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Pflanzenprofil der Goldrute

Heilung von Dämonen

Der Volksmund hat für die Goldrute zahlreiche Namen, die sich auf den Blütenstand oder die heilende Wirkung beziehen: zum Beispiel Fuchsschwanz, Goldwundkraut und Heidnisch Wundkraut. Im Böhmerwald bezeichnete man in Zeiten des Aberglaubens eine dämonische Krankheit wie etwa eine bösartige Wunde auch als „Ungesegnet“. Die Goldrute – das „Ungesegenkraut“ - war ein Heilmittel dagegen. Die Behandlung dürfte tatsächlich auch geholfen haben.

Aussehen und Herkunft

Die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) ist eine mehrjährige, aufrechte Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie erreicht etwa 1 m Höhe, hat längliche Blätter und eine Vielzahl mittelgroßer und gelber Blütenköpfchen (10 bis 15 mm). Die rispige Anordnung der Blüten ergibt den mehr oder weniger kerzenförmigen Blütenstand der Echten Goldrute. Die Blütenstände der Riesengoldrute (S. gigantea) und der Kanadischen Goldrute (S. canadensis) sind eher pyramidenförmig, die einzelnen Blütenköpfchen wesentlich kleiner.

Gold am Schuttplatz

Während die Echte Goldrute einheimisch ist, sind die Riesen-Goldrute und die Kanadische Goldrute aus Amerika eingeführt worden. Sie sind sehr robust und anspruchslos. Man findet sie am Wegesrand, Schuttplätzen und Flussufern. Durch eine Masse von Samen und unterirdischen Ausläufer verdrängt vor allem die Kanadische Goldrute nicht selten einheimische Wildpflanzen. Sie wird daher als „invasiver Neophyt“ in der Liste der gefährlichen Pflanzen geführt.

Goldruten bevorzugen gemäßigte Klimaregionen von Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika (S. virgaurea); Die Ware für die pharmazeutischen Präparate wird meist in Osteuropa (Ungarn, dem ehemaligen Jugoslawien, Bulgarien und Polen) wild gesammelt. Man nutzt alle drei bekannten Arten der Goldrute und mischt die Pflanzen mitunter. Die kleinere Menge stammt aus dem Ackerbau. Die beste Qualität sammelt man zur Blütezeit: dabei werden alle oberirdischen Teile der Goldrute geerntet und getrocknet.

Gewinnung

Wegen des großen Nutzens der Pflanze versucht man im Augenblick, aus der sehr variablen Pflanze Sorten mit optimalen Wirkstoffgehalten zu isolieren. Das ist nicht ganz einfach, da die Keimfähigkeit schell verloren geht und die Jungpflanzen langsam wachsen.

Die Goldrute wird im Ackerbau sehr eng gepflanzt. Man erntet das Kraut in einer Schnitthöhe von 15 bis 30 cm vor oder zu Beginn der Blüte. Die gehaltvollsten Pflanzenteile sind die Blätter und Blüten. Ein hoher Stängelanteil (größer 20%) ist qualitätsmindernd.

In Europa nutzte man die Echte Goldrute. Sie wurde später von der Riesengoldrute aus Amerika abgelöst.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
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