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Nebenwirkungen von Calcium

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Kalziumpräparate sind nicht für jeden gut verträglich. Bei empfindlichen Personen können die Supplemente Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung und Durchfall verursachen.

Gut zu wissen

Eine Kalziumüberdosierung über eine gesunde Ernährung ist unwahrscheinlich. Der Körper ist hier relativ flexibel: Je niedriger die Kalziumzufuhr ist, desto höher ist die prozentuale Aufnahme und umgekehrt (vernünftigen Kalziumgehalt vorausgesetzt).

Eine Überdosierung von Kalziumsupplementen (mehr als 1,4 g täglich) kann in seltenen Fällen gesundheitsschädlich sein. Ein Kalziumüberschuss führt mitunter zu hohen Kalziumkonzentrationen im Blut (Hyperkalzämie), Nierensteinen (17 % mehr) und Verkalkung. Bei dauerhafter Zufuhr von über 2,5 g pro Tag muss man mit Gewebeverkalkungen (Weichgewebskalzifikationen) rechnen.

Kalk und Herz

Wenn man große Studien an älteren Menschen auswertet, zeigt sich bei regelmäßiger zu hoher Kalziumeinnahme ein höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Frauen hatten 1 g Kalzium zur Osteoporose-Vorbeugung bekommen. Danach stieg in einigen Studien die Rate von Herzinfarkten im Vergleich zu Placebo um bis zu 22 % an. Auch bei Männern zeigte sich ein ähnlicher Zusammenhang. Sie verstarben etwas häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch an anderen Ursachen. Über die Gründe kann bisher nur spekuliert werden. Dagegen ist eine kalziumreiche Ernährung mit fettarmen Milchprodukten, Bohnen, Brokkoli und Blattgemüse nicht gefährdend.

Kalzium und Prostatakrebs

Zwölf Studien haben den Zusammenhang von Prostatakrebs und Kalziumversorgung mittlerweile untersucht. Dabei kommen 5 Studien zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang zwischen vermehrter Kalziumaufnahme und Prostatakrebs gibt, allerdings bestreiten die 7 anderen Studien den Sachverhalt. Eine Klärung ist leider nicht in Sicht.

Gegenanzeigen

Wenn der Patient an Nierensteinen leidet, darf Kalzium nur unter ärztlicher Überwachung oder gar nicht eingenommen werden. Patienten mit Nierenfunktionsstörungen können Kalzium nicht mehr genügend über den Urin abgeben. Sie müssen auf eine kalziumarme Ernährung achten. Des Weiteren zählt die Neigung zur Kalkablagerungen in der Niere (Nephrokalzinose) zu den Gegenanzeigen. Bestimmte entzündliche Bindegewebserkrankungen (Sarkoidose, Granulome) greifen auf die Niere über. Kennzeichen ist eine Elektrolytstörung mit erhöhter Kalzium-Konzentration im Serum (Hypercalciämie) sowie eine hohe Kalzium-Ausscheidung über die Niere (Hypercalciurie). Hier ist Kalzium kontraindiziert.

Wechselwirkungen

  • Kalzium sollte nicht mit Phosphat (Cola-Getränke und in Fleisch- und Wurstwaren), Gerbstoffen (Kaffee oder Tee) oder Oxalat (Spinat, Mangold, Rhabarber, Kakao) enthaltenden Lebensmittel eingenommen werden. Die Stoffe binden Kalzium und vermindern dadurch dessen Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt.
  • Kalzium sollte nicht mit Eisenpräparaten kombiniert werden, da beide Elemente zusammen eine unlösliche Verbindung eingehen.
  • Kalzium-Präparate sollten nicht gleichzeitig mit dem Osteoporose-Medikament Bisphosphonat eingenommen werden, da dadurch Aufnahme und Wirksamkeit des Bisphosphonats stark verringert werden. Bei der Einnahme beider Präparate sollte ein zeitlicher Abstand berücksichtigt werden.
  • Einige Antazida enthalten bereits Kalzium-Salze (Kalziumkarbonat). Das muss berücksichtigt werden.
  • Weiterhin geht Kalzium mit folgenden Medikamenten Wechselwirkungen ein: Schilddrüsenhormone, Tetracycline, Antiepileptika und Kortikosteroide. Diese Medikamente sollten stets getrennt eingenommen werden.

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