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Birke

An der weißen Rinde der Birke lässt sich der Baum gut erkennen.
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Birke zur Durchspültherapie

Egal ob Gicht, Rheuma oder Harnwegserkrankungen - eine Durchspültherapie mit Birke ist in jedem dieser Fälle hilfreich!

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Birke: Das Wichtigste im Überblick

Was wird verwendet?

Von der Birke werden Blätter, Rinde und Saft in der traditionellen Heilkunde verwendet.

Wirkung und Anwendung

Allgemein anerkannt ist die Verwendung von Birkentee zur Durchspültherapie zur Förderung der Harnbildung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege. Die vermehrte Harnbildung stimuliert insgesamt die Ausscheidung von Bakterien und Abfallstoffen, weswegen die Volksmedizin Birkentee zur „Blutreinigung“ bei Gicht und Rheuma einsetzt. Laborversuche zeigen aber nur eine geringe entzündungshemmende Wirkung. Die Verwendung von Birkenwasser zur Körperpflege und als Haarwuchsmittel hat ausschließlich traditionelle Gründe. Aktinische Keratose (Verhornungsstörung der Haut durch starke UV Belastung, die zu Krebs führen kann) und Schuppenflechte wurden durch ein Präparat in einer Studie mit einem Extrakt aus dem Kork der Birke positiv beeinflusst. Mit dem Teer der Birke behandelte man Hautkrankheiten und Parasiten.

Gibt es Nebenwirkungen?

Bezüglich des Tees sind keine Nebenwirkungen bekannt. Wegen der reizenden Wirkung und möglicher Mutagenität (Erbgutschädigung) des Birkenteers ist von der Verwendung eher abzuraten.

Produkte mit Birke

Birke ist in Form von Tee, Rindensaft, Pflanzenpresssaft und Teer erhältlich.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Wobei hilft Birke?

Was wird verwendet?

Von der Birke werden Blätter, Rinde und Saft in der traditionellen Heilkunde verwendet.

Wirkung und Anwendung

Allgemein anerkannt ist die Verwendung von Birkentee zur Durchspültherapie zur Förderung der Harnbildung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege. Die vermehrte Harnbildung stimuliert insgesamt die Ausscheidung von Bakterien und Abfallstoffen, weswegen die Volksmedizin Birkentee zur „Blutreinigung“ bei Gicht und Rheuma einsetzt. Laborversuche zeigen aber nur eine geringe entzündungshemmende Wirkung. Die Verwendung von Birkenwasser zur Körperpflege und als Haarwuchsmittel hat ausschließlich traditionelle Gründe. Aktinische Keratose (Verhornungsstörung der Haut durch starke UV Belastung, die zu Krebs führen kann) und Schuppenflechte wurden durch ein Präparat in einer Studie mit einem Extrakt aus dem Kork der Birke positiv beeinflusst. Mit dem Teer der Birke behandelte man Hautkrankheiten und Parasiten.

Gibt es Nebenwirkungen?

Bezüglich des Tees sind keine Nebenwirkungen bekannt. Wegen der reizenden Wirkung und möglicher Mutagenität (Erbgutschädigung) des Birkenteers ist von der Verwendung eher abzuraten.

Produkte mit Birke

Birke ist in Form von Tee, Rindensaft, Pflanzenpresssaft und Teer erhältlich.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete (Indikationen) sind drei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
  • Harnwege: Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege (Tee, Frischpflanzensäfte)
  • Nierengrieß (Tee, Frischpflanzensäfte)
  • rheumatische Beschwerden, unterstützende Behandlung (Tee, Frischpflanzensäfte)
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde
  • aktinische Keratose (Vorstufe von weißem Hautkrebs; Rindenextrakt)
  • Ödeme: Entwässerung (nicht bei Nierenschäden und Herzleiden; Blätter)
  • Psoriasis (Rindenextrakt)
Bisher keine Beweise zur Wirksamkeit, aber Potenzial
  • Blasensteine, Vorbeugung (Blätter)
  • Fußschweiß (tradtitionell, Blätter)
  • Hautleiden: Hautjucken, Akne und Ekzeme, trockene Flechten, Dermatosen, Hautausschläge, Haarschuppen, Abszesse (Teer)
  • Haarausfall, Förderung von Haarwuchs (tradtitionell, Blätter)
  • Gicht und zur Blutreinigung (Blätter)

Botanik: Aussehen und Verbreitung

Die Birke ist durch die weiße Rinde ein sehr auffälliger sommergrüner Laubbaum. Innerhalb der Familie der Birkengewächse (Betulaceae) sind 35 Arten bekannt, die vornehmlich auf der Nordhalbkugel verbreitet sind. Moor-Birke (Betula pubescens) und Hänge-Birke (Betula pendula) sind nahe verwandt und hybridisieren häufig. Die beiden Bäume werden bis zu 30 m hoch. 

Die männlichen und weiblichen Blüten stehen getrennt voneinander in Form von Kätzchen. Die Blätter der Moor-Birke sind grob gezähnt und beidseitig weich behaart, im Gegensatz dazu sind die Blätter der Hänge-Birke doppelt gesägt und unbehaart. Vom Stamm der Birke löst sich eine blendendweiße Korkschicht in Streifen ab. Dort, wo die Rinde bricht, bilden sich schwarzbraune Borkenschuppen.

Die Birke ist sehr anspruchslos und ist eine Pionierpflanze auf feuchten wie auf sandigen Böden. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Birke reicht von Mittel- und Nordeuropa bis Nordasien (beide Arten).

Holz und Heilung

Alle Teile der Birke wurden früher vielseitig genutzt: Das Holz für Möbel, Musikinstrumente und Gefäße, der Ruß als Druckerschwärze, die äußere Rinde als Zunder, der Teer als Wagenschmiere, das Pech als Klebstoff, der Saft kann vergoren werden und ergibt ein alkoholisches Getränk. Aus den Reisern der Birke stellte man Besen her. In der Sagenwelt der Germanen waren Hexenbesen aus Birkenreisern gefertigt.

Auch die Volksmedizin und Kosmetikindustrie verwendet unterschiedlichste Birkenprodukte: Blätter (Betulae folium), Rinde (Betulae cortex), Blattknospen (Betulae gemmae) und Birkenrindenteeröl (Betulae pix).

Gewinnung

Für einen Tee werden zumeist die jungen Blätter verwendet. Sie werden im Mai und Juni gesammelt und an der Luft getrocknet.

Ebenfalls im Mai erntet man den Birkensaft, indem man die Birkenrinde anschneidet und den ausfließenden Saft auffängt.

Der Birkenteer wird durch eine „trockene Destillation“ aus den Zweigen und aus der Rinde des Stammes hergestellt. Dazu werden die Zweige und die getrocknete Rinde erhitzt und die Stoffe die dabei flüchtig werden aufgefangen und abgekühlt. Dabei entsteht der schwarzbraune dickflüssige Teer.

Heilwirkung von Birke

Harntreibend, entwässernd

Die harntreibende Wirkung von Birkenblättern wird auf die Flavonoide zurückgeführt und wurde in Tierversuchen bestätigt. Beim Menschen wurde nur bei der Hälfte der Probanden eine vermehrte Harnproduktion festgestellt. Diskutiert wird außerdem eine vermehrte Ausscheidung von harnsauren Salzen (Gicht!), was aber nicht gesichert ist.

Durchspültherapie

Bei Harnleiter- und Blasenentzündung soll viel getrunken werden, um die Erreger schneller auszuscheiden. Wegen ihrer entwässernden Wirkung ist hier der Zusatz von Birkenblättern sinnvoll. Cranberry und Bärentraube, die das natürliche Antibiotikum Arbutin als Wirkstoff enthalten, wirken gegen diese Infektionen jedoch deutlich stärker.

Die erhöhte Urinausscheidung verhindert außerdem die Bildung von Nieren- und Blasensteinen. Die Durchspültherapie wird außerdem bei Gicht und Rheuma und zur Blutreinigung eingesetzt.

Hautleiden

Durch trockene Destillation der Rinde erhält man eine ölige Substanz auch als Birkenteeröl, Birkenöl, Birkenrindenteer, Birkenrindenteeröl oder Birkenteer bezeichnet. Er wird äußerlich aufgetragen bei Hautkrankheiten wie Hautjucken, Akne und Ekzemen sowie Schuppenflechte und anderen Hautleiden (trockenen Flechten und Dermatosen). Birkenteer soll außerdem die Öffnung von Abszessen beschleunigen. 

Allerdings ist dieses Produkt reizend und sollte wie alle Teerpräparate nur sparsam genutzt werden. Nicht bei überempfindlicher Haut oder an empfindlichen Stellen anwenden!

Früher wurden mit damit Haut-Parasiten wie Krätze vertrieben. Bei Tieren behandelte man Räude und Würmer damit.

Auch der Sud der abgekochten Birkenknospen fand Anwendung bei Ekzemen.

Birkenblättertee hilft traditionellen Berichten nach bei Haarausfall und Schuppenbildung. Der Saft der Birke wird auch heute noch bei Pflege von Haut und Haaren eingesetzt. Er soll den Haarwuchs fördern.

Ebenso nutzte man eine Abkochung der Rinde oder Birkenkorkextrakt bei Hautkrankheiten und Hautausschlägen. Der Überlieferung nach soll Rindenextrakt auch gegen Fußschweiß und Abszesse geeignet sein. Laborversuche haben verschiedenste Eigenschaften von Rindenextrakten belegt: antimikrobielle (antivirale, antibakterielle, antimykotische), entzündungshemmende und zellteilungshemmende Aktivitäten. Zu diesen Anwendungsgebieten liegen jedoch keine Studien am Menschen vor.

Birkenkorkextrakt fördert nach klinischen Studien das Abklingen einer aktinischen Keratose (Verhornungsstörung der Haut durch häufige und/oder starke UV Belastung). Er wird auch gegen Schuppenflechte eingesetzt.

Entzündungshemmende Wirkung

Im Tierversuch wurde mit dem Extrakt aus den Blättern eine fiebersenkende Wirkung beobachtet. Birkensaft wirkte auch leicht entzündungshemmend.

Birkenteer wird bei Rheuma eingesetzt. Auch diese Wirkung ist nicht wissenschaftlich belegt.

Nebenwirkungen der Birke

Beim Tee sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Birkenteer kann bei überempfindlicher Haut Reizungen auslösen. Teerprodukte können zu Mutationen und Zellentartungen führen und sollten generell nur selten eingesetzt werden.

Eine Durchspültherapie ist bei eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion nicht sinnvoll.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Vertrieben werden verschiedenste Birkenprodukte: getrocknete Blätter, Trockenextrakte, Birkensaft, Frischpflanzenpresssaft und der Birkenteer.

Dosierung

Birkensaft: 10 ml pro Tag

Begleitend dazu sollten mindestens 2 l Flüssigkeit pro Tag getrunken werden.

Hautkrankheiten: Birkenkorkextrakt (4-5% Trockenextrakt): 2 x täglich dünn auftragen.

Durchspültherapie mit Birkenblättertee

Eine Tasse Tee steht unter Birkenblättern auf einem Tisch.
© Hetizia - Fotolia.com

  • 2 – 3 g getrocknete Birkenblätter mit kochendem Wasser übergießen
  • 10 - 15 Minuten ziehen lassen und abseihen
  • Der Tee sollte mäßig warm dreimal am Tag getrunken werden und nach Beendigung der Entwässerung wieder abgesetzt werden. Die Tagesdosis sollte 150 - 200 mg Gesamtflavonoide enthalten

Doktor Blatt

Der Birkenblättertee eignet sich nach Herrn Professor Dr. Schilcher besonders gut für eine circa 3-wöchige Nachbehandlung von bakteriellen und entzündlichen Infekten der ableitenden Harnwege. Dazu sollen täglich bis zu 5 Tassen Birkenblätter-Tee getrunken werden. Ein ähnlicher Effekt kann durch die mehrmalige Einnahme eines Birken-Frischpflanzenpresssaftes erreicht werden.

Wirkstoffe der Birke

  • Flavan-Verbindungen (Rinde, Blätter): Gerbstoffe, insbesondere Proanthocyanidine;
  • Flavon-Verbindungen (Blätter): 2 bis 3% Flavonoide, vorzugsweise Flavonolglykoside
  • Terpene: Triterpene (Rinde): Betulin, Lupeol, Betulinsäure, Betulinaldehyd, monocyclische Sesquiterpenen; Triterpen-Saponine (Blätter):
  • Phytosterin (Rinde): β-Sitosterin
  • Säuren (Rinde): Phenolcarbonsäuren, u. a. Benzoe-, Salicyl- und Vanillinsäure, langkettige Fettsäuren wie Behen-, Phellon-, Phellogensäure; Saft: Zitronen- und Äpfelsäure und andere
  • phenolische Verbindungen (im Birkenrindenteer): Phenole wie Guajakol, Kresol, Brenzcatechin , Pyrogallol, Phenol, 5-Propyl- und 5-Methylpyrogalloldimethylether
  • Zucker (Birkensaft): Saccharose, Glucose, Fructose und Arabinose
  • Ätherisches Öl, Harze (Rinde)

Die medizinische Wirkung von Birkenblättern wird vorwiegend den Flavonoidglykosiden (2–3% des Trockengewichts) und den Saponinen zugeschrieben.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag Heidelberg, 2004
  2. Hänsel, R., Sicher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage, Springer Verlag, Heidelberg, 2007
  3. Heilpflanzen Welt, Multi MED Vision GbR, BGA Kommission-E-Monographien, Homepage, Birke, Stand 5.5.1988
  4. Jäger, S. et al.: Pharmakologie ausgewählter Terpene, Pharmazeutische Zeitung online, Homepage, Goi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH, Ausgabe 22/2006
  5. Laszczyk, M.: Triterpentrockenextrakt aus Birkenkork (Betula alba cortex); Untersuchungen zur chemischen Zusammensetzung, Galenik, Penetration und pharmakologisch-biologischen Wirkung, Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 2007
  6. Major, H.: Untersuchungen zur Wirkungsweise von Birkenblättern (Betulae folium) und phenolischer Verbindungen, unter besonderer Berücksichtigung der Beeinflussung von Metallopeptidasen, Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, 2002
  7. Rödig, M.: Behandlung aktinischer Keratosen mit Birkenoleogel- eine klinische Phase 2a- Studie mit histologischen Untersuchungen, Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 2008
  8. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2010
  9. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2015
  10. Wichtl, M. (Hrsg.): Teedrogen und Phytopharmaka, 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2002
  11. Kaufhold, P.: PhytoMagister, Moderne und traditionelles Wissen der Pflanzenheilkunde, 1. Auflage, Richard Pflaum Verlag, München, Bad Kissingen, Berlin, Düsseldorf, Heidelberg, 2002
  12. Kracher, R. (Redaktion): Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, 2. Auflage, Area-Verlag GmbH, Erftstadt, 2006
  13. Pahlow, M.: Das große Buch der Heilpflanzen, 7. Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, 2018
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