Nebenwirkungen
Vitamin E gilt als ungiftig, die großen Langzeitstudien raten jedoch zur Vorsicht. Eine der größten Auswertungen (über 19 verschiedene Studien mit insgesamt etwa 136.000 Teilnehmern) gibt sogar ernsthafte Bedenken zu Protokoll: Ab einer Dosierung von mehr als 400 IE Vitamin E pro Tag wurden geringfügig mehr Todesfälle als in der Vergleichsgruppe gemeldet. Dennoch sprechen wir hier über vergleichsweise geringe Zahlen von 39 zusätzlichen Todesfällen pro 10.000 Personen. Es gab in einigen Studien mehr Fälle an tödlichen Herzerkrankungen durch Gefäßverengungen und tendenziell mehr Fälle von Herzenge (Angina Pectoris). Im Tierversuch traten unkontrollierte Blutungen auf und auch beim Menschen besteht der Verdacht auf eine etwas angehobene Rate von Schlaganfällen durch Blutungen. Bei Mengen unter 150 IE sind per Statistik keine auffälligen Schäden nachgewiesen.
Kennzeichen einer Überdosierung sind Müdigkeit und (Muskel-) Schwäche. Bei hohen Dosierungen von all rac-α-Tocopherylacetat (600 mg) kann es zu Störungen der Schilddrüsenfunktion, Schwindel, Kopfschmerz kommen. Sehr hohe Mengen (1 200 mg) lösen Magen-Darmstörungen aus.
Gegenanzeigen
Raucher und ehemalige Raucher sollten lieber auf Vitamin E verzichten. Zwar steht der Zusammenhang zwischen Vitamin E Einnahme und Lungenkrebs nicht so zweifelsfrei fest (wie etwa bei beta-Carotin), dennoch könnte eventuell auch das Vitamin E Lungenkrebs (wie kleinzellige Lungenkarzinome) fördern.
Auch bei Personen mit hohem Prostatakrebsrisiko liegen Bedenken vor. Eine entsprechende Prostata-Krebs-Studie wurde wegen erhöhter Krebsrate abgebrochen.
Desweiteren bestehen für das Patientenkollektiv mit Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen Bedenken. Hier könnte Vitamin E-Gabe (Vitamin E plus C oder plus beta-Karotin) die Rate eines tödlichen/behandlungsbedürftigen Herzversagens erhöhen oder die Verengung der Herzgefäße verschlimmern.
Allergiker (wie Soja-, Erdnuss- und Sesamallergie) müssen bei natürlichem Vitamin E darauf achten, aus welcher Pflanze es isoliert wurde. Bei synthetischem alpha-Tocopherol bestehen für Allergiker keine Bedenken.