Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Gänseblümchen

Gänseblümchen

Gänseblümchen: Überlebenskünstler im Rasen und kraftvoll in Sachen Gesundheit

Es hat tausende Namen und vermutlich schon ebenso viele Köpfe bekränzt: das allseits beliebte Gänseblümchen. Die Heilpflanze des Jahres 2017 kann noch viel mehr als unsere Wiesen zu verzieren. Lesen Sie jetzt alles Wissenswerte!

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

Quellen ansehen >

Gänseblümchen: Das Wichtigste im Überblick

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) ist nicht durch eine Monographie geadelt, es gibt also keine anerkannte medizinische Heilwirkung. Dennoch ist es eine beliebte Pflanze der Volksmedizin, dessen Wirkung schon bei Plinius dem Älteren, also vor 2.000 Jahren Erwähnung fand. Die Wunden der römischen Soldaten wurden unter anderem mit Bellis behandelt. Die große Wertschätzung in der Bevölkerung drückt sich in vielen Volksnamen wie Maßliebchen, Tausendschön oder Monatsröserl aus. 

Ein großer Vorteil für alle, die sich ihrer Heilkraft bedienen möchten: das Gänseblümchen ist leicht zu bestimmen und in unseren heimischen Breitengraden nahezu überall und fast das ganze Jahr lang zu finden. Daher auch der wissenschaftliche Name Bellis perennis, was "schön und ausdauernd" bedeutet. Und das sind sie mit ihrer langen Blütezeit von März bis November tatsächlich.

Wirkung und Anwendung

Gänseblümchen wirken auswurffördernd, verdauungsfördernd, entzündungshemmend und antimikrobiell. Sie werden in der Heilkunde als Tinktur, homöopathische Schmerzsalbe, Hautcreme oder Tee verwendet, so auch für Umschläge und Spülungen. Ebenso hat die Heilpflanze einen Platz in der Kosmetik und in der Küche.

Was wird verwendet?

Es werden Blüte und Blätter vom Gänseblümchen genutzt.

Kann man Gänseblümchen essen?

Ja, in der Wildkräuterküche spielt es vor allem im Frühjahr eine große Rolle. So auch in der Neunkräutersuppe zu Ostern. Essbar sind die jungen Blätter, Knospen und die Blüten.

Gibt es Nebenwirkungen?

Durch die enthaltenen Saponine kann ein Übermaß an Gänseblümchen zu Übelkeit oder Durchfall führen.

Produkte mit Gänseblümchen

In der Apotheke haben Gänseblümchen-Produkte kaum eine Bedeutung. Es gibt Tee, Tinkturen oder Cremes. Häufig ist der Hausgebrauch als Tee oder Ölauszug.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Wobei hilft Gänseblümchen?

Über das Gänseblümchen existiert keine Monographie der einschlägigen Kommissionen, es gibt also keine anerkannte medizinische Heilwirkung. Die folgenden Anwendungen beruhen daher auf der Erfahrungsheilkunde. Erste Laborstudien bekräftigen allerdings die Heilwirkungen.

  • Behandlung von Hautverletzungen und Prellungen (Erfahrungslehre und Laborstudien), Förderung der Hautregeneration
  • Lokale Behandlung von Schmerzen und Entzündungen
  • Wunddesinfektion, Behandlung leichter Haut- und Schleimhautinfektionen (Erfahrungslehre, Laborstudien)
  • (Unterstützende) Therapie von Beschwerden des Verdauungssystems und der Harnwege (Erfahrungslehre + bekräftigende Hinweise aus dem Labor)
  • Atemwegserkrankungen

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
  • keine
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

Botanik: Aussehen und Verbreitung

Wie sieht Gänseblümchen aus?

Die weiß-gelben Blütenkörbchen sitzen einzeln auf einem blattlosen Stängel. Wenn Gänseblümchen zu Hunderten unsere Rasen verzieren und immer wieder ihre Köpfchen emporrecken, trotz mehrfacher Mahd im Jahr, so muss man das Tausendschön einfach lieben.

Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütler

Am äußeren Rand schmiegen sich kreisförmig rund 40 weiße Zungenblüten (oft sind diese rosa überlaufen), die die inneren gelben Röhrenblüten, rund 100 an der Zahl, umkränzen. Dieser Aufbau aus vielen Einzelblüten, die auf den schnellen Blick wie eine große Gesamtblüte, der Korb, aussehen, ist typisch für die Familie der Korbblütler (Asteraceae). Weitere Stauden aus dieser Familie sind Löwenzahn, Schafgarbe und Kamille.

Gänseblümchen ist mehrjährig

Das Tausendschön kann viele Jahre alt werden und gilt daher als Staude. Die Art verbreitet sich durch Ausläufer und Samen.

Wann blühen Gänseblümchen?

Das Gänseblümchen blüht von März bis November, bei milden Temperaturen im Winter kann es fast ganzjährig blühen. Die Pflanze ist heliotrop, das heißt, sie wächst der Sonne zugewandt und schließt sich bei Nacht und bei Regen.

Wo wächst Bellis perennis?

Botanische Illustration des Gänseblümchens von J. G. Sturm, Deutschlands Flora in Abbildungen
© wikimedia/J. G. Sturm

Es wächst auf Weiden, Wiesen und Rasenflächen in fast ganz Europa. Durch seine eng anliegende Blattrosette (s. Zeichnung) ist es optimal an Beweidung bzw. häufiges Mähen angepasst. Wenn der Boden sehr nährstoffreich ist, braucht Bellis sogar diese Mahd, da es sonst von anderen Gräsern überwachsen werden würde.

Die Blätter sind 4 bis 6 cm lang und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist oval geformt und geht abrupt in den Blattstiel über.

Wann ist die beste Sammelzeit?

Für die Kräuter-Küche sind Knospen und Blüten in den Frühlingsmonaten am leckersten. Beste Sammelzeit ist an einem sonnigen Tag zur Mittagszeit.

Bei der Verwendung als Tee erfolgt die Ernte von April bis August. Trocknen Sie Blätter und Blüten rasch und bewahren Sie sie gut verschlossen in einem dunklen Gefäß auf

Laut Volksglauben soll das Gänseblümchen am Johannistag, dem 24. Juni, also zur Sommersonnenwende gepflückt, Glück bringen, „bey allem Thun und Wercken“ [14 Bühring, Seite 122].

Wie schmeckt Gänseblümchen?

Gänseblümchen schmeckt ähnlich wie Feldsalat mit einer leicht nussigen Note. Im Verlauf des Jahres wird der Geschmack bitterer und schmeckt dann vielen zu intensiv.

Um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, da ja Gänseblümchen viele Vitamine und Ballaststoffe enthält, sind diese Wildkräuter aber rund ums Jahr eine gesunde Sache.

Wie unterscheiden sich Gänseblümchen und Wiesen-Margerite?

Die Blüten der Margerite sind im Durchmesser fast dreimal so groß, nämlich 6 Zentimeter (versus 2 Zentimeter). Außerdem kann sie bis 1 Meter hoch wachsen, Bellis maximal 15 Zentimeter, wenn häufig gemäht wird, erreicht es nur eine Höhe von sechs Zentimetern.

Weitere augenscheinliche Unterschiede zwischen den Pflanzen: der Stängel der Margerite ist beblättert, der Stängel von Bellis ist immer blattlos.

Eine Verwechslung ist allerdings nicht gefährlich, die Margerite hat nur weniger Heilpotenzial und schmeckt nicht sehr aufregend 

Was wird pharmazeutisch genutzt?

Verwendet werden die Gänseblümchenblüten (Bellidi flos) und die Gänseblümchenblätter (Bellidis folium), wobei die Blüte mehr Inhaltsstoffe enthält als das Blatt.

Heilwirkung von Gänseblümchen

Das Gänseblümchen hat antioxidative, schleimlösende, entzündungshemmende, wundheilungsfördernde und antimikrobielle Eigenschaften. Aufgrund des hohen Ballaststoffanteils wird es auch als Präbiotika eingesetzt. [8]

Gänseblümchenblüten spielen in der Volksheilkunde eine wichtige Rolle bei Hauterkrankungen, in der Wundheilung und bei der Anregung des Stoffwechsels (Frühjahrskur). In jüngster Zeit konnten Laborstudien viele erprobte Anwendungen untermauern. Was die Studienlage zeigt und die Erfahrungsheilkunde annimmt, schauen wir uns jetzt genauer an.

Bellis für schöne Haut bis ins Alter

Das Gänseblümchen ist gerade in kosmetischen Hautcremes aufgrund seiner Anti-Aging-Wirkung sehr beliebt. Der im Gänseblümchen enthaltene Wirkstoff L-Arbutin reduziert die Produktion des Hautpigments Melanin [2, 10] und findet daher bei der Reduktion von Pigmentflecken im Alter Einsatz. Eine Labor-Studie von 2021 konnte die Wirksamkeit von Gänseblümchen-Extrakt zur Behandlung und Prävention UV-bedingter Hautschäden belegen.

Gänseblümchen gegen Hautkrebs

Bei Experimenten mit Keratinozyten (Deckzellen der Haut), die nach UV-Belastung ihre Zellfunktion verloren, konnte diese durch die Behandlung mit 1%iger Gänseblümchen-Extrakt-Lösung weitestgehend wiederhergestellt werden. [9] Es wurde eine deutlich verminderte Aktivität freier Radikale und entzündungsfördernder und gewebeschädigender Signalstoffe und Enzyme wie Interleukin 6, Cyclooxygenase 2 und Matrixmetalloproteinasen beobachtet. Somit birgt das Gänseblümchen ein nicht unerhebliches Potenzial zur Prävention von Hautkrebs.

Gänseblümchen fördern die Wundheilung

Die in Gänseblümchen enthaltenen Saponine regen außerdem die Kollagen- und Fibronektin-Produktion in der Haut an, was nicht nur zu einem schöneren Hautbild beiträgt, sondern auch die Heilung von Reizungen und Verletzungen der Haut verbessert. [6] Das untermauert auch die Praxis der alten Römer, die Verbände frischer Schnittwunden in Gänseblümchensaft zu tränken.

Angesichts der Hemmwirkung auf proentzündliche Interleukine und Cyclooxygenase 2 ergibt auch der Einsatz von Gänseblümchenextrakten in (Schmerz-)Salben zur Behandlung von Prellungen, Schwellungen und verschiedensten Hautirritationen Sinn. Auch die leichte fiebersenkende Wirkung von Gänseblümchen-Zubereitungen erklärt sich hierdurch.

Ein natürliches Antibiotikum/-mykotikum

Laborexperimente zeigten ebenfalls ein deutliches Potenzial wässriger Gänseblümchenextrakte (mit einem Wasser-basierten Lösungsmittel aus der Pflanze gelöst) in der lokalen Bekämpfung von Bakterien, Pilzen und generell Entzündungen. [1, 5] So können z. B. Gänseblümchen-Tees zur Wundreinigung oder als Spülung zur Bekämpfung von Infekten des Mund-Rachen-Raums und der Harnwege verwendet werden. Bei letzterem spielt wohl auch die Verstoffwechselung von L-Arbutin zu Hydrochinon in der Leber eine Rolle. Dieses wirkt antibakteriell und wird mit dem Urin ausgeschieden [10] und kann so in Kombination mit der harntreibenden Wirkung von Gänseblümchen eine Harnwegsinfektion effektiv ausspülen. Hydrochinon steht zwar auch im Verdacht krebserregend zu sein, im Zusammenhang mit Gänseblümchen konnten  bisher aber keine toxischen Effekte beobachtet werden.

Gänseblümchen wirken schleimlösend

Gänseblümchen-Tee wird eine schleimlösende Wirkung zugeschrieben, weshalb dieser in der Naturheilkunde gerne auch zur Behandlung von Bronchitiden eingesetzt wird. Diese Wirkung scheint auf die in Gänseblümchen enthaltenen Triterpensaponine zurückzuführen zu sein. [1]

Gänseblümchen lassen sich vielfältig bei Magen-Darm-Beschwerden einsetzen

In der traditionellen Naturheilkunde hat das Gänseblümchen einen besonderen Platz bei Beschwerden des Verdauungssystems.

Die dem Gänseblümchen traditionell zugeschriebene Anregung des Stoffwechsels ist vermutlich auf die vielen enthaltenen Bitterstoffe zurückzuführen, die typisch für Korbblütler sind und bekanntermaßen den Blut- und Gallenfluss in den Verdauungsorganen [1, 8] und somit die Verdauung sowie Entgiftungsprozesse in Leber und Nieren fördern. Hieraus ergibt sich wahrscheinlich auch die harntreibende Wirkung von Gänseblümchen-Tee.

Gänseblümchen sind wahre Ballaststoff-Bomben

Schön zu sehen ist, dass sich Wildkräuter und essbare Blüten gerade in den letzten Jahren auch in der Küche immer größerer Beliebtheit erfreuen. Denn gerade diese können den viel zu niedrigen Ballaststoffanteil der westlichen Ernährung wesentlich aufbessern. Mit ca. 35 g Ballaststoffen pro 100 g Gänseblümchen zählen sie mit zu den ballaststoffreichsten (und leicht zugänglichen) Lebensmitteln überhaupt. [4] Die vielen Ballaststoffe regen den Darm an und haben eine abführende Wirkung bei Verstopfungen. Ebenso können sie helfen, Durchfälle in den Griff zu bekommen.

Der große Anteil löslicher Ballaststoffe kann bei erhöhten Cholesterinwerten helfen, indem Fette schon im Darm gebunden und weniger aufgenommen werden. Als Präbiotika füttern die Ballaststoffe die kommensalen (gesundheitsfördernden) Darmbakterien, was Entzündungsvorgänge in der Darmschleimhaut vermindert und vor Dickdarmkrebs schützt und ebenfalls zur systemischen Verbesserung von Blutfett und Entzündungswerten beitragen kann, was wiederum das Risiko für Herzkreislauferkrankungen verringert. In Mausstudien führten die Saponine des Gänseblümchens zusätzlich zu einem verringerten Anstieg der Blutfette und einer verzögerten Magenentleerung nach fettreichen Mahlzeiten. [1]

Gänseblümchen bei Husten mit verschleimten Atemwegen

Gänseblümchen-Tee wird auch eine schleimlösende Wirkung zugeschrieben, weshalb diese in der Naturheilkunde gerne auch zur Behandlung von Bronchitiden eingesetzt werden. Diese Wirkung scheint auf die in Gänseblümchen enthaltenen Triterpensaponine zurückzuführen sein. [1]

Bellis bei Diabetes Typ 2

Eine österreichische Forschergruppe publizierte vor wenigen Jahren vielversprechende Ergebnisse zu einer Blutzucker-kontrollierenden Wirkung von Gänseblümchenextrakten bei Typ-2-Diabetes. [3] Demnach stellen diese zukünftig womöglich neue, nebenwirkungsärmere Möglichkeiten zur unterstützenden Behandlung und Vorbeugung von Insulinresistenzen dar, ohne die vielen Nebenwirkungen der klassischen Diabetes-Medikamente.

Gänseblümchen bei Regelschmerzen?

Gänseblümchen-Präparate scheinen darüber hinaus einen entspannenden, schmerz- und blutstillenden Effekt auf Muskulatur und Schleimhäute von Darm und insbesondere Gebärmutter zu haben. So zeigte eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie aus dem Jahr 2005 bei Frauen eine signifikante Verbesserung der Verläufe von Koliken und schweren Blutungen nach der Geburt oder während der Regel. [7]

Nebenwirkungen & Gegenanzeigen von Gänseblümchen

Es sind keine Nebenwirkungen bekannt bei normalem Gebrauch [12]. In größeren Mengen kann es zu Übelkeit oder Durchfall kommen.

Gegenanzeigen:

Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler sollten Sie entsprechend vorsichtig sein.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

In der Apotheke gibt es nur wenige Produkte mit Gänseblümchen. Es gibt losen Tee zu kaufen, Öle und Schmerzsalben. In der Naturkosmetik kommt Bellis aber in einigen Cremes und Salben vor.

Als Hausmittel in der Volksmedizin werden Tees, Umschläge, Abreibungen oder Wundsalben aus Gänseblümchen bereitet, aus frischem, zerquetschtem oder getrocknetem Material. Bei Hauterkrankungen oder Prellungen werden Abwaschungen und Auflagen durchgeführt.

Rezept: Gänseblümchen-Tee

  • 1 TL getrocknete oder 2 TL frische Blütenköpfe und Blätter mit 250 ml heißem Wasser übergießen
  • 10 Minuten ziehen lassen
  • Dreimal täglich eine Tasse trinken, bei Bedarf mit Honig süßen.

In der Volksheilkunde wird dies als fiebersenkendes und entzündungshemmendes Mittel eingenommen. Außerdem lindert der Tee Husten, ist stoffwechselfördernd und unterstützt die Haureinigung. Kinder lieben diesen Tee, er hilft ihnen auch bei Appetitlosigkeit, Fieber oder allgemeinem Unwohlsein, was oft mit "Bauchweh" umschrieben wird. 

Dieser Tee doppelt so stark zubereitet, kann äußerlich für Waschungen und Umschläge verwendet werden. Er hilft bei Wunden und Prellungen, als Gesichtswasser bei chronischen Hautleiden und zum Betupfen von Akne.

Gänseblümchen-Tinktur:

  • fein zerkleinerte Gänseblümchen in ein Schraubglas geben, dieses locker damit füllen
  • mit Alkohol (Wodka oder Doppelkorn) übergießen, bis die Blumen komplett bedeckt sind. Verhältnis ca. 1:5 bis 1:10.
  • Glas verschließen und 3 bis 4 Wochen an einem warmen Ort (aber nicht sonnig) ziehen lassen
  • am besten täglich schütteln
  • durch Kaffeefilter abseihen und in dunkle Tropffläschchen füllen
  • Äußerlich oder innerlich (10 – 50 Tröpfchen täglich) anwendbar. Auch mit Wasser verdünnbar.

Die Tinktur wirkt beruhigend auf die Haut, auch bei Schürfwunden (auf Wattepad träufeln oder für Umschläge). Man kann die Tinktur auch in eine Creme einarbeiten. Das ist aber für Fortgeschrittene.

Gänseblümchen-Wundsalbe nach Ursel Bühring

  • eine Handvoll Gänseblümchen werden in 200 ml Olivenöl bei 70 Grad 15 Minuten lang erhitzt und ausgezogen, Deckel auf dem Topf lassen
  • das Ganze über Nacht stehenlassen,
  • abgießen, das Blütenöl erneut erwärmen und 30 Gramm Bienenwachs darin schmelzen. 
  • bei Bedarf ätherische Öle dazugeben, z.B. Lavendelöl
  • anschließend in Salbendöschen abfüllen.

Verwendung in der Kräuter-Küche

Einen großen Stellenwert hat Gänseblümchen als geschätztes Wildkraut. 

Es enthält Bitterstoffe und Gerbstoffe und schmeckt daher nicht ganz so fein, hat aber einen nussig-aromatischen Geschmack. Die Bitterstoffe sättigen und verjüngen uns, sie regen den Herz-Kreislauf an, was für diejenigen, die den „grünen“ Geschmack der Pflanze nicht per se schätzen, ein Grund sein könnte, sich doch einmal daran zu versuchen – zusätzlich ist es unserer Meinung nach eine Augenweide und kann jedes Gericht aufhübschen. Darüber hinaus enthält es Vitamin A, Vitamin C, Kalium (600 mg/100 Gramm), Magnesium, Eisen und Calcium.

Ein paar Ideen

  • Must have in der Neunkräutersuppe
  • im Frühjahr in den Wildkräutersalat
  • Kräuterquark, Kräuterkäse
  • Deko aufs Butterbrot 
  • Deko auf dem Dessert

Rezepte: Wilder Nachtisch mit Quark und Gänseblümchen

Schale voller Quark, verziert mit Blüten

Für 6 Personen:

  • 250 g Quark
  • 200 g Joghurt
  • 1 Becher Schlagsahne
  • Honig/Vanillezucker (oder individuell anderes Süßungsmittel) nach Geschmack
  • 1 Bio-Apfel grob gerieben oder in Streifen geschnitten
  • 1 EL Zitronensaft
  • dunkle Schokoladenblättchen nach Geschmack.

Für die Deko bunte Blüten aus Veilchen, Gänseblümchen, einzelne Löwenzahnblüten (im Frühjahr). Später im Jahr Malvenblüten, Lavendel, Ringelblume. 

In den Nachtisch passen auch noch gut ganz klein geschnittene Blätter von Sauerampfer und Schafgarbe (letztere nur wenig, Geschmack ist dominant). 

Zubereitung

  • Quark, Joghurt, Honig/Vanillezucker und den Zitronensaft vermischen und mit dem Schneebesen kräftig schlagen, dass die Masse luftig wird. 
  • Die gehackten Kräuter unterheben.
  • Sahne sehr steif schlagen und die Sahnemasse mit den Schokoladenblättchen unter die Quarkcreme heben.
  • Anschließend mit Blüten dekorieren

Inhaltsstoffe von Gänseblümchen

Das Gänseblümchen zeichnet sich durch folgende Wirkstoffgruppen aus [1]:

  • Triterpensaponine
  • Triterpene
  • Anthocyane
  • weitere Flavonoide
  • Polyacetylene (ätherische Öle)

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Al-Snafi, Ali.The Pharmacological importance of Bellis perennis - A review. International Journal of Phytotherapy. 5. 63-69. 2015

  2. Boo, Yong Chool. Arbutin as a Skin Depigmenting Agent with Antimelanogenic and Antioxidant Properties., Antioxidants, 2021

  3. Haselgrübler, Renate et al. Insulin Mimetic Properties of Extracts Prepared from Bellis perennis, Bellis perennis. Molecules, 2018

  4. Jakubczyk, Karolina et al. “Edible Flowers as a Source of Dietary Fibre (Total, Insoluble and Soluble) as a Potential Athlete's Dietary Supplement.” Nutrients vol. 14, 2022

  5. Karakas, Fatma Pehlivan et al. “In vitro cytotoxic, antibacterial, anti-inflammatory and antioxidant activities and phenolic content in wild-grown flowers of common daisy—A medicinal plant.” Journal of Herbal Medicine Vol. 8,S. 31-39, 2018

  6. Morikawa, Toshio et al. “Oleanane-type triterpene saponins with collagen synthesis-promoting activity from the flowers of Bellis perennis.” Phytochemistry vol. 116, S. 203-212, 2015

  7. Oberbaum, Menachem et al. “The effect of the homeopathic remedies Arnica montana and Bellis perennis on mild postpartum bleeding--a randomized, double-blind, placebo-controlled study--preliminary results.” Complementary therapies in medicine vol. 13,2, S. 87-90, 2005

  8. Rolnik, Agata, and Beata Olas. “The Plants of the Asteraceae Family as Agents in the Protection of Human Health.” International journal of molecular sciences vol. 22, 2021

  9. Souza de Carvalho, Vivian Maria et al. “Bellis perennis extract mitigates UVA-induced keratinocyte damage: Photoprotective and immunomodulatory effects.” Journal of photochemistry and photobiology. B, Biology vol. 221, 2021

  10. Wikipedia: Arbutin (letzter Aufruf 23.04.2023)

  11. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, 3. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft GmbH, 2015

  12. Bäumler S.: Heilpflanzen Praxis heute. München: Elsevier / Urban & Fischer, 2012

  13. Fleischhauer, Steffen Guido et al: Essbare Wildpflanzen, 24. Auflage, 2021 AT Verlag

  14. Bühring, Ursel: Alles über Heilpflanzen, 5. Auflage, Ulmer, 2020

Fragen Sie den PhytoBot!
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x