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Alternativmedizin – alles Humbug?

Eine Tasse Tee steht zwischen Lindenblättern.
© stock.xchng

Ein Beitrag zur Diskussion um alternative Heilmethoden

In einem Buch wendet sich ein ehemaliger Alternativmediziner von Homöopathie und Co. ab. Warum gerade er es besser wissen sollte.

Von: Dr. rer. nat. Ernst Grondal

Homöopathie wirkungslos?

Angriff auf die Alternativmedizin von führendem ehemaligen Befürworter: "Homöopathie ist wirkungslos!". Buch verunsichert Patienten.

Es ist schon etwas besonderes, wenn ein renommierter Professor für Komplementärmedizin, der jahrelang selbst in einer homöopathisch arbeitenden Klinik beschäftigt war und der in England einen Lehrstuhl für Komplementärmedizin aufgebaut hat, in einem Buch zu dem Schluss gelangt, dass der Großteil der Alternativmedizin wissenschaftlich nicht haltbar ist. Allen voran sein ehemaliges Arbeitsfeld der Homöopathie.

„Gesund ohne Pillen – was kann die Alternativmedizin“

Es geht um Prof. Edzard Ernst, der zusammen mit Simon Singh in ihrem neuen Buch „Gesund ohne Pillen – was kann die Alternativmedizin“ zu einem vernichtenden Urteil kommt.

Für die Homöopathie kommt er zu dem Schluss: Homöopathie sei aufgrund der heutigen Datenlage eine widerlegte Methode. "Die wissenschaftlichen Methoden sind zwar nicht geeignet, einen Negativbeweis zu erbringen. Aber irgendwann kommt man zum Punkt, an dem man die Wirkungslosigkeit einer Methode eingestehen muss."

Dass er demjenigen, der den wissenschaftlichen Nachweis erbringt, 100.000 Dollar geben will, ist für ihn kein großes Risiko, zumal schon einmal für diesen Nachweis 1.000.000 Dollar ausgelobt waren, die auch nicht vergeben wurden. Unter den Anwendern der Homöopathie ist aber auch bekannt, dass es keine wissenschaftlichen Studien dazu geben kann – und das sollte auch Herrn Ernst klar sein – weil die Anwendung nicht standardisiert werden kann, sondern für jeden Patienten das Mittel individuell gefunden werden muss. Außerdem ist es so, dass von fünf Homöopathen, die den gleichen Patienten behandeln, mindestens drei verschiedene Mittel gewählt werden, da der Verlauf und die Aussagen einer Anamnese unterschiedlich beurteilt werden.

Lediglich die Phytotherapie und die Akupunktur lässt er als wirksam gelten, aber auch nur in Teilbereichen. So gesteht er nur etwa einem Dutzend Pflanzen eine nachgewiesene Heilkraft zu.

Alles in allem eine vernichtendes Urteil aus „berufenem Mund“.

Dass er damit natürlich immens zur Verunsicherung der Patienten beiträgt, ist wohl auch sein Ansinnen.

Unsere Aufgabe ist es, die Aussagen des Buches kritisch zu hinterfragen und den Patienten wieder Vertrauen in die Alternativmedizin zu geben. Nur wie erklärt man ihnen, das die nachweislich unwirksamen Therapien bei ihnen wirken?

Quelle:

Ernst E., Singh S.:Gesund ohne Pillen – was kann die Alternativmedizin, Carl Hanser Verlag München, 2009

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