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Nebenwirkungen der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Frau nimmt Tablette ein: Bei der Traubensilberkerze sind einige Nebenwirkungen zu beachten.
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Traubensilberkerze: Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Schädigt Cimicifuga die Leber? Ist Brustkrebs eine Gegenanzeige für Traubensilberkerze? Diese möglichen Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind zu beachten.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Nebenwirkungen von Cimicifuga racemosa

Nebenwirkungen durch Präparate mit Traubensilberkerze werden selten beobachtet (in etwa 5 – 6 % der Fälle). Gelegentlich treten Magen- und Darmbeschwerden auf. Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Brustschwellungen und Wassereinlagerungen kommen ebenfalls in den Praxis-Tests vor.

Wenn Ihre Beschwerden anhalten, sich verändern oder andere Symptome neu auftreten, sollten Sie sich an einen Arzt wenden. Auch wenn Ihre Regel nach dem Ausbleiben wieder beginnt. Nur ein Arzt kann feststellen, ob es sich um eine Erkrankung handelt.

Achtung! Bei Allergieneigung: Allergische Reaktionen auf Cimicifuga sind bekannt mit Nesselsucht, Hautjucken und Hautausschlag. Dann darf das Präparat nicht genommen werden.

Nimmt man mit Cimicifuga zu?

Im Tierversuch legten die weiblichen Ratten zwar weniger an Gewicht zu, wenn sie Cimicifuga bekamen, wenn man sich aber die Studienergebnisse mit Frauen ansieht, kommt es wohl in der Praxis am Menschen wohl eher zu einer Gewichtszunahme. Unter Einnahme von Traubensilberkerze kann es auch zu Wassereinlagerungen kommen (Gesichtsödeme und Ödeme). Bei sportlichen Frauen macht es hinsichtlich des Körpergewichts kaum Unterschiede.

Traubensilberkerze für Männer?

Bei Männern ist Cimicifuga nur in zwei Situationen geprüft: Es gibt einen Versuch zur äußerlichen Anwendung bei Haarausfall und Studien bei Hitzewallungen durch eine antihormonelle Therapie des Prostatakarzinoms. Ansonsten ist nicht sorgfältig erhoben, ob sich bei gesunden Männern verweiblichende Veränderungen oder andere Nebenwirkungen einstellen würden.

Schädigt Cimicifuga die Leber?

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat angeordnet, dass alle Cimicifuga-haltigen Arzneimittel (inklusive homöopathischer Mittel bis D2) im Beipackzettel auf eine mögliche leberschädigende Wirkung hinweisen. Es gibt sehr seltene Berichte einer Leberschädigung. Eine Einnahme von Cimicifuga-Extrakt könnte außerdem die Leberwerte erhöhen („Erhöhung der Transaminasen“). Die Befürchtung ist bisher nur eine Vermutung. Der direkte Zusammenhang mit der Einnahme von Traubensilberkerze ist nicht schlüssig bewiesen.

Bei gezielten Versuchen an gesunden Frauen sind keine Leberwertveränderungen beschrieben worden, selbst wenn das Präparat 1 Jahr lang eingenommen wurde. Elf von 40 Studien haben Leberwerte erhoben und finden keine relevanten Veränderungen der Leberwerte. Möglich wäre es, dass verunreinigte Präparate in der Vergangenheit im Umlauf waren. Achten Sie daher vermehrt auf geprüfte Markenprodukte.

Wegen des Verdachts gelten jedoch immer noch Sicherheitsregelungen:

  • Patientinnen mit geschädigter Leber sollten das Präparat nicht einnehmen.
  • Bei einer vergangenen Leberschädigung und alle anderen Fälle gilt lediglich Aufmerksamkeit.
  • Wenn Sie Zeichen einer Leberschädigung entwickeln wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gelbfärbung von Haut und Augen oder schwere Bauchbeschwerden mit Übelkeit und Erbrechen und dunklem Urin sollten Sie sofort einen Arzt benachrichtigen.

Gibt es Langzeitstudien zu Präparaten?

In den meisten Studien wurde Cimicifuga-Extrakt in der durchschnittlichen Dosierung von 40 mg/Tag für etwa ein halbes Jahr angewendet. Hierfür liegt ausreichend statistisches Material vor, das für eine sichere Anwendung verspricht. Nur eine Studie erstreckt sich auf 10 Jahre. In dieser Zeit war es gut verträglich, es wurden aber keine detaillierten Blutparameter erhoben.

Der Cimicifuga-Extrakt mit Isopropanol und das Kombinationsprodukt mit Johanniskraut dürften sogar die Anforderungen zur Sicherheit so weit erfüllen, dass sie sich nach den EU-Richtlinien für eine Langzeittherapie eignen könnten. Entsprechende Diskussionen werden geführt, über den Sachverhalt ist noch nicht entschieden!

Gegenanzeigen von Traubensilberkerze

Ist Brustkrebs eine Gegenanzeige für Traubensilberkerze?

Traubensilberkerze ist formal kein Hormon und kein Phytoöstrogen (wie Soja oder Rotklee-Isoflavone). Die Inhaltsstoffe zeigen nur einige, nicht aber alle hormontypischen Effekte.

  • Positiv ist, dass auch in Laborversuchen hormonabhängige Tumore nicht stimuliert wurden. In solchen künstlichen Versuchen wurde sogar eine Anti-Krebswirkung von Cimicifuga-Extrakten beschrieben. (Ein Befund, der bisher in der Praxis am Menschen nicht gezeigt wurde.)
  • Daneben haben Cimicifuga-Extrakte in der Praxis keine hormontypischen Wirkungen auf das Brustgewebe und die Gebärmutter.
  • In großen Erhebungen bei Anwenderinnen von Cimicifuga wurde keine erhöhte Brustkrebsrate gefunden.

Versuchsweise hat man die Präparate sogar bei Brustkrebs eingesetzt: So lassen sich Hormonentzugserscheinungen bei Patientinnen und männlichen Patienten unter der antihormonellen Krebstherapie möglicher Weise verbessern. Die Anwendung war aber zu kurz und die Patientenzahl zu gering, so dass man nicht viele Anhaltspunkte zur Sicherheit daraus gewinnen kann. In der Medizin wird immer nach dem Prinzip maximaler Sicherheit gearbeitet. Manchmal zeigen sich Effekte erst bei großen Patientenzahlen und langen Zeiträumen. Diese aufwändigen Untersuchungen liegen aber noch nicht vor.

  • Wer mit einem hormonabhängigen Tumor das Restrisiko nicht eingehen will, nimmt die Traubensilberkerze vorsichtshalber nicht ein. Im Zweifelsfall nur in Rücksprache mit dem behandelnde Arzt.
  • Patientinnen mit Brustkrebs, die sich für die Einnahme entscheiden, sollten engmaschig kontrolliert werden (Brustkrebsvorsorge alle 2-3 Monate).

In der Schwangerschaft tabu

In Europa wird Traubensilberkerze nur in den Wechseljahren angewendet, jedoch gibt es in Amerika die traditionelle Anwendung von Cimicifuga in der Schwangerschaft und zur Vorbereitung der Geburt im dritten Trimester. Auch die Homöopathie bedient sich verschiedener schwach verdünnter Produkte in diesem Zeitraum. Allerdings liegen keine sorgfältigen Untersuchungen zu diesen Spezialanwendungen vor. Es besteht die Gefahr, dass dabei vorzeitig Wehen ausgelöst werden oder auch Effekte auf das ungeborene Kind. Schwangerschaft schließt die Anwendung von Traubensilberkerze aus.

In der Stillzeit sieht man weniger Gefahren, getestet hat man es jedoch nicht.

Auch bei Frauen unter 18 Jahren liegen keine Angaben zur Sicherheit vor.

Unverträglichkeiten

Menschen mit einer Unverträglichkeit für Aspirin (Acetylsalicylsäure) sollen Cimicifuga nicht verwenden. Der Extrakt enthält Salizylsäure, die ähnlich wirkt.

Allergische Reaktionen der Haut (mit Hautjucken, Nesselsucht und Hautausschlag) sind möglich. Dann soll die Einnahme umgehend gestoppt werden.

Wechselwirkungen

Insgesamt liegen nur wenige Daten zu den Wechselwirkungen mit Cimicifuga-Präparaten vor.

Vorsichtig mit Alkohol: Auch er schädigt die Leber. Zusammen mit leberschädigenden Medikamenten verstärkt sich die Wirkung.

Extrakte mit Traubensilberkerze können die Wirkung von Krebsmedikamenten verändern. Bei Doxorubicin und Docetaxel kam es zu einer Verstärkung, bei Cisplatin zu einer Wirkabschwächung. Ohne Wissen des behandelnden Onkologen soll das Mittel nicht zum Einsatz kommen.

Weitere Wechselwirkungen werden theoretisch angenommen, sind aber praktisch nicht bestätigt worden.

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