Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Sofern die Dosierung beachtet wird und zur Einnahme der Leinsamen ausreichend getrunken wird, sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Die Samen dürfen nicht eingenommen werden, wenn die Darmpassage beispielsweise durch eine Darmlähmung, Darmverschluss oder Tumore behindert ist.
Aus den „cyanogenen Glykosiden“ der geschroteten Samen kann im Körper die giftige Blausäure freigesetzt werden, die aber bei üblicher Dosierung rasch abgebaut wird und daher nicht giftig wirkt; Überdosierung können jedoch eine Blausäure-Vergiftung (Cyanwasserstoff oder HCN-Vergiftung) hervorrufen. Werden ganze Samen verwendet, wird übrigens keine Blausäure gebildet.
Toxische Effekte sind von stark erhitztem Leinöl (>200 °C) bekannt. Es darf nicht konsumiert werden.
Bei anhaltenden Stuhlunregelmäßigkeiten sowie Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sollten Sie zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.
In Lein und dem Öl wurden bisher keine antibiotischen Eigenschaften nachgewiesen (Ausnahme: Leinöl nach alkalischer Hydrolyse). Bei infizierten, stark entzündeten oder eitrigen Hautwunden sollten sie keine heißen Leinsamenkompressen (Kataplasmen) auflegen, da es zur Intensivierung der Entzündung kommen kann. Bei leichten oberflächlichen Entzündungen überwiegt der positive Effekt.