Nebenwirkungen
Sennesblätter und -früchte wirken sehr verlässlich, können aber Nebenwirkungen haben. Treten leichte Leibschmerzen auf, sollte die Dosis reduziert werden. Bei Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfen ist ein Arzt aufzusuchen, da diese Beschwerden auch Folge eines Darmverschlusses sein könnten.
Bei ständigem Konsum von Sennesprodukten besteht die Gefahr eines starken Salz-Verlustes (insbesondere Kalium). Das führt zu Muskel- und Herzschwäche. Daneben können Nierenschäden ausgelöst werden und es wird Eiweiß und Blut über den Urin ausgeschieden (Albuminurie, Hämaturie).
Die Inhaltsstoffe von Sennesprodukten werden im Körper abgebaut. Es kann vorübergehend zu einer gelb- oder rotbraunen Verfärbung des Harns kommen.
Eine schnelle Darmpassage könnte die Aufnahme eingenommener Medikamente verringern.
Gegenanzeigen
Bei Magen-Darmerkrankungen wie Darmverschluss und entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Chron, Colitis ulcerosa und Blinddarmentzündung dürfen keine Sennesprodukte eingenommen werden, ebenso bei Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom), Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) und Pilzerkrankungen in der Analregion (Analmykosen).
Bauchschmerzen unbekannter Ursache sind vorher ärztlich abzuklären.
Sennesblätter und -früchte gehören zu den reizenden Abführmitteln. Sie sollten daher nur für ein bis maximal zwei Wochen eingenommen werden. Ansonsten könnte sich der Darm an die Sennoside gewöhnen und mit verstärkter Trägheit reagieren. Auf lange Sicht sind sanftere Mittel wie Quellmittel (Lein- oder Flohsamen) zu bevorzugen. Außerdem empfiehlt sich eine ballaststoffreiche Ernährung sowie das Trinken von mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Unentbehrlich ist auch regelmäßige körperliche Aktivität.
Es wurde ein Zusammenhang von langfristig eingenommen Antrachinon-haltigen Mitteln mit Darmkrebs diskutiert. Isolierte Anthrachionone können mit der Erbsubstanz reagieren. In Labortests wirken sie erbgutschädigend. Daher sollten Anthrachinon-haltige Pflanzen nicht über längere Zeiträume eingenommen werden. Tierversuche haben aber bisher keine Anhaltspunkte für einen mutagenen Mechanismus erbracht, es wurden jedoch Organ- und Gewebsveränderungen nach chronischer Einnahme festgestellt.
Wenn nach Einnahme von Sennesprodukten der Stuhlgang nicht in Gang kommt, ist ein Arzt aufzusuchen.
Kinder unter 12 Jahren, Schwangere und Stillende sollten zur Sicherheit nicht mit Sennesprodukten behandelt werden.
Personen mit Nierenerkrankungen sollten berücksichtigen, dass Sennesprodukte zu Elektrolytverlusten führen.