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Cayennepfeffer gegen Herzinfarkt?

Eine große rote Chillischote ist zu sehen.
© wikipedia

Erste Hilfe bei Herzinfakt: Cayennepfeffersalbe

Kann eine Creme mit Cayennepfeffer, die eigentlich gegen Rückenschmerzen eingesetzt wird, erste Hilfe im Falle eines Herzinfakts leisten?

Von: Berthold Musselmann

Hilferuf bei Herzinfakt

Michael Kochen, der Präsident der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin) schildert folgendes Szenario: Sie sitzen im ICE als eine Ansage über den Lautsprecher ertönt, die Sie sofort aufhorchen lässt. Nein, es handelt sich diesmal nicht um die immer wieder abgespulte Speisekarte des Bordbistros, sondern um einen Hilferuf. "Falls sich ein Arzt unter den Reisenden befindet, kommen Sie bitte dringend in den Wagen 12".

Cayennepfeffersalbe bewirkt Herzschutz

In Anbetracht Ihrer Erfahrung, dass offenbar in jedem schnellen Zug mindestens eine Ärztin oder ein Arzt zu finden ist, und sich bei der Ankunft am Platz eines hilfesuchenden Patienten die KollegInnen entweder auf die Füße treten oder gleich verabschieden, überlegen Sie für einen Augenblick, ob Sie sich tatsächlich auf den Weg machen sollen. Sie blicken sich verstohlen um, ob einem Ihrer Mitpassagiere (z.B. anhand Ihrer Lektüre der ZFA) schon aufgefallen sein könnte, dass Sie (Haus-) Arzt sind. Sie schütteln diesen unbotmäßigen Gedanken aber rasch ab und entschließen sich, mutig voranzuschreiten, um einem in Not geratenen Mitmenschen Ihre Hilfe anzubieten.

Gerade noch rechtzeitig fällt Ihnen ein, dass Sie außer Ihrer Reisetasche keinerlei Hilfsmittel, geschweige denn einen Arztkoffer dabei haben. Sie lassen sich aber nicht entmutigen, greifen nach Ihrer Tasche und sagen sich auf dem Wege, dass ein rechter Hausarzt eben auch einmal ohne ärztliches Werkzeug auskommen und nur seine fünf Sinne einsetzen müsse.

Im Wagen 12 empfängt Sie ein sichtlich besorgter, aber angesichts Ihrer ausgestrahlten Zuversicht erleichterter Zugchef. "Kommen Sie schnell", sagt er, "dem Reisenden geht es schlecht". Offensichtlich sind Sie der erste Kollege vor Ort.

In einem der Abteile finden Sie einen blassen, übergewichtigen Mann von Mitte fünfzig mit kleinen Schweißperlen auf der Stirn und einer beschleunigten Atmung. Auf die Frage nach seinen Beschwerden fasst er mit seiner geballten Hand auf sein Brustbein. Starke dumpfe Schmerzen ... zum ersten Mal in seinem Leben ... die seien einfach so gekommen. Sie fühlen seinen Puls am Handgelenk: Schwach, aber regelmäßig. Keine Frage, der Patient hat pektanginöse (Herzenge-Gefühle auf Grund von Durchblutungsstörungen in den Koronargefäßen) Beschwerden, vielleicht einen Herzinfarkt.

Sie sagen dem Zugchef, er möge bitte sofort 112 wählen, einen Notarztwagen alarmieren und den Zug an einem vereinbarten Ort zum Halten bringen. Und dann fassen Sie in Ihre mitgebrachte Tasche und greifen nach der Creme mit dem Cayennepfeffer, die Ihr Apotheker regelmäßig für Sie anmischt und die Sie als bandscheibengeplagter Mensch immer bei sich tragen. Sie sprechen leise mit dem Patienten, öffnen sein Oberhemd drücken auf die Tube und verteilen einen dicken 10 cm langen Salbenstreifen auf seinen Bauch.

Wie bitte? Pfeffercreme auf den Bauch eines Patienten mit mutmaßlichen Herzinfarkt? Wohl eine durch Arztromane induzierte Leerlaufhandlung....

Nein, liebe Leserinnen und Leser, auch wenn diese Schilderung vielleicht ein wenig in die Zukunft greift: Der Kollege handelt wahrscheinlich ziemlich rational. In der renommiertesten Zeitschrift der amerikanischen Kardiologen, Circulation (Originalarbeit beigelegt), wurde kürzlich von Wissenschaftlern aus Cincinatti berichtet, dass bei Mäusen mit experimentell erzeugtem Myokardinfarkt die "Hautschädigung" (dermale Nozizeption) durch Cayennepfeffersalbe einen massiven Herzschutz bewirken kann. Die Infarktgröße bei den (armen) Mäusen (hier lässt sich trefflich wieder einmal über Tierversuche diskutieren!) verminderte sich durch die aktiven Behandlungsschemata um das fünf- bis sechsfache!

Auch die Europäische Arzneimittelzulassungsbehörde ist nicht untätig geblieben: Die EMEA hat am 15. Mai 2009 das Capsaicin-Pflaster Qutenza ® lizensiert - "für die Therapie von peripheren neuropathischen Schmerzen bei Erwachsenen, die nicht an Diabetes leiden" (jedes Pflaster ist 14cm x 20 cm groß und enthält 179 mg Capsaicin).

Auf dem deutschen Markt gibt es Capsicum Salbe, Finalgon Capsicum Creme und ABC-Pflaster.

Natürlich kann das nicht die einzige Behandlung bei Herzinfarkt oder Angina pectoris sein. Die übliche Notfall- und erweiterte Therapie, wie sie der Notarzt bzw. das Krankenhaus dann anwenden bleiben sinnvoll und notwendig. Wir haben aber immerhin ein interessantes Naturheilmittel bei akuten Beschwerden und bei Patienten, die auf die konventionelle Therapie nicht ausreichend ansprechen.

Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sind natürlich notwendig.

Im Artikel zu Cayennepfeffer lesen Sie mehr über die Wirkung dieser Pflanze.

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