Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Botanischer Steckbrief von Pfefferminze

Die Pfefferminze ist noch jung

Die Pfefferminze (Mentha x piperita) wurde zur „Arzneipflanze des Jahres 2004“ gekürt. Aus den Blättern können nicht nur wohlschmeckender Pfefferminztee, sondern auch Arzneimittel hergestellt werden. In alten berühmten Kräuterbüchern ist die Pfefferminze jedoch nicht zu finden. Dies liegt daran, dass diese Pflanze zu dieser Zeit noch gar nicht existierte. Sie entstand erst später (im 17. Jahrhundert) als spontane Kreuzung zweier Arten, der Wasserminze (Mentha aquatica) und der Krauseminze (Mentha spicata). 1696 entdeckte der englische Biologe John Ray diese Pflanze in einem Garten und nannte sie wegen ihres scharfen Geschmacks „peppermint“.

Aussehen und Herkunft

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige, meist unbehaarte Pflanze. Sie weist bis zu 90 cm hohe, rötliche Stängel und lilarosafarbene Blüten in dichten, länglichen endständigen Blütenständen auf. Für Heilzwecke werden die frischen oder getrockneten Blätter und das daraus gewonnene ätherische Öl (Pfefferminzöl) verwendet. Die Weltproduktion von Pfefferminzöl beträgt jährlich mehr als 3000 Tonnen. Es wird hauptsächlich in den USA produziert.

Andere Minzarten

Es gibt noch andere Minzarten, die ebenfalls pharmazeutisch genutzt werden. Diese unterscheiden sich im Menthol-Gehalt. Aus der Ackerminze (Mentha arvenis) wird natürliches Menthol gewonnen. Minzöl – der nach der Herstellung verbleibenden Ölrest, der noch ca. 40 % Menthol enthält - stammt von dieser Pflanze ab und ist somit nicht dasselbe wie Pfefferminzöl. Die Krauseminze oder Grüne Minze (Mentha spicata) findet medizinisch nur geringe Verwendung, ihr Öl wird aber in der Mundhygiene angewendet.

Gewinnung

Pfefferminze / Pfefferminzölsulfat (Mentha x piperita) kann durch Reizung der Magenschleimhaut Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Bei organischen Pfefferminze- / Pfefferminzölverbindungen (Mentha x piperita) wurde von dieser Nebenwirkung nicht berichtet.
Gegenanzeigen für die Einnahme von Pfefferminze / Pfefferminzöl (Mentha x piperita)präparaten sind schwere Nierenschäden oder akutes Nierenversagen.
In der Vergangenheit führte der Verzehr säurehaltiger Nahrungsmittel oder Getränke, die über längerer Zeit in verzinkten Behältern aufbewahrt wurden, zu akuten Pfefferminze / Pfefferminzöl (Mentha x piperita) vergiftungen.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Akdogan, M., Gultekin, F., Yontem, M., Toxicol. Ind. Health 2004, 20 (6-10), 119 – 122 (Medline-abstract)
  2. Asao, T. et al., Gastrointest. Endosc. 2001, 53 (2), 172 – 177 (Medline-abstract)
  3. Bäumler S. (2012): Heilpflanzen Praxis heute, Elsevier/Urban & Fischer, München
  4. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, (Januar 2006)
  5. Czajka, S., Pharmazeutische Zeitung, 28.02.2000
  6. Gensthaler, B. M., PTA-Forum (Magazin der Pharmazeutischen Zeitung), 2004
  7. Gobel, H. et al., Nervenarzt 1996, 67 (8), 672 – 681 (Medline-abstract)
  8. Gobel, H., Schmidt, G., Soyka, D., Cephalalgia 1994, 14 (3), 228 – 234 (Medline-abstract)
  9. Grigoleit H.G and Grigoleit P.: Gastrointestinal clinical pharmacology of peppermint oil. Phytomedicine. 12(8):607-11, 2005
  10. Grigoleit H.G and Grigoleit P.: Peppermint oil in irritable bowel syndrome. Phytomedicine. 12(8):601-6, 2005
  11. Hänsel R., Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 7. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg 2004
  12. Hiki, N. et al., Gastrointest. Endosc. 2003, 57 (4), 457 – 482 (Medline-abstract)
  13. Kline, R.M. et al., J. Pediatr. 2001, 138 (1), 125 – 128 (Medline-abstract)
  14. Liu, J.H. et al., J. Gastroenterol. 1997, 32 (6), 765 – 768 (Medline-abstract)
  15. www.heilpflanzen-welt.de: Monographie Menthae piperitae folium (Pfefferminzblätter) Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 30.11.1985, berichtigt 13.3.1990 und 1.9.1990, zitiert in multi MED vision GbR, Hamburg (Januar 2009)
  16. www.heilpflanzen-welt.de: Monographie Menthae piperitae aetheroleum (Pfefferminzöl) Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 30.3.1986, zitiert in multi MED vision GbR, Hamburg (Januar 2009)
  17. Nolkemper, S. et al.: Antiviral effect of aqueous extracts from species of the Lamiaceae family against Herpes simplex virus type 1 and type 2 in vitro. Planta Med. 72(15):1378-82, 2006
  18. Pittler, M. H. and Ernst E: Peppermint oil for irritable bowel syndrome: a critical review and metaanalysis. Am J Gastroenterol. 93(7):1131-5, 1998
  19. Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 260. Auflage, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG Berlin, 2004
  20. Rasooli, I. et al.: Phytotherapeutic prevention of dental biofilm formation. Phytother Res. 22(9):1162-7, 2008
  21. Samarth, R.M. et al., Mutagenesis 2006, Jan 6; [Epub ahead of print] (Medline-abstract)
  22. Samarth, R. M., Goyal, P.K., Kumar, A., Phytother. Res. 2004, 18 (7), 546 – 550 (Medline-abstract)
  23. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 4. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2010
  24. Schuhmacher, A., Reichling, J., Schnitzler P., Phytomedicine 2003, 10 (6-7), 504 – 510 (Medline-abstract)
  25. Sparks, M.J. et al., Br. J. Radiol. 1995, 68 (812), 841 – 843 (Medline-abstract)
  26. Stroka, Z., Fecka, I., Cisowski, W., Z. Naturforsch. [C] 2005, 60 (11 – 12), 826 – 832 (Medline-abstract)
  27. Windhaber, R.: Deutsche Apothekerzeitung, 18-12-2003
  28. van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2004

Für die Literatursuche der Journals wurde hauptsächlich die Datenbank MEDLINE verwendet. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez

x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x