, ob tatsächlich ein Mangel besteht, und wenn ja, welche Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Denn nur mit der gezielten Dosierung des fehlenden Stoffes kann ein solcher Mangel behoben werden.

Im folgenden eine kurze Übersicht über die Studienlage wie Zink, Eisen, Kieselsäure und Vitamin D bei Haarausfall helfen können.

Zink

Eine Studie legt nahe, dass Betroffene, die unter Haarausfall leiden, einen Mangel an Zink aufweisen. Die Forscher führten aus, dass einige Spurenelemente wie Zink und Kupfer bei vielen Formen des Haarausfalls eine bedeutende Rolle spielen. Jedoch sei die Wirkung von Zink und Kupfer bei der Entstehung von Haarausfall noch nicht bekannt. Ziel dieser kleinen Studie war es, den Zink- und Kupferstatus bei jeder der vier Arten von Haarausfall zu bewerten.

An der Studie nahmen 312 Patienten teil, bei denen Alopecia areata (AA), männlicher Haarausfall, weiblicher Haarausfall und Telogenausfluss (TE) diagnostiziert wurde. Die Zink- und Kupferserumkonzentrationen wurden zwischen den Kontrollen und jeder der vier Arten von Haarausfallpatienten bewertet.

Im Ergebnis heißt es, dass die Zinkkonzentration bei allen Haarausfallpatienten signifikant niederer war als wie bei der Kontrollgruppe. Bei der Kupferkonzentration konnten keine Unterschiede festgestellt werden. [1]

Ein solcher Zinkmangel kann leicht mit der Einnahme eines Zinkpräparates behoben werden. So zeigt beispielsweise eine weitere Studie, dass sich der kreisrunde Haarausfall nach der täglichen Einnahme von 50 Milligramm Zink pro Tag über 12 Wochen verbesserte. An dieser kleinen Studie nahmen 15 Patienten mit kreisrundem Haarausfall teil, die alle einen niedrigen Serumzinkspiegel aufwiesen. Bei neun Patienten wurde im Ergebnis eine positive therapeutische Wirkung beobachtet. [2]

Bisher ist jedoch nicht geklärt, ob Zink auch helfen kann, wenn nachweislich kein Zinkmangel besteht. Eine Studie legt jedoch nahe, dass eine zusätzliche Zinkeinnahme hilfreich sein könnte. Allerdings nahmen an dieser Studie lediglich zwei Patienten mit kreisrundem Haarausfall teil, die zusätzlich noch unter trockener und schuppiger Haut litten. Mit dem Zinktoleranztest wurde bei Patient 1 ein Zinkmangel nachgewiesen, während bei Patient 2 kein klarer Zinkmangel nachgewiesen werden konnte. Beide Patienten sprachen jedoch positiv auf eine orale Zinktherapie an. [3]

Eisen

Gerade bei Frauen mit diffusem Haarausfall ist häufig ein Mangel an Eisen zu beobachten. Liegt tatsächlich ein Eisenmangel vor, können Eisenpräparate diesen ausgleichen. Bei verschreibungsfreien Präparaten besteht jedoch oftmals das Problem, dass diese den Eisenspiegel kaum erhöhen. Eine Übersichtsstudie weist darauf hin, dass die Aminosäure L-Lysin die Eisenaufnahme positiv beeinflussen kann. Hierin heißt es unter anderem, dass die Daten verschiedene Doppelblindstudien nahelegen, dass Frauen mit erhöhtem Haarausfall auf eine Therapie mit L-Lysin und Eisen ansprachen. [4]

Darüber hinaus kann die zusätzliche Einnahme von Vitamin C die Aufnahme von Eisen fördern.

Silicium (Kieselsäure)

Silizium ist ein wichtiges Spurenelement, das hauptsächlich in den Nägeln, den Knochen, Sehnen, Bändern und auch in den Haaren vorkommt. Ein Mangel an Silicium könnte dafür verantwortlich sein, dass Haare verstärkt ausfallen.

In einer klinischen Phase-II-Pilotstudie war es das Ziel, die Zunahme des Haarvolumens über einen Zeitraum von sechs Monaten bei der Verwendung von Siliciumgel bei gesunden erwachsenen Frauen mit dünnem Haar zu bestimmen. Diese nahmen 15 ml Kieselgel einmal täglich oral ein. Die Probanden berichteten im Ergebnis positiv über die Wirkung der Behandlung auf Dicke, Glanz und Gesundheit der Haare. Weiter heißt es im Ergebnis, dass das Haarvolumen nach einer 6-monatigen Behandlung mit Kieselgel zugenommen hatte. [6]

Vitamin D

Ein Vitamin-D-Mangel kann sowohl den diffusen als auch den kreisrunden Haarausfall begünstigen. So zeigte eine Studie an 80 Frauen zwischen 18 bis 45 Jahren, dass diese einen niedrigen Vitamin-D-Wert hatten, die unter diffusem Haarausfall litten. Interessant ist, dass der Haarausfall besonders stark ausgeprägt war, wenn der Vitamin-D-Spiegel sehr niedrig war und schon lange bestand. [5]

Kreisrunden Haarausfall behandeln

Der kreisrunde Haarausfall kann nicht geheilt werden, sondern nur symptomatisch behandelt. Manchmal hilft auch einfach Zuwarten.

Eine medikamentöse Immuntherapie erfolgt mit dem Wirkstoff DCP (Diphenylcyclopropenon). Ebenso kann eine Therapie mit einem Kortisonpräparat, zum Beispiel als Schaum, Lösung, Creme oder Tabletten zum Einsatz kommen.

Interessant ist eine Studie der Columbia University in New York aus dem Jahr 2014. Hier fanden Forscher Immunzellen, die für den Haarausfall verantwortlich sein können. Im nächsten Schritt verabreichten die Forscher Labormäusen sowie drei Betroffenen den Wirkstoff Ruxolitinib. Hierbei handelt es sich um einen Wirkstoff, der bei der Knochenmarkerkrankung Myelofibrose eingesetzt wird. Nach ungefähr fünf Monaten stellten die Forscher sowohl bei den Labormäusen als auch bei den drei Betroffenen erstaunliche Effekte fest. So waren die Haare an den kahlen Stellen fast vollständig nachgewachsen.

Um hieraus eine Therapieoption ableiten zu können, ist es allerdings noch zu früh. Denn der Wirkstoff wurde schließlich nur an Labormäusen und drei Patienten angewendet. Hinzu kommt, dass Ruxolitinib kein nebenwirkungsfreier Wirkstoff ist. Unter der Behandlung können Nebenwirkungen in Form von Kopfschmerzen, Schwindel sowie weiteren Nervenstörungen auftreten. [7]

Welches Shampoo bei Haarausfall?

Grundsätzlich ist zu empfehlen, ein Shampoo zu nutzen, das keine aggressiven, sondern natürliche Inhaltsstoffe beinhaltet. Besonders gut eigenen sich Haarwaschmittel auf der Basis von vergorener Milchsäure.

Wer Haarprobleme hat, sucht in der Regel besonders sorgfältig das Haarshampoo aus. Dabei sind die teuersten Mittel nicht unbedingt die Besten, weiß die Verbraucher-Zentrale Düsseldorf. Vielmehr kommt es darauf an, wie Kopfhaut und Haare auf das Shampoo reagieren. Und da kann ein preiswertes Produkt genauso mithalten wie teure Mittel. Ich habe mir selbst angewöhnt, meine Haare mit Neutralseife zu waschen, da weiß ich, dass sich kein Chemie-Cocktail auf meinem Kopf befindet.

Zum richtigen Haarewaschen gibt die Verbraucher-Zentrale außerdem folgende Tipps:
Doktor Blatt

  • Das Shampoo nur kurz auf Haaren und Kopfhaut einwirken lassen und gründlich auswaschen.
  • Stark schäumende Shampoos meiden.
  • Kräftiges Rubbeln und Frottieren nach der Wäsche ist nicht gut für die Haare. Besser ein Handtuch umbinden, das das Wasser schonend aufsaugt.
  • Zu heißes Föhnen vermeiden, die Haare am besten völlig oder möglichst lange an der Luft trocknen lassen.

Quellen/Weitere Informationen

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