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Shatavari (Indischer Spargel)

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Shatavari, ein indisches Spargelgewächs.
© Swapan - stock.adobe.com

Shatavari - Ayurvedische Heilpflanze für Frauen

Die Anwendungsgebiete von Shatavari liegen insbesondere in der Hormonregulation und Gynäkologie. Seit tausenden Jahren wird die Pflanze in der traditionellen indischen Heilkunde verwendet, auch in Afrika und im nördlichen Australien ist die Pflanze heimisch und Teil der indigenen Medizin.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Shatavari: Das Wichtigste im Überblick

Shatavari, der Sanskrit-Name für den Indischen Spargel, ist eine der wichtigsten traditionellen Heilpflanzen der indischen Heilkunst, dem Ayurveda. Übersetzt heißt Shatavari so viel wie "Einhundert Männer besitzend". Diese Übersetzung spielt auf die verjüngende Wirkung auf den weiblichen Genitaltrakt an und beschreibt damit augenzwinkernd die Einsatzgebiete von Shatavari. Die Therapiegebiete liegen vor allem im Bereich der Gynäkologie und Hormon-Regulation.

Aber nicht nur im südasiatischen Raum ist die Pflanze einheimisch, auch in Afrika und in Nord-Australien ist sie beheimatet und wird seit jeher in der traditionellen Medizin genutzt.

Was wird verwendet?

Die begehrten Inhaltsstoffe befinden sich vor allem in den zahlreichen, langen Wurzelknollen der Pflanze, seltener werden die Blätter und der frische Wurzelsaft verwendet.

Wirkung und Anwendung

Eingesetzt wird Shatavari insbesondere in der Frauenheilkunde, zum Beispiel bei unerfülltem Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit, auch bei Komplikationen in der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Darüber hinaus bei Blasenentzündungen und Schmerzen, Nervosität und Nachtblindheit.

Gibt es Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen werden nicht berichtet, wenige Gegenanzeigen sind zu beachten.

Produkte mit Shatavari

In westlichen Ländern wird Shatavari als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pillen, Kapseln und Pulver verkauft.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Wie gut hilft Shatavari?

Shatavari (Asparagus racemosus) wird traditionell seit Tausenden von Jahren verwendet. Trotz der langen Geschichte seiner Anwendung im Ayurveda gibt es keine qualitativ hochwertigen klinischen Beweise für die Wirksamkeit von Shatavari bei den verschiedenen Indikationen. Es gibt jedoch zahlreiche Tierversuche und Versuche mit Gewebekulturen, die eine antikanzerogene, antibakterielle und immunmodulierende Wirkung eines Extraktes zeigen. In kleineren, klinischen Studien konnte eine milchflussfördernde Wirkung nachgewiesen werden [3]. 

In der Ayurvedic Pharmacopoea of India nimmt der Indische Spargel einen herausragenden Platz ein und es werden unter anderem die Eigenschaften "Rasayana" (Verjüngungsmittel) und nährendes Tonikum (Brimhaniya) genannt. Davon leiten sich diverse Anwendungsmöglichkeiten ab, die unter "Heilwirkung" näher beleuchtet werden. 


Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde
  • Impotenz
  • Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit
  • Entzündung der Harnwege, Harnzwang
  • Anregung der Milchproduktion, 
  • Entzündung der Brüste in der Stillzeit
  • Nervosität
  • Konzentrationsschwäche
  • hoher Blutdruck

Wie sieht Shatavari aus?

© ben-bryant, canva pro

Shatavari ist eine windende, mehrjährige Pflanze, die bis zu 7 m hoch wächst. Der Strauch hat unzählige nadelförmige Blätter, die sich im unteren Bereich stachelartig verdicken. Die Blüten sind weiß und duftend, aus ihnen entwickeln sich rote Beerenfrüchte. Der Geschmack von Asparagus racemosus lässt sich als bitter und süß zugleich beschreiben.

Der Indische Spargel ist mit dem bei uns bekannten und als Delikatesse beliebten Spargel (Asparagus officinalis) verwandt

Wo wächst Shatavari?

Shatavari wächst in Afrika, Australien und Asien. In Indien ist er in allen tropischen und sub-tropischen Regionen zu finden. Sie wächst bevorzugt auf steinigem Boden, insbesondere in höheren Lagen.

Aufgrund seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten steigt die Nachfrage nach Asparagus racemosus ständig an. Wegen der Wildsammlung und in Verbindung mit der Zerstörung von Lebensräumen gilt die Pflanze heute in ihrem natürlichen Lebensraum als „gefährdet“.

Shatavari: Verwendet wird die stark verzweigte Wurzel

Der Indische Spargel enthält eine große Anzahl fleischiger, knollenförmiger, faseriger Wurzeln, die weich und biegsam sind und eine blasse bis braune Farbe haben.

Die Wurzeln werden getrocknet und zu einem feinen Pulver zermahlen oder es wird ein Extrakt daraus gewonnen, der in Kapseln abgefüllt wird.

Anwendung von Shatavari

Shatavari gehört aufgrund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten zu den bedeutenden Heilpflanzen in Indien.

Folgende Wirkungen sind in der ayurvedischen Literatur beschrieben:

  • stimuliert den Zellstoffwechsel (Rasayana=Verjüngungsmittel)
  • unterstützt die Fruchtbarkeit, unerfüllter Kinderwunsch ·
  • aphrodisierend und vitalisierend
  • nervenstärkend
  • milchfördernd (die Bildung von Muttermilch anregend)
  • krampflösend
  • schmerzstillend
  • entzündungshemmend

Shatavari als Verjüngungsmittel und Tonikum bei weiblichen Beschwerden

Die Shatavari-Wurzel ist ein Segen für den weiblichen Genitaltrakt. Sie wird gegen unerfüllten Kinderwunsch, als Tonikum während der Schwangerschaft, bei drohender Fehlgeburt, gegen Entzündungen der Harnwege, bei schmerzhafter Blasenentleerung (Dysurie), Harnzwang, gegen Brustentzündungen in der Stillzeit und zur Anregung der Milchproduktion gegeben.

Shatavari steigert nachweislich die Milchbildung

Indische Forscher untersuchten in einer klinischen Studie den Einfluss des Wilden Spargels auf die Milchbildung in der Brust: 30 stillende Frauen nahmen 30 Tage lang täglich 60 mg Shatavari-Pulver pro kg Körpergewicht ein. Das Pulver wurde in Kapseln abgefüllt und dreimal täglich mit einem Glas Milch eingenommen. Die Kontrollgruppe erhielt mit Reispulver gefüllte Kapseln (3).

Der Erfolg wurde unter anderem am Prolaktinspiegel im Blut gemessen. Prolaktin ist ein Hormon, das dafür sorgt, dass die Brustdrüse nach der Geburt Milch produziert. In der Gruppe, die den Indischen Spargel eingenommen hatte, stieg der Prolaktinspiegel um 33 Prozent. In der Gruppe, die Reispulver eingenommen hatte, nur um 10 Prozent. Die Frauen in der Shatavari-Gruppe waren insgesamt zufriedener mit ihrer Stillzeit als die Frauen, die die Heilpflanze nicht genommen hatten.

Verwendung bei den australischen Aborigines

Die Wurzeln von Asparagus racemosus werden gekocht und ergeben eine Flüssigkeit, die von den Aborigines im Northern Territory als äußerliche Waschung zur Behandlung von Erkältungen und anderen Krankheiten verwendet wird.

Verwendung von Shatavari in Afrika

Volksmedizinisch wird Shatavari in Afrika als Aphrodisiakum, gegen Verdauungsstörungen und Bilharziose (eine Wurmerkrankung) eingesetzt.

Nebenwirkungen von Shatavari

Es sind keine Nebenwirkungen des Indischen Spargels überliefert, allerdings fehlen ausreichend Studien. Er wirkt harntreibend, also sollte bei Erkrankungen der Nieren und Harnwege vorher Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt gehalten werden. Liegt eine Allergie gegen den in Europa verbreiteten (Gemüse)Spargel (Asparagus officinalis) vor, sollte auf eine Verwendung von dessen Verwandten Shatavari verzichtet werden.

Shatavari: Produkte und Hausmittel

Shatavari gibt es nur als Nahrungsergänzungsmittel in Kapseln oder als Pulver. Das Pulver besteht aus getrockneten und gemahlenen Wurzeln der Pflanze. Die Kapseln enthalten entweder das Pulver oder einen Extrakt. Letzterer enthält die konzentrierten Inhaltsstoffe der Wurzel und ist deshalb viel wirksamer als nur das Pulver.

Einnahme und Dosierung

Achten Sie bei der Dosierung auf die Herstellerangaben und besprechen Sie die Einnahme mit Ihrem behandelnden Therapeuten.

Wirkstoffe von Shatavari

Wurzel:

  • Steroidglykoside (könnten hormonähnliche Wirkung haben)
  • Aglycone (v. a. Shatavarin I–IV), 
  • Aminosäuren (Asparagin A; Asparagamin)

reife Früchte:

  •  Flavonoide (Quercetin, Rutin, Hyperosid u. a.)

Blätter:

  • Quercetin-3-Glucuronid (und andere Polyphenole)

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. The Ayurvedic Pharmacopoea of India (e-Book): Department of AYUSH (Government of India, Ministry of Health and Family Welfare), New Delhi, India 2008
  2. Alok S, Jain SK, Verma A, Kumar M, Mahor A, Sabharwal M. Plant profile, phytochemistry and pharmacology of Asparagus racemosus (Shatavari): A review. Asian Pac J Trop Dis. 2013;3(3):242-251.
  3. Gupta M, Shaw B. A Double-Blind Randomized Clinical Trial for Evaluation of Galactogogue Activity of Asparagus racemosus Willd. Iran J Pharm Res. 2011;10(1):167-172.
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