Wozu braucht der Körper Zink?
Abwehrsystem/InfektionenDas Abwehrsystem (=Immunsystem) funktioniert zinkabhängig. Daher ist bei Zinkmangel die Infektanfälligkeit erhöht. Frühzeitig eingenommene Zink-Lutschtabletten können die Abheilung von Schnupfen signifikant beschleunigen.
- Bei älteren Heimbewohnern konnte durch Zinkgabe das Abwehrsystem gestärkt werden.
- Krebs-Patienten sind sehr anfällig für Krankheitserreger. Unter einer Strahlentherapie im Kopfbereich erkrankten sie mit Zinkeinnahme seltener an Infektionskrankheiten der Mundrachenhöhle (Dosierung: täglich 150 mg während der Strahlentherapie und 6 Wochen darüber hinaus).
- Unter prekären Verhältnissen in den Entwicklungsländern fördert Zink die Bewältigung von Infektionskrankheiten bei Kindern.
Hautbild
Zink ist für die Haut und ihre Anhangsorgane wie Haare und Nägel notwendig und spielt auch bei der geregelten Verhornung der Haut eine Rolle. Dagegen beeinträchtigt Zinkmangel die Haut sowie die Haare. Das betrifft dann auch die Heilung von Wunden oder die Neigung zu Hautkrankheiten. Da auch das Abwehrsystem eingeschränkt ist, kann es zu Hautinfektionen kommen. Eine durch Zinkmangel ausgelöste Furunkulose wird beispielsweise durch die Einnahme von Zink verbessert.
Die Erbkrankheit Morbus Wilson
Bei Morbus Wilson führt eine schlechte Kupferausscheidung über die Galle zu einer Kupferüberladung des Körpers. Das kann die Zellen mehrerer Organe schädigen. Da Zink die Kupferaufnahme durch den Darm hemmt, wird es zur Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt. Die langfristig verabreichten Tagesdosen liegen bei 150 mg Zink.
Zinkverlust bei Diabetes
Jugendliche Typ-1-Diabetiker leiden häufig an Zinkmangel, wahrscheinlich durch die erhöhte Zinkausscheidung über die Niere. Zink wird jedoch für die Herstellung, Speicherung, Freisetzung und Wirkung von Insulin benötigt und muss daher in ausreichender Menge aufgenommen werden.
Durchfall
Bei Zinkmangel tritt häufig Durchfall auf, umgekehrt führt Durchfall oft zu Zinkmangel. Dies kann besonders in Entwicklungsländern zum Problem werden.
- In klinischen Studien in Indien und Brasilien wurden Kinder mit Zink versorgt. Es besserte Durchfallerkrankungen deutlich.
Wachstum
Zinkmangel in der Kindheit kann zu Hormonveränderungen und damit zu Wachstumsstörungen führen. Versuche in den Entwicklungsändern zeigen, dass eine ausreichende Zinkversorgung für das Gedeihen der Kinder förderlich ist.
In einer klinischen Studie wurden 30 kleinwüchsige Kinder im Alter zwischen 4 und 11 Jahren untersucht. Diese erhielten für ein Jahr täglich entweder 12,5 mg Zink, 12,5 mg Zink plus 12 mg Eisen oder nur ein Scheinpräparat. Die Kombination der beiden Spurenelemente Zink und Eisen bewirkte eine Wachstumsverbesserung bei allen Kindern der Gruppe. In der Zinkgruppe konnte eine Verbesserung der Wachstumsrate nur bei den Kindern beobachtet werden, die ausreichenden mit Eisen versorgt waren. Beide Elemente sind notwendig.
Appetit / Geschmacksverbesserung
Klinische Studien zeigten: Eine Zinkgabe regte bei Kindern, die salzige Nahrung verweigerten, den Appetit an. Auch bei Dialyse-Patienten konnte eine krankheitsbedingte gestörte Geschmacksempfindung zum Teil wiederhergestellt werden.
Durchblutung
Wie bei gesunden männlichen Probanden festgestellt wurde, verbesserte die Zinkeinnahme die Verformbarkeit von roten Blutkörperchen. Das Blut konnte während sportlicher Übungen besser fließen.
Weitere Erkrankungen mit Zinkmangel
Wenn der Darm krank ist oder der Körper Zink verliert entsteht leicht ein Mangelzustand. Das ist häufig der Fall bei:
• Verdauungsstörungen (Malabsorptionssyndrom)
• Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
• alkoholischer und nicht alkoholischer Schrumpfleber (Leberzirrhose) / Fettleber
• chronischen Nierenerkrankungen
• Sichelzellanämie (eine fast ausschließlich bei Afrikanern und Afroamerikanern vorkommende Erkrankung, bei der die roten Blutkörperchen verformt sind)
• Alkoholmissbrauch