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Vitamin A

Vitamin A ist in vielen tierischen Lebensmitteln enthalten.
© Wikipedia

Vitamin A für die Sehkraft

Vitamin A: Alles, was Sie wissen müssen. Tagesbedarf, hilfreiche Lebensmittel, Problem der Überdosierung.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Was ist Vitamin A?

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das unter anderem wichtig für die Sehkraft, eine gesunde Haut und Wachstumsprozesse vieler Zellen ist. Es gibt aber nicht DAS eine Vitamin A, sondern verschiedene Stoffgruppen wie Retinol, Retinal oder Retinsäuren, die allgemein als Vitamin A bezeichnet werden. Außerdem gibt es Vorstufen von Vitamin A, sogenannte Provitamine, die der Körper in Vitamin A umwandelt. Dazu gehört beispielsweise Beta-Carotin, das in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist. Vitamin A steckt in vielen tierischen Lebensmitteln in hohen Konzentrationen, so dass es bei übermäßigem Verzehr von Leber sogar zur Überversorgung kommen kann und damit zu Beschwerden (siehe Nebenwirkungen). Wie hoch der Tagesbedarf und in welchen Lebensmitteln Vitamin A enthalten ist.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete (Indikationen) sind drei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
  • Vitamin A-Mangel
  • Nachtblindheit und Sehstörungen
  • Resorptionsstörungen: Ausgleich von Mangelsymptomen bei Resorptionsstörungen im Darm, bei Darmresektion, Leberzirrhose
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde
  • Akne (Vitamin-A-Säure)
  • Schuppenflechte (Vitamin-A-Derivate Tigason, Roaccutan)
  • Unfruchtbarkeit (bei Vitamin A-Mangel)
Bisher keine Beweise zur Wirksamkeit, aber Potenzial
  • Arteriosklerose (unsicher)
  • Krebsbehandlung und Prävention (nicht gesichert)
  • Knochenbruch, Heilung
  • Leukämie (APL: promyelocytische Leukämie, Derivate von Vitamin A)
  • Unfruchtbarkeit
  • Wachstumsstörungen bei Kindern

Wozu braucht der Körper Vitamin A?

Vitamin A und seine Stoffwechselprodukte sind für verschiedene Sinnesleistungen und für zahlreiche Wachstums- und Entwicklungsvorgänge absolut notwendig. Das Wachstum und die Reifung von Zellen insbesondere in den Abschlussgeweben (wie Darmschleimhaut, Lunge, Haut) hängen von der Verfügbarkeit von Vitamin A ab. Bei Vitmain A Mangel ist außerdem eine erhöhte Anfälligkeit gegen Infektions- und Invasionskrankheiten sowie eine herabgesetzte Widerstandskraft gegen Belastungen zu beobachten.

Sehvorgang
Der Aldehyd des Retinols wird als Retinal bezeichnet und ist als Bestandteils des Sehpurpurs, des Rhodopsins unmittelbar am Sehvorgang beteiligt. Ein Mangel an Vitamin A führt zu einer Störung der Regeneration des Sehpurpurs, was sich u.a. in Nachtblindheit äußert. Nachtblindheit zählt zu den ersten Symptomen eines Vitamin A- Mangels. In schweren Fällen kann es zu Trübungen, Benetzungsstörungen und Geschwürbildung in der Hornhaut kommen.

Aufbau und Funktionserhalt der Hautzellen
Für den Aufbau und den Funktionserhalt der Haut sowie der Schleimhäute spielt Vitamin A eine große Rolle. Vitamin A-Mangel äußert sich in einer Degeneration und Verhornung (Keratinisierung) der Epithelgewebe. In schweren Fällen von Vitamin A-Mangel beobachtet man Hauttrockenheit, überschießende Hornbildung (Hyperkeratose) und Glanzlosigkeit der Haare.

Verschiedene retinoide Verbindungen in Kombination mit anderen Präparaten werden zur Behandlung von Akne eingesetzt. Retinaldehyd (0.1%) zusammen mit Glycolsäure (6%) verminderte nach einer Behandlung für 90 Tagen Entzündungen und Wunden. Daneben zeigte Retinaldehyd auch antibakterielle Eingenschaften. Die verwandte - aber synthetische - Verbindung Isotretinoin wirkt sehr effektiv in der Behandlung von Antibiotika-resistenten Akne-Bakterien. Nach einer 12 wöchigen Behandlung fand man eine 90%ige Reduktion der Aknebakterien.

Auch Schuppenflechte wird seit 30 Jahren erfolgreich mit Vitamin A und seinen Derivaten behandelt.

Retinylpalmitat kann UV-Licht absorbieren. So schützte es sowohl im Tier- und als auch im Versuch am Menschen die Haut von Sonnenbrannd und von DNA-Schäden durch Lichteinwirkung. Außerdem konnten einige Anzeichen der Licht-induzierten Hautalterung (Photo-aging) mit Vitamin A –Verbindungen gebessert werden.

Beteiligung am Steroidstoffwechsel
Vitamin A ist für die Biosynthese des Cholesterins und für biochemische Umwandlungen in der Biosynthese der Steroide ein wichtiger Faktor. Vitamin A-Mangel beeinflusst die Synthese der Sexualhormone und damit die Fortpflanzungsfähigkeit.

Genregulation
Ein relativ neuer Befund ist die Tatsache, dass Retinolsäure verschiedene Gene reguliert. Dabei kontolliert es fundmentale Vorgänge wie die Embyonalentwicklung, Zellteilung, Differenzierung von von Zellen, Regulation des programmierten Zelltods, die Produktion von Hormonen, Wachstumsfaktoren, Genregulatoren ect. Dies hat zur Folge, dass Vitamin A einerseits auf die Bildung und Funktion der Gonaden wirkt aber auch andererseits die Entwicklung des Embyos empfindlich stören kann. Missbildungen sind die Folge.

Krebs

Vitamin A fördert die Differenzierung von Zellen und ist so ein Bestandteil der Behandlung von Krebs.

Zwar zeigen präklinische und fühe Phase I klinische Studien eine hohe Wirksamkeit von Vitamin A Verbindungen, doch gibt es auch zahlreiche Probleme wie Resistenz, Toxizität oder Bioverfügbarkeit. Etabliert jedoch ist die Behandlung von Leukämie (APL: promyelocytische Leukemie) und des Karposisarkoms (ein typische Form von Krebs bei AIDS-Patienten) mit Retionol-Derivaten. Auch verstärkte all-trans-Retionolsäure die Wirksamkeit anderer Chemotherapeutika.

Achtung bei Rauchern und anderen Risiko-Personen: ß-Karotin und Retinylpalmitat können unter bestimmten Umständen Krebs auslösen. Man untersuchte 18314 Männer und Frauen, die ein erhötes Risiko hatten an Lungenkrebs zu erkranken (Raucher und Absbestose). Bei der Dosierung von 30 mg/Tag ß-Karotin und 25000 IU/Tag Retinylpalmitat (entsprechend 7,5 mg Retinoläquivalenten), wurde 28% mehr Lungenkrebs und 17% mehr Todesfälle beobachtet. Eine entsprechende Untersuchung an gesunden Probanden ergab keine Zunahme der Krebsfälle. Nach neuesten Untersuchungen hat Karotin je nach Situation anti-oxidierende und pro-oxidierene Wirkungen.

HIV/AIDS

Einige Studien in Gebieten mit schlechter Vitaminversorgung (z.B. Tanzania) konnten zeigen, dass HIV insbesondere Säuglinge und schwangere Frauen durch eine Versorgung mit verschiedenen Vitaminen (incl. Vitamin A) profitierten. Bei einem normalem Vitamin A Spiegel im Blut fand man eine niedrigere Konzentration von HIV im Vaginalsekret als bei Vitamin-A-Mangel. Auch die Übertragungsrate von AIDS bei der Geburt ist bei augeglichenen Vitamin-A-Werten geringer. Leider gibt es auch Studien, die diese Effekte nicht nachweisen können. Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen um die Situation zu klären.

Vitamin A-Mangel ist sehr häufig bei Personen mit HIV. Einige Personen verlieren sehr viel Vitamin A mit dem Urin und es muss noch einer Dosierung gefunden werden, die zur Behandlung ausreicht.

Weitere Funktionen

Das Provitamin Carotin, (ein Antioxidans) kann im Gegensatz zu Vitamin A zusätzlich noch reaktive Sauerstoffradikale abfangen und so evtl. hemmend auf die Arteriosklerose und Krebsentstehung einwirken. Diese Forschungsergebnisse werden allerdings zurzeit noch kontrovers diskutiert, denn neuesten Untersuchungen zur Folge hat Karotin je nach Situation anti-oxidierende und pro-oxidierene Wirkungen. So verstärkt es bei Rauchern den oxidativen Stress in der Lunge.

Praktische Anwendung: Vitamin A-reiche Lebensmittel und Nahrungsergänzung

Das Bundesinstitut für Risikoabschätzung (BfR) empfiehlt wegen der Gefahr von Überdosierungen vor allem die natürlichen Vitamin A Quellen zu nutzen wie:

  • Milch (0,3 mg/100g),
  • Milchprodukte (0,3-0,4 mg/100g),
  • Butter (0,66 mg/100g),
  • Fisch (0,1-1,2 mg/100g)
  • Leber (10 mg/100g).

Nur während der Schwangerschaft sollten Frauen möglichst auf den Verzehr von Fischleberölen (Lebertran: 24 mg/100g) und Leber verzichten.

Bei Gemüse enthalten vor allem gelbe und grüne Gemüse das Provitamin ß-Karotin:

  • Karotten (1,8 mg Retinoläquivalente* /100g),
  • Feldsalat (0,6 mg/100g),
  • Spinat (0,45 mg/100g),
  • Grünkohl (0,47 mg/100g)
  • und Paprika (0,33 mg/100g)

* Die Bezeichnung Retinoläquivalente gibt an, welcher Menge Retinol die gefundenen Verbindungen (ß-Karotin und andere retinoide Verbindungen) entsprechen.

Tagesbedarf von Vitamin A und Nahrungsergänzung

Um eine optimale Versorgung des Menschen festzulegen muss das Alter, die körperliche Verfassung, die körperlicher Beanspruchung, Schwangerschaft etc berücksichtigt werden. Da Vitamin A starke Nebenwirkungen hat, ist eine Überdosierung auf alle Fälle zu vermeiden.

Empfohlen werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 0,8 – 1,1 mg Vitamin A/Tag (= 3.300 internationale Einheiten I.E.) für Erwachsene. In der Schwangerschaft sollte Vitamin A erst ab dem 4. Monat 1,1 mg/Tag betragen. In der Stillzeit besteht ein höherer Bedarf von 1,5 mg Retinol/Tag (Bundesministerium für Risikobewertung).

Nimmt man Vitamin A in Form des Provitamin Beta-Carotin auf, wird eine Dosis von 2 – 6 mg pro Tag empfohlen.

Vitaminpräparate sind Sache des Arztes

Im Handel gibt es verschiedene Präparate oder Suspensionen. Ob ein Vitamin-A-Mangel vorliegt, sollte vom behandelnden Arzt festgestellt werden. Dieser kann dann auch therapeutische Dosen festlegen, die um ein Vielfaches höher liegen als der oben angegebene Tagesbedarf. Greifen Sie auf jeden Fall nicht eigenmächtig zu Nahrungsergänzungsmitteln, da eine Überdosierung auch Schaden anrichten kann.

Lagerung

Berücksichtigt werden sollte bei der Lagerung, dass Vitamin A empfindlich gegenüber Sauerstoff, Säure und Licht ist, während es gegen Hitze relativ unempfindlich ist.

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