Heilwirkung von Galgant
Die Kommission E* beschreibt folgende Wirkungen für die Galgantwurzel:
- krampflösend (spasmolytisch)
- Hemmung der Prostaglandinsynthese (antiphlogistisch)
- gegen Bakterien (antibakteriell)
Im Folgenden werden einige wissenschaftliche Untersuchungen vorgestellt, die am Tier oder im Reagenzglas durchgeführt wurden.
Entzündungen
Die Galgantwurzel wirkt entzündungshemmend. Der Grund: Bestimmte in der Wurzel enthaltene Stoffe (Diarylheptanoide und Phenylalkylketone) hemmen die Bildung von Prostaglandinen. Prostaglandine üben im Körper vielfältige Funktionen aus und sind auch bei der Entstehung von Fieber, Schmerzen und Entzündungen beteiligt.Wie in Laborversuchen festgestellt wurde, hemmen die Diarylheptanoide und das Flavonoid Galangin auch einen weiteren Entzündungsmechanismus, der durch überhöhte Produktion von NO (Stickstoffmonoxid) ausgelöst wird.
Fettstoffwechsel
Der Fettstoffwechsel steuert das Gleichgewicht zwischen Fettaufbau und –abbau. Bei Störung dieses Gleichgewichts erhöhen sich die Fettwerte im Serum, was zu verschiedenen Erkrankungen wie Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Bluthochdruck und Diabetes führen kann. Ein Enzym der Bauchspeicheldrüse, die Pankreaslipase, ist beim Fettabbau beteiligt und spielt bei der Fettverteilung eine wichtige Rolle.
Wie eine Koreanische Forschergruppe feststellte, hemmt der wässrige Extrakt aus dem Wurzelstock des Echten Galganten im Reagenzglas dieses Enzym. Die Wissenschaftler isolierten zwei chemische Verbindungen, die das Enzym im Reagenzglas besonders stark hemmten: 3-Methylethergalangin und HPH**. Die Forscher erhöhten bei Mäusen die Fettwerte im Serum, indem sie ihnen die Substanz Triton WR-1339 spritzten, oder die Mäuse entweder mit Maiskeimöl oder Cholesterin fütterten.
Der wässrige Extrakt senkte den Triglyceridspiegelund den Cholesterinspiegel bei den Mäusen, die mit Triton WR-1339 behandelt wurden. Bei den mit Maiskeimöl gefütterten Mäusen senkte sich der Triglycerid-Gehalt, der Cholesteringehalt wurde nicht beeinflusst. Bei den mit Cholesteringefütterten Mäusen blieb der wässrige Extrakt wirkungslos. Sowohl 3-Methylethergalangin als auch HPH wirkten bei den unterschiedlich behandelten Mäusen gleich.
Nach Ansicht der Autoren hemmen diese beiden Substanzen das Enzym Pankreaslipase.Eine andere Forschergruppe wies nach, dass ein Extrakt aus der Galgantwurzel das Enzym Fettsäuresynthase hemmt. Dieses Enzym ist für die Bildung der Fettsäuren zuständig. Hierbei sind besonders die im Extrakt enthaltenen Stoffe Quercetin und Kämpferol (beides Flavonoide) wirksam.
Prostata
Im Reagenzglas hemmt ein Extrakt aus dem Wurzelstock das Enzym 5a-Reduktase, das aus der Rattenprostata isoliert wurde. Dieses Enzym wandelt das Hormon Testosteron in ein aktives Stoffwechselprodukt, Dihydrotestosteron, um. Medikamente, welche dieses Enzym hemmen, werden gegen gutartige Prostatavergrößerung eingesetzt. Die Substanzen im Galgantwurzel-Extrakt, die dieses Enzym hemmen, wurden identifiziert. Es handelt sich um vier Diarylheptanoide.
Erbrechen
Der Echte Galgant enthält Inhaltsstoffe, die gegen Erbrechen wirken. Diese hemmten das durch Kupfersulfat ausgelöste Erbrechen bei jungen Küken.
Krebs
Der Inhaltsstoff Galangin wirkt antioxidativ und kann dadurch freie Radikale abfangen. Da er genetisches Material vor Schäden schützen kann (Anti-Genotoxizität), wird er in einem Übersichtsartikel als mögliches Mittel zur Vorbeugung von Krebs diskutiert.