Frauenmantel: Eine Heilpflanze nicht nur für Frauen
Frauenmantel bei Menstruations- sowie bei Prostatabeschwerden
Der Frauenmantel hilft in erster Linie bei typischen Frauenbeschwerden, wie Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden, aber auch Männern kann die Pflanze helfen.
Von: Martina Coldewey
Warum wird zwischen Frauen- und Männerkräutern unterschieden? Weil Frauen und Männer einen anderen Rhythmus haben, andere biologische Abläufe, einen anderen Hormonhaushalt und somit auch unterschiedliche Bedürfnisse. Heute möchte ich die Heilpflanze Frauenmantel vorstellen - die Frauenpflanze schlechthin.
Der weibliche Zyklus
Allein durch den weiblichen Zyklus verändert sich wöchentlich das Leben einer Frau:
- die Urinmenge verändert sich
- das Körpergewicht verändert sich
- der Busen verändert sich
- der Herzschlag verändert sich
- die Vitaminaufnahme verändert sich
- der Fluor vaginales verändert sich
- die Scheidentemperatur verändert sich
- das Schmerzempfinden verändert sich
- das Seh- und Hörvermögen verändert sich
- das Reaktionsvermögen verändert sich
Welche Pflanzen können helfen, damit besser zu leben oder eventuell Beschwerden lindern?
Als erstes die Frauenpflanze an sich – der Frauenmantel, botanisch Alchemilla vulgaris. Alchemilla gehört zu den Rosengewächsen, andere Namen für Frauenmantel sind: Aller Frauen Heil, Frauenhilf, Frauentrost, Jungfernwurz, Marienblümli, Marienmantel, Milchkraut, Mutterkraut, Venuskraut, Sinnau.
Der Frauenmantel wird 10 bis 50 cm hoch, die Blätter - meist 7-, 9- oder 11-lappig -, sind behaart, weich, elastisch, die Blüten eher unscheinbar grün-gelb, in dichten lockeren Knäueln. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Frauenmantel kommt sowohl in Europa, Sibirien, Nordamerika (eingeschleppt), auf Fettwiesen und Weiden, auf Bergwiesen als Alpen-Frauenmantel und in Zuchtformen im Garten vor.
Verwendet wird das Frauenmantelkraut Alchemillae herba. Es enthält Gerbstoffe (5-8 % im getrockneten Kraut), Flavonoide, Bitterstoffe, Carotinoide, Spuren von Salicylsäure und Phytosterinen, ätherische Öle und Mineralstoffe. Es hat von der Kommission E eine positive Bewertung für die Wirkung bei Durchfallerkrankungen erhalten, jedoch keine als Frauenheilkraut.
Die Frauenmantelkraut-Wirkung ist zusammenziehend, antibakteriell, blutungshemmend, spasmolytisch und gefäßschützend. Eine japanische Forschergruppe hat im Frauenmantel einen Gerbstoff, das Ellagitannin, genauer Agrimoniin entdeckt, der auch das Wachstum von Brustkrebszellen hemmen soll und die Ausschüttung von Interleukin I fördert.
Es sind zum Frauenmantel keine Nebenwirkungen, Kontraindikationen, Interaktionen bekannt.
Frauenmantel ist eine der stärksten Schutzpflanzen für Frauen und die "oberste Kuschelpflanze". Nehmen Sie ein Frauenmantelblatt in die Hand und spüren Sie die Weichheit. Schauen Sie die Form eines Frauenmantelblattes an und betrachten Sie den "schützenden Frauenmantelumhang".
Die Wimpernhaare am Blattrand scheiden einen Guttations-Wassertropfen aus, der sich in der Pflanzenmitte sammelt. Diese Tropfen wurden früher von den Alchemisten gesammelt und zur Goldherstellung mit verwendet. Probieren Sie den Tropfen und spüren den Frauenmantelzauber!
Frauenmantel eignet sich als Begleitpflanze für fast alle Frauenerkrankungen, von Menstruationsbeschwerden, Ausfluss, Unterleibsentzündungen, zur Vor- und Nachbereitung von Geburten, bei Kinderwunsch, bei Myomen und Zysten, Wechseljahresbeschwerden und als zusammenziehendes Mittel bei Blutungen und Durchfall.
Doch auch Männern kann der Frauenmantel helfen
Und Frauenmantel gilt in ländlichen Regionen auch als Genitaltonikum für Männer, es soll durch entzündungshemmende Wirkstoffe auch bei Hodenentzündungen helfen, ebenso wie abschwellend auf die Prostata wirken.