Tollkirsche: Das Wichtigste im Überblick
Die Tollkirsche (Atropa belladonna) ist eine einheimische Gift- und Heilpflanze, die verschiedene Alkaloide aus der Klasse der Tropanalkaloide enthält, insbesondere Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin. Diese Verbindungen haben sowohl medizinische als auch toxische Wirkungen. Aufgrund der Erregungszustände bei absichtlichem Missbrauch als Rausch- oder Zauberpflanze, die den Symptomen einer Tollwut ähneln (wie allgemeine Erregung, Halluzinationen, starker Bewegungsdrang bis zu Anfällen von Tobsucht), hat die Pflanze den Namen Tollkirsche erhalten.
Ist Tollkirsche giftig?
Ja, Tollkirsche enthält das Alkaloid Atropin, das sehr giftig ist. Gefährlich sind insbesondere die verlockenden, süßschmeckenden, kirschgroßen Beeren, auch wenn sie im Vergleich zu den Blättern weniger giftig sind. Tollkirschenvergiftungen gehören zu den häufigsten Pflanzenvergiftungen. Typische Vergiftungserscheinungen sind weite Pupillen, glänzende Augen, Mundtrockenheit, gerötete Haut, Seh- und Bewusstseinsstörungen, später narkoseartige Lähmungszustände bis hin zur Atemlähmung. Eine Tollkirschenvergiftung ist potenziell lebensgefährlich und erfordert immer eine schnelle ärztliche Behandlung. Rufen Sie den Rettungsdienst 112.
Wirkung und Anwendung
Tollkirsche wirkt aufgrund der enthaltenen Alkaloide unter anderem anticholinerg. Das bedeutet, dass im zentralen Nervensystem die Rezeptoren für den wichtigen Botenstoff Acetylcholin gehemmt werden, was umfangreiche Auswirkungen auf verschiedenste Organe wie Herz, Bronchien, Blutgefäße, Darm oder die Iris hat. Atropin und Tollkirsche sind verschreibungs- und apothekenpflichtig. Sie werden auch als Gegengift verwendet.
Was wird verwendet?
Die Blätter und die Wurzel.
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