Pflanzenprofil von Uzara
Aussehen und Herkunft
Uzara (Xysmalobium undulatum) ist eine südafrikanische Staudenpflanze aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Der aufrechte Stängel wird bis zu einem Meter hoch. Er trägt lanzettförmige Blätter in kreuz-gegenständiger Anordnung. Die ledrigen Blätter mit der kräftigen Mittelrippe säumt ein mehr oder weniger gewellter Rand. Beim Anschneiden fließt reichlich weißer Milchsaft aus der Schnittstelle, was typisch für die Hundsgiftgewächse ist. In den oberen Abschnitten bildet Uzara doldige Blütenstände mit sehr ungewöhnlichen beige-grüngelben Blüten. Die fleischigen Kronblätter tragen am Rand dichte Haare und biegen sich am oberen Ende zurück, die ebenfalls fleischigen Nebenkronblätter beugen sich der Narbe zu. Später entwickeln sich bis zu 7 cm lange borstige Balgkapseln, die dunkelbraune Samen enthalten. Sie verbreitet der Wind mit Hilfe ihres haarigen Fallschirms. Uzara speichert Stärke in ihrem fleischigen Wurzelsystem.
Auch weitere Asclepiadaceen wie Asclepias crispa und verschiedene Pachycarpus-Arten haben bitterschmeckende Wurzeln und werden traditionell ähnlich wie Uzarawurzel genutzt.
Gewinnung
Aussaat von Uzara erfolgt von Oktober bis November. Im ersten Wachstumsjahr kommt die Pflanze bereits zur Blüte und man sammelt die Fruchtkapseln zur Samengewinnung. Nach dem Abmähen schlägt Uzara im folgenden Jahr wieder aus. Geerntet wird die Wurzel im zweiten oder dritten Jahr im Mai. Nach dem Zerkleinern erfolgt eine Lufttrocknung auf Drahthorden.
Quellen/Weitere Informationen
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- Hänsel, R., Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage, Springer Verlag, Heidelberg, 2007
- Heilpflanzen Welt, multi MED vision GbR, BGA Kommission-E-Monographien, Homepage, Uzarae radix (Uzarawurzel), Heftnummer: 164., ATC-Code: A07XA, Stand 1.9.1990
- Madaus, G.: Uzara aus Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, Thieme Verlag, Leipzig, 1935
- Biermann, A.: Heilpflanzen Südafrikas, Zwischen Raubbau und Anbau, Pharmazeutische Zeitung, Govi-Verlag, 24/2010
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