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Botanischer Steckbrief von Thymian

Thymian in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie

Thymian und Thymianöl setzt die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie auch zum Parfümieren von Kosmetika und Aromatisieren von alkoholhaltigen Getränken ein. In der französischen sowie der italienischen Küche ist Thymian ein beliebtes Gewürz.

Aussehen und Herkunft

Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) ist ein Zwergstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) mit gegenständigen, kleinen graugrünen Blättern und kleinen violetten Lippenblüten, die in köpfchenförmigen Blütenständen beisammen stehen.

Die alte Heilpflanze bevorzugt warme Standorte und ist in Süd- und Südosteuropa heimisch. Andere Arten findet man in Spanien und Portugal (T. zygis), West- und Nordeuropa bis zur Ukraine (T. serpyllum) und weiten Teilen Europas (T. pulegioides). Echter Thymian wird heute praktisch weltweit angebaut.

Für pharmakologische Zwecke geerntet werden die Blätter und Blüten (Thymiankraut – Thymi herba). Daraus gewinnt man das etherische Öl (Thymi aetheroleum).

Weitere Arten

Häufig werden auch die weniger wirksamen Arten Quendel (T. serpyllum), Arzneithymian (T. pulegioides), T. schimperi und Zitronenthymian (T. x citriodora – ein Hybrid zwischen T. vulgaris und T. pulegioides) verwendet.

Gewinnung

Zur Blütezeit werden die oberirdischen Teile des Thymians geerntet und die Blätter und Blüten gerebelt (abgestreift). Durch Wasserdampfdestillation erhält man das Öl, eine rotbraune Flüssigkeit mit intensivem Geruch und scharfem Geschmack.

Weitere Verwendung

Aus der Hauptkomponente des Thymianöls (Thymol) wird Menthol synthetisiert.

Thymol wird gerne Kosmetika zugesetzt, da er die Produkte haltbar macht und keine weiteren Konservierungsstoffe zugesetzt werden müssen.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag Heidelberg, 2004
  2. A-M Beer, A., M., et al., Neue pharmakologische Erkenntnisse zu den schmerzlindernden Wirkungen von Thymol, thymolhaltigen Fertigarzneimitteln und Rezepturen, Kim Komplementäre und integrative Medizin, 48, 3, 38-42, März 2007
  3. Schilcher, H., Kammerer, S.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag München-Jena, 2007
  4. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2004
  5. World Health Organization: WHO monographs on selected, medicinal plants, Genf, 1999
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