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Botanischer Steckbrief von Mäusedorn

Immergrüne Zier- und Heilpflanze

Wegen des dekorativen Aussehens ist der Mäusedorn eine beliebte immergrüne Zierpflanze, die sich auch für Trockengestecke eignet. Allerdings ist die Verarbeitung wegen der derben und stechenden Blätter nicht ganz einfach. Unsere Vorfahren nutzten die stechenden Zweige, um Mäusen und Ratten von Lebensmitteln fern zu halten. Der Name „Mäusedorn“ belegt noch diesen Brauch.

Aussehen und Herkunft

Der Stechende Mäusedorn (Ruscus aculeatus) gehört zu der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Seine Besonderheit sind die zu Blättern umgestalteten Kurztriebe mit Stachelspitze (Phyllokladien). Die eigentlichen Blätter der Pflanze sind unscheinbare Schuppen, die schnell abfallen. Photosynthese findet beim Mäusedorn in den Phyllokladien statt. Blüht die Pflanze, sieht es daher so aus, als würden die Blüten direkt aus der „Blattmitte“ entspringen. Die Blüten selbst sind eher unscheinbar mit drei kleinen und drei größeren Blütenblätter. Ihre Farbe verläuft von grün nach weiß und violett im Zentrum. Die lebhaft roten, kugeligen Beerenfrüchte enthalten 1-4 Samen.

Die Phyllokladien sind eine Anpassung an trockene Standorte. So findet man den Mäusedorn an warmen, trockenen und steinigen Hängen, in Gebüschen und auch Wäldern. Mäusedorn ist nicht winterhart und wächst daher nur in Südeuropa (auch Südengland), dem Mittelmeergebiet bis Westasien und Nordafrika;

Wegen des hohen Wirkstoffgehalts verwendet man die kriechende Spoßachse (Rhizom) und die Wurzeln (Rusci aculeati rhizoma). Das Rohmaterial kommt aus europäischen und afrikanischen Mittelmeerländern zum Teil aus Kultur, zum anderen Teil wird Mäusedorn auch wild gesammelt.

Gewinnung

Verwendet werden die getrockneten unterirdischen Teile, bestehend aus den kriechenden Sprossteilen mit anhängenden Wurzeln. Sie werden im Spätsommer geerntet. Das gewaschene Material trocknet man geschnitten. Schließlich erfolgt eine Extraktion entweder mit Wasser, Alkohol oder Methanol. Auch das pulverisierte Wurzelmaterial findet Anwendung.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
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