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Grüner Tee

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Klassischerweise wird Grüner Tee in kleinen asiatischen Teeschalen serviert.
© lily - Fotolia.com

Grüner Tee: Genuss mit Gesundheitsfaktor

Die Catechine im Grünen Tee haben einen schützenden Effekt für Adern, Herz und Gehirn.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Was ist Grüner Tee?

Der Grüne Tee stammt ursprünglich aus China und wird dort traditionsgemäß gerne bei den typischen Teezeremonien getrunken. Tee steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern fördert auch die Gesundheit. „Schützend und belebend“ könnte man die Wirkung des Grünen Tees am besten beschreiben. Doch das grüne Heißgetränk kann nicht nur die Müdigkeit vertreiben. Der Inhaltsstoff Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) hat diverse Effekte auf Lager: Stoffwechsel, Gehirn, Gefäße, Krebs sind die Schlagworte. Fazit: Mit Grünem Tee kann man nichts falsch machen, Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Bauen Sie doch auch kleine Teepausen in Ihren stressigen Alltag ein und schaffen Sie sich so eine gesundheitsfördernde Ruheinsel! Die konzentrierte Kraft enthält der Grüne Teeextrakt in Form von Kapseln. Diese genau eingestellten Produkte wurden in den meisten Studien verwendet.

Wie gut hilft Grüner Tee?

Grüner Tee: Genuss mit vorbeugender Nebenwirkung

Grüner Tee und Grüner Teeextrakt haben zahlreiche positive Wirkungen auf den Stoffwechsel. Nach epidemiologischen Untersuchungen ist der Konsum des grünen Aufgussgetränks ein präventiver Faktor für Gefäßerkrankungen, Diabetes und Krebs. Cholesterin und oxidativer Stress wurden tatsächlich nach Gabe von Teeextrakt mit Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) reduziert. Man nimmt daher einen schützenden Effekt für Adern, Herz und Gehirn an. Auch zur Unterstützung einer Gewichtsabnahme könnte GTE sinnvoll sein, das zeigen einige Untersuchungen an einem übergewichtigen Personenkreis. Die Wirkung auf Blutzucker, Insulin und Insulinresistenz ist allerdings nicht zweifelsfrei nachgewiesen: Die Studien sind sich nicht einig, womöglich eine Frage der Zielgruppe.

Ein Allheilmittel ist aber auch der Grüne Tee nicht, bei ausgebrochener Krebserkrankung, schwerem Alzheimer oder Diabetes ist die Wirkung nicht mehr signifikant.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit

  • keine

Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde
  • Anti-Aging, Alterserscheinungen, vorbeugend
  • Alzheimer, degenerative und vaskuläre Erkrankungen des Nervensystems, vorbeugend
  • Arteriosklerose, vorbeugend
  • Dermatitis (akut entzündlich), Ekzem, Hautentzündung, Neurodermitis (äußerlich)
  • Durchfall
  • Feigwarzen, Genitalwarzen (Extrakt)
  • Fettwerte, erhöhte: Cholesterin senkend
  • Juckreiz
  • Müdigkeit, geistige und körperliche, zentral anregend
  • Sonnenbrand (äußerlich)
  • Urolithiasis, Steinleiden der ableitenden Harnwege, Vorbeugung
  • Virus-Infektionen
  • Übergewicht, Unterstützung der Gewichtsreduktion

Heilwirkung von Grünem Tee

Prinzip: schützend

Der wichtigste Inhaltsstoff des Grünen Tees – Epigallocatechin-3-gallat (im Folgenden mit EGCG abgekürzt) – zählt zur Substanzgruppe der Catechine. Im Experiment weist EGCG krebshemmende und herzschützende Eigenschaften auf. Die Wirkungen der anderen Catechine sind zwar schwächer ausgeprägt, können sich jedoch untereinander in ihrer Wirkung verstärken. Alle Catechine sind starke Radikalfänger und können Sauerstoffradikale unschädlich machen. Das im Grünen Tee enthaltene Koffein wirkt anregend.

Stoffwechsel

Bisher wusste man: Catechine (durch die Gallat-Gruppe) können im Laborversuch den Stoffwechsel beeinflussen. Studien haben jetzt die Bestätigung geliefert, dass dies offensichtlich auch am Menschen wirkt. Wenn Grüner Teeextrakt (etwa 380 mg pro Tag für 3 Monate) eingenommen wurde, verbesserten sich bei der übergewichtigen Zielgruppe die Cholesterinspiegel (LDL). Fette (Triacylglycerid) und HDL änderten sich nicht. Sehr wahrscheinlich hemmen die Catechine aus dem Tee Enzyme zur Cholesterinherstellung, darüber hinaus wird das Cholesterin-Recycling im Darm unterdrückt: Catechine reagieren mit Cholesterin zu unlöslichen Komplexen (Präzipitaten), die nicht resorbiert werden. Um das abnehmende Cholesterin wieder aufzufüllen, bildet die Leber Rezeptoren aus (LDL-Rezeptoren) und fängt damit das im Blut zirkulierende LDL ab. So reduziert sich Schritt für Schritt das Cholesterin der Leber, im Blut und in den Aderwänden. So dürfte der Effekt der Catechine ganz ähnlich sein, wie der von Statinen, die als Medikamente gegen Hypercholesterinämie eingesetzt werden.

Auch bei Frauen jenseits der Wechseljahre (400 und 800 mg EGCG, 2 Monate) wurde der Stoffwechsel positiv beeinflusst, während die Hormonspiegel (Östrogene und Testosteron) unverändert blieben. Für hormonelle Probleme ist das grüne Wundergetränk eben nicht zuständig…

Nicht alle Studien aber bestätigten eine Absenkung von Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Insulinresistenz, aber einige Studien berichten über verminderte Entzündungsparameter im Blut. Allerdings wurden bei Rauchern, Personen mit metabolischem Syndrom und schweren operativen Eingriffen die Entzündungswerte nicht gesenkt.

Diabetes 2

Besonders hilfreich wären die genannten Stoffwechseländerungen besonders für Prä-Diabetes (metabolisches Syndrom) oder Diabetes. Aber was bei Ratten funktioniert hatte, versagte in Realität (1,5 g Grünteeextrakt, 856 mg EGCG, 16 Wochen). Hier war der Effekt nicht ausreichend, obwohl einige positive Tendenzen festgestellt wurden, die aber nicht signifikant ausfielen. Epidemiologische Studien aber lassen vermuten, dass Grüner Tee im Vorfeld nützlich sein könnte: Offensichtlich sinkt das Risiko Diabetes 2 zu entwickeln, so eine japanische Untersuchung.

Krebs-Erkrankungen

Epidemiologische Studien zeigen, dass das grüne Heißgetränk schützende Faktoren gegen die Krebsentstehung enthält. Schon der Konsum von 10 Tassen Grünem Tee pro Tag wirkt sich positiv auf die Krebsstatistik aus. Der Inhaltsstoff EGCG hemmt offenbar die Entwicklung von Kolon-, Magen-, Brust- und Prostatakrebs. Verlässliche Daten werden aber erst die Interventionsstudien liefern.

Bei manchen Krebsformen kann man sehr einfach die Bildung von präkanzerösen Veränderungen beobachten (Mundhöhle, Colon-Adenome). Hier hatten höhere Dosierungen (etwa 1,5 g Grünteeextrakt) eine verzögernde Wirkung.

Besonders deutlich ist die Antikrebs-Wirkung von EGCG in präklinischen Krebsmodellen:

  • EGCG vermindert die Krebsentstehung, indem es im Vorfeld oxidative Zellschäden, vor allem aber Genomschäden abmildert.
  • EGCG hemmt die Zellteilung von vielen Krebstypen.
  • EGCG führt in Krebszellen häufiger zum Zelltod (jedoch nicht in den gesunden Zellen).
  • EGCG hemmt die Blutversorgung von sich entwickelnden Tumoren, indem es die Billdung von Blutgefäßen unterbindet. Damit ist das Wachstum des Tumors gebremst, da er schlecht versorgt wird.

Außerdem zeigte ein Tierexperiment, dass die Polyphenole (=sekundäre Pflanzenstoffe) die Überlebenszeit bei Mäusen mit Prostatakrebs verlängern. Dabei wurde auch die Bildung von Metastasen gehemmt. Beim Menschen hatte eine Intervention kaum Einfluss auf die Parameter bei bereits vorhandenen Tumoren (wie etwa prostataspezifisches Antigen, oxidativer Schaden, Zellteilung, Zelltod und Durchblutung…). Auch eine Untersuchung über das Wiederauftreten von Brustkrebs fiel nur tendenziell positiv zu Gunsten von EGCG aus.

Alzheimer

Eine Anhäufung von fehlerhaften Eiweißstoffen im Gehirn ist als (Mit-)Auslöser der Zerstörung von Nervenzellen seit Langem im Gespräch. Labor- und Tierversuche haben gezeigt, dass Epigallocatechin-Gallat (EGCG) aus Grünem Teeextrakt an die unlöslichen Ablagerungen bindet und sogar teilweise auflöst. Es gibt viel versprechende Hinweise, aber noch keine Belege für diese neue Hoffnung bei Alzheimer. Bei einer ersten Studie an älteren Personen mit zunehmenden mentalen Einschränkungen verbesserte der Grünteeextrakt zusammen mit der ebenfalls aus Tee isolierten Aminosäure Theanin (1,680 mg der Mischung für 16 Wochen) sowohl die Aufmerksamkeit als auch das Gedächtnis. Jetzt heißt es Abwarten und Teetrinken, denn weitere Studien müssen folgen…

Energieverbrauch und Fettverbrennung

In einer Studie mit Testpersonen führte der Genuss von Grünem Tee zu einer Steigerung von Energieverbrauch und Fettverbrennung: Dabei dürften sich die Koffein- und Catechinwirkung ergänzen. Auch die Aufnahme von Kohlenhydraten und Cholesterin, nicht aber Fett (Triacylglycerin) scheint beeinträchtigt zu sein. Eine Gewichtsabnahme wurde in einer Studie mit Übergewichtigen mehrfach gezeigt, besonders wenn zusätzlich zur Einnahme Bewegung verordnet wurde. Für deutliche Effekte wird sinnvollerweise zusätzlich die Ernährung umgestellt.

Und ein Grüner Tee nach dem Essen genossen fördert die Fettverbrennung. Es muss also nicht immer ein Cappuccino sein…

Leberschäden

Grüner Tee schützt die Leber vor Giftschäden. Neben den stark antioxidativen Eigenschaften können sich die Catechine auch günstig auf die Balance zwischen oxidierenden und reduzierenden Substanzen auswirken. Der tägliche Konsum von 10 Tassen Grünem Tee verbessert die Leberwerte im Blut (Senkung der Werte Aspartataminotransferase (GOT) und Alaninaminotransferase (GPT)). Allerdings kann bei zu hoher Dosis oder bei empfindlichen Personen auch ein Leberschaden ausgelöst werden (Nach dem Absetzen heilt er wieder aus).

Die Leber sorgt neben zahlreichen Aktivitäten auch für die Entgiftung bestimmter Stoffe. Dabei werden diese Giftstoffe mit Glucuronsäure verbunden, um sie löslich zu machen. Anschließend wandern die Giftstoffe zur Niere wo sie ausgeschieden werden. Diese Reaktion kann durch Grünen Tee gefördert werden.

Herz-Kreislauf-System

Nach den bekannten Wirkungen auf den Stoffwechsel würde man auch eine Wirkung auf die Gefäßgesundheit erwarten. Mehrere epidemiologische Studien lieferten erwartungsgemäß ein positives Ergebnis: Der Konsum von Grünem Tee verringert das Sterblichkeitsrisiko durch Herz-Kreislauferkrankungen (mehr als 2 Tassen Tee über 10 Jahre). Zu erwähnen wäre auch die ausgesprochen antioxidative Wirkung im Blut, welche schließlich die Entwicklung arteriosklerotischer Plaques in den Adern bremst. Auch Schlaganfälle und Arterienverkalkung treten in der Statistik seltener auf. Klinische Studien mit dem Wirkstoff lieferten allerdings nicht einstimmig positive Daten. Hier besteht noch Aufklärungsbedarf.

Virus-Erkrankungen

Viren sind 10 bis 100 Mal empfindlicher auf EGCG als Bakterien und Pilze. Es liegen leider nur vereinzelte Berichte vor, dass Grüner Teeextrakt zur Behandlung von viralen Erkrankungen mit Influenzaviren A und B, HTLV-1, HPV, Hepatitis B und C-Virus, Herpes- und Adenoviren nützlich sein könnte. Die Erkenntnisse beziehen sich auf Laborversuche, für die Anwendung in der Praxis liegen noch keine Daten vor, mit Ausnahme von HPV:

Papilloma Viren (HPV6 und 11)

Genitalwarzen werden durch Ansteckung mit Papilloma Viren (Typ6 und 11) verursacht und bedingen mitunter heftige Schmerzen, nicht nur beim Geschlechtsverkehr auch beim Wasserlassen oder Stuhlgang. Eine Wundsalbe mit 15 % Catechinen aus dem Grünen Teeextrakt konnte in einer Studie fast 55 % der Probanden in fast allen Fällen dauerhaft heilen. Das ist deutlich mehr als der spontane Heilungsverlauf von 30 %.

Virale Hepatitis

Durch die Einnahme von Grünem Tee konnte im Tiermodell der Anstieg der Indikatoren für eine virale Hepatitis (Leberentzündung) gesenkt werden. Catechine wurde am Menschen bereits gegen Hepatitis eingesetzt. Eventuell ist in Zukunft Grüner Teeextrakt ein neues Mittel zur Behandlung von Hepatitis, zur Bestätigung sind noch weitere Versuche am Menschen notwendig.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Der Aufguss wird als Tee getrunken. Diesen sollte man nur mit 60 bis 80 °C heißem Wasser übergießen, da er sonst bitter schmeckt.

In einem Gramm getrocknetem Grünen Tee sind je nach Ausgangsmaterial 40 bis 170 mg Teecatechine enthalten.

Wer keinen Grünen Tee mag und trotzdem die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe aufnehmen möchte, kann seine Ernährung auch mit Kapseln aus Grünem Tee-Extrakt ergänzen.

Achtung:

Grüner Tee aus China enthält teilweise mehr Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, als bei uns gesetzlich zulässig ist. Langfristig konsumiert kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Sicherer ist es, rückstandskontrollierte Ware oder Tee aus ökologischem Anbau zu kaufen.

Eine Tasse Tee enthält grob geschätzt etwa 110 mg EGCE, 230 mg Catechine und 2,3 mg Koffein.

Dosierung

Bei Supplementen empfiehlt man eine Menge von 0,3-0,5 g Grünteeextrakt pro Tag. In Studien wurden in Einzelfällen bis zu 1,6 g Teeextrakt eingesetzt. Die Dauer der Studien liegt in der Regel deutlich unter einem Jahr (6 bis 12 Wochen).

Der Tee-Extrakt soll in einem fest verschlossenen Gefäß bei Raumtemperatur (20 °C) aufbewahrt und vor Licht, Feuchtigkeit und Hitze geschützt werden.

Der Tee sollte trocken, kühl und geruchsneutral aufbewahrt werden. Gut verschlossen ist der Tee ca. zwei Jahre lang haltbar.

Wirkstoffe

  • 30-40 % Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe):
  • Catechine: Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG, Hauptbestandteil), Epigallocatechin (EGC), Epicatechin-3-Gallat (ECG) und Epicatechin (EC)
  • Quercetin, Kämpferol
  • Andere Polyphenole
  • Chlorogensäure, Cumaroylchinasäure, Theogallin
  • Pigmente (Carotinoide und Chlorophyll)
  • Zucker, Chinasäuren, Trigalloylglucose, Lignin, Protein, Koffein und kleine Mengen von Theophyllin, Threobromin und Theanin
  • Mineralien (Aluminium, Mangan, Fluorid)

Ein Gramm Grüner Tee enthält je nach Qualität 13 bis 150 mg Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG). Pro Beutel (2,5 g) kann man mit etwa 280 mg Catechinen rechnen.

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