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Apfelessig: So gesund ist das Hausmittel

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Apfelessig in einer schönen Flasche steht mit Äpfeln auf einem Holztisch.
© Alter_photo Getty Images on canva

Apfelessig: lecker und gesund

Der Apfelessig gehört zu den bekanntesten Hausmitteln in der Naturheilkunde und soll wahre Wunder bewirken können. So werden als Anwendungsgebiete Stoffwechsel, Verdauung und Haut oder Haare genannt. Viele Gründe sprechen dafür, denn der Apfelessig ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Wie ist die Studienlage?

Von: Alexandra Latour

Apfelessig: Das Wichtigste im Überblick

Die Verwendung von Apfelessig hat eine lange Tradition, die Geschichte des Essigs reicht jahrhundertelang zurück. So nutzten die Römer Apfelessig, um Wunden durch Verletzungen zu desinfizieren oder Verdauungsbeschwerden zu lindern. Im Mittelalter galt der Essig als Heilmittel und wurde sogar dafür eingesetzt, die Pest zu bekämpfen. Gesunde Menschen erhielten desinfizierende Waschungen mit Apfelessig. Dies sollte sie vor der Ansteckung schützen.

Was wird verwendet?

Apfelessig wird aus dem alkoholhaltigem Most der Frucht gewonnen, der fermentiert und so zu Essig wird.

Wirkung und Anwendung

Der Apfelessig enthält viele wichtige Nährstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. In der Volksmedizin wird Apfelessig breit eingesetzt, so unter anderem bei Hautproblemen oder fettigen Haaren und Schuppen, zur Desinfektion von Wunden oder Behandlung von Warzen. Außerdem kann er den Appetit zügeln, den Stoffwechsel in Gang setzen sowie die Verdauung und die Durchblutung fördern. Er soll Einfluss auf den Insulinspiegel und Blutfettspiegel haben. Apfelessig kann antioxidativ wirken und so den Körper vor oxidativem Stress bewahren. Auch als Lebensmittel in der Küche hat der Apfelessig zahlreiche Vorteile und kann verschiedene Speisen, wie beispielsweise einen Salat, verfeinern. Er eignet sich zusätzlich sehr gut als antibakterielles Reinigungsmittel.

Gibt es Nebenwirkungen?

In geringen Mengen schadet der Essig nicht, sollte er jedoch regelmäßig konsumiert werden, kann er zu Reizungen der Schleimhäute und Sodbrennen führen. Bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme oder im Fall einer Schwangerschaft ist es zu Empfehlen ärtztlichen Rat einzuholen.

Produkte mit Apfelessig

Apfelessig kann im Supermarkt erstanden werden, Bio-Produkte in entsprechenden Läden. Es gibt alternativ auch Apfelessig-Kapseln oder -Fruchtgummis.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Wobei hilft Apfelessig?

Apfelessig als Schutz vor oxidativem Stress

Apfelessig scheint Untersuchungen zufolge eine antioxidative Wirkung entfalten zu können [1, 2]. Antioxidantien werden auch als Radikalfänger bezeichnet, da sie freie Radikale im Körper unschädlich machen. Diese entstehen durch verschiedene Stoffwechselprozesse oder durch äußere Einflüsse (z. B. Umweltgifte, UV-Strahlung, Zigaretten). Nimmt die Anzahl der freien Radikalen im Körper überhand, entsteht oxidativer Stress, der die Entstehung verschiedener Erkrankungen (z. B. Arteriosklerose, Arthritis, Herz-Kreislauferkrankungen) begünstigen kann.

Apfelessig bei Haut- und Haarproblemen

Der pH-Wert des Apfelessigs soll dem der Haut ähneln, weshalb er sich für die Behandlung verschiedener Hautprobleme, wie zum Beispiel gereizte, juckende Haut oder Sonnenbrand eignet. Außerdem werden dem Apfelessig antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Dies ermöglicht den Einsatz als Gesichtswasser bei fettiger, unreiner Haut im Gesicht.

Bei empfindlicher und sehr trockener Haut kann die Anwendung jedoch zu Hautreizungen und Ausschlag führen. Deshalb ist es wichtig, zunächst verdünnten Apfelessig an einer Hautstelle, zum Beispiel in der Armbeuge, zu testen und abzuwarten, wie die Haut reagiert.

Auch bei Hauterkrankungen wie Rosacea oder Neurodermitis soll Apfelessig eine Hilfe sein. Neben der äußerlichen Anwendung wird hier empfohlen, zweimal in der Woche einen Teelöffel Apfelessig mit Honig einzunehmen. Aus verschiedenen Erfahrungsberichten ist bekannt, dass sich hierdurch das Hautbild verbessert.

Bei trockener und juckender Kopfhaut, Schuppen sowie schnell fettendem Haar soll Apfelessig ein absolutes Wundermittel sein. Hierzu wird der Essig mit Wasser gemischt und auf die Haare und Kopfhaut aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit ausgespült.

Apfelessig gegen Besenreiser

Die Inhaltsstoffe im Apfelessig sollen eine durchblutungsfördernde Wirkung entfalten können, weshalb er als Hausmittel gegen Besenreiser empfohlen wird. Diese sind eine schwächere Unterform der Krampfadern und gelten in der Regel als harmlos. Dennoch können Besenreiser auf eine Durchblutungsstörung hinweisen, sodass betroffene Menschen diese medizinisch begutachten lassen sollten.

Die Anwendung erfolgt äußerlich, indem die betroffenen Stellen mit unverdünntem Apfelessig morgens und abends gewaschen werden. Danach soll der Apfelessig nicht abgetrocknet werden, damit er in die Haut einziehen kann.

Apfelessig gegen Lipome

In der Regel sind Lipome (beulenartige Fettansammlungen) harmlos, wobei grundsätzlich Untersuchungen durch einen Arzt erfolgen sollten, bevor ein Hausmittel angewendet wird. Apfelessig soll sowohl die Durchblutung als auch den Stoffwechsel anregen können, was den Abtransport des überschüssigen Fetts unterstützend fördert. Empfohlen werden dreimal täglich ein bis drei Teelöffel Apfelessig in einem Glas mit kaltem Wasser.

Apfelessig gegen Warzen

Als Hausmittel wird Apfelessig häufig gegen Warzen eingesetzt, da er diese austrocknen kann. Zudem sollen sich die Viren, die Warzen verursachen, sich in dem sauren Milieu des Essigs nicht vermehren können. Betroffene Menschen geben etwas Apfelessig auf ein Wattepad und befestigen dieses über Nacht mit einem Pflaster. Diese Behandlung wird dann einige Tage lang wiederholt. Sollte sich jedoch nach einer Woche keine Besserung zeigen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Apfelessig gesund beim Abnehmen

Apfelessig soll appetitzügelnd und gewichtsreduzierende Effekte hervorrufen — das verspricht zumindest die bekannte Apfelessig-Diät. Es gibt jedoch keine Studien, die diese Wirkung belegen. Grundsätzlich sind eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung unverzichtbar, um Gewicht zu verlieren. Um das Abnehmen zu unterstützen, könnte ein Apfelessig-Drink vor den Hauptmahlzeiten unterstützend angewendet werden, da das Naturprodukt die Verdauung fördert.

Apfelessig und die Verdauung

Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung (Obstipation), Durchfall, Völlegefühl, Blähungen oder auch Sodbrennen sind häufig das Ergebnis einer unausgewogenen Ernährung. Infolge dessen können vermehrt auftretende schädliche Bakterien im Darm den gesamten Verdauungstrakt belasten. Apfelessig wird nachgesagt, dass er die Produktion von Verdauungssäften anregt und die gesunde Darmflora unterstützt, indem er antibakteriell wirkt und schädliche Darmbakterien abtötet. Viele Menschen schwören auf eine Apfelessig-Kur und berichten, dass diese die typischen Beschwerden lindern kann.

Apfelessig bei Zahnproblemen

Aufgrund der antibakteriellen Wirkung von Apfelessig wird dieser auch häufig als Mundspülung genutzt, um Entzündungen am Zahnbett (Parodontitis) oder Zahnfleisch (Gingivitis) zu lindern [3]. Wichtig ist jedoch, danach den Mund gründlich mit Wasser auszuspülen. Denn die Säure des Essigs kann den Zahnschmelz angreifen.

Apfelessig gegen hohen Blutzucker

Essigsäure soll in der Lage sein, bestimmte Enzyme im Darm zu hemmen, die Kohlenhydrate in Zucker umwandeln. Zwei Esslöffel Apfelessig könnten demnach bei einer kohlenhydratreichen Mahlzeit die nach dem Essen entstehenden Blutzuckerspitzen zu senken.

Die aktuelle Studienlage zur Wirkung von Apfelessig auf den Insulinstoffwechsel ist vielversprechend [4, 5, 6]. So zeigen Studienergebnisse, dass sich die Insulinresistenz bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 reduzierte und das Sättigungsgefühl zunahm. In einer anderen Studie stieg der Blutzucker umso langsamer, je höher die Essigdosis war. Bislang fehlen aber noch große Studien, um einemögliche Therapien ableiten zu können.

Interessant ist, dass an der Studie auch Nicht-Diabetiker teilnahmen. Durch die Einnahme des Apfelessigs fiel der LDL-Cholesterinspiegel ab und der HDL-Cholesterinspiegel nahm zu. Der LDL-Wert (Low-Densitiy-Lipoprotein) steht in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weshalb er auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet wird. Hingegen transportiert das Transportprotein HDL (High Density Lipoprotein) das Cholesterin aus dem Gewebe zurück in die Leber, sodass es nicht zu Ablagerungen kommt.

Basische Wirkung des Apfelessigs

Durch seine wertvollen Bestandteile kann der Apfelessig positive Auswirkungen auf den Körper haben, vor allem auf den Säure-Basen-Haushalt. Dafür sorgen die basischen Mineralien wie Kalium und Magnesium in dem Essig. Außerdem können die organischen Säuren vom Körper verstoffwechselt werden, was der Gewinnung von Energie dient. Wasser und Kohlendioxid werden abgeatmet und übrig bleiben die basischen Mineralien. Ähnlich wie die Zitrone kann der Essig also dabei helfen wieder in den basischen Bereich zu gelangen und einer Übersäuerung vorzubeugen.

Apfelessig gegen Schweißfüße und Fußpilz

Dank der antibakteriellen Wirkung kann Apfelessig Bakterien abtöten. Dies kann beispielsweise bei Schweißfüßen, Fußpilz oder Nagelpilz ein Vorteil sein. Zu empfehlen ist hier ein Fußbad mit einer Tasse Apfelessig und einer halben Tasse Salz in warmem Wasser. Die Füße sollten darin zweimal täglich etwa fünf bis zehn Minuten gebadet werden.

Wie wird Apfelessig hergestellt?

Ein Apfelessig in hoher Qualität wird aus dem Most ganzer Bio-Äpfel gewonnen. Dieser Apfelmost/Apfelwein entsteht, wenn gekelterter Apfelsaft gärt. Die Hefen verwandeln den Zucker der Äpfel in Alkohol. Durch das offene Lagern bzw. den Sauerstoff fühlen sich Essigsäurebakterien besonders wohl. Durch die Fermentation wandelt sich der Alkohol dann in Essigsäure. Ein naturbelassenes Produkt ist daran zu erkennen, dass sich mit der Zeit bräunliche Fäden bilden. Diese werden als „Essigmutter“ bezeichnet und bestehen aus Bakterienkulturen (Essigsäurebakterien), dessen Verzehr unbedenklich ist.

Ein weniger hochwertiger Obstessig wird aus Obstresten produziert. Die Essigsäure entsteht hier nicht durch die natürliche Gärung, sondern sie wird dem Apfelmost künstlich zugesetzt. Zudem erfolgt die Pasteurisierung zur Haltbarmachung.

Apfelessig: Gesund dank wertvoller Inhaltsstoffe

Apfelessig entsteht durch einen Gärungsprozess und beinhaltet neben den Nährstoffen des Apfels auch viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme, wie zum Beispiel:

  • Vitamin C und E sowie die Vitamine B1, B2 und B6
  • Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A
  • Magnesium, Kalium, Natrium, Phosphat
  • Eisen, Kalzium und Zink
  • Kupfer, Selen, Fluor und Jod

Vielen dieser Inhaltsstoffe wird zugeschrieben, für den Aufbau und die Funktion des Körpers wichtig zu sein. Eindeutige wissenschaftliche Belege für die Wirkung von Apfelessig existieren bislang nicht. Zahlreiche Studien liefern jedoch Hinweise und vielversprechende Ergebnisse.

Apfelessig – innerliche Anwendung

Kleine Mengen des Apfelessigs sollen eine hervorragende Zutat bei den Mahlzeiten sein. Denn alle möglichen Gerichte und Getränke können mit einem Spritzer Essig versehen werden, wie zum Beispiel Salatdressings, Suppen oder Smoothies.

Um die Wirkung zu intensivieren, bietet sich das regelmäßige Trinken des Apfelessigs an. Dieser sollte immer mit Wasser verdünnt werden. Ansonsten könnte die Säure die Schleimhäute im Darm reizen. Empfehlenswert ist ein Glas Wasser mit zwei Teelöffeln Apfelessig. Um den säuerlichen Geschmack abzumildern, kann noch ein Teelöffel Honig dazugegeben werden.

Um den Stoffwechsel anzukurbeln, trinken viele Menschen morgens vor dem Frühstück einen Apfelessig-Drink. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Bei einem empfindlichen Magen sollte das Getränk nach dem Frühstück getrunken werden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Apfelessig-Kur bzw. Apfelessig-Diät durchzuführen. Dieser wird ein entgiftender und entschlackender Effekt nachgesagt. Es wird empfohlen, zweimal täglich ein Glas Wasser mit Apfelessig zu trinken (wie oben beschrieben) anstelle der Hauptmahlzeiten und zusätzlich dann, wenn Hunger verspürt wird. Da während dieser Phase auf feste Nahrung verzichtet wird, muss unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit geachtet werden. Um ein Austrocknen zu vermeiden, bietet sich ungesüßter Kräutertee oder klare Brühe an.

Länger als zwei Wochen sollte diese Kur nicht durchgeführt werden. Treten Beschwerden wie Magenschmerzen oder Unwohlsein auf, sollte die Fastenkur sofort unterbrochen werden und ggf. ein Arzt aufgesucht werden.

Welcher Apfelessig ist gesund?

Zu bevorzugen ist stets ein Bio-Apfelessig, der aus echtem Apfelwein auf natürliche Weise durch den Gärprozess entsteht. Dieser weist einen größeren Nutzen auf als ein industriell hergestellter Apfelessig, dessen Herstellung aus Apfelresten erfolgt und der zusätzlich erhitzt und gefiltert wird. Bei diesem Prozess besteht die Gefahr, dass die wertvollen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente verloren gehen.

Darüber hinaus sind auch Nahrungsergänzungsmittel wie Apfelessig-Pulver oder Kapseln erhältlich. Wenn jedoch auf eine natürliche Ernährung Wert gelegt wird, sollte die Entscheidung auf den Bio-Apfelessig fallen.

Nebenwirkungen von Apfelessig

Eine kleine Menge Apfelessig als Zutat in Speisen und Getränken löst in der Regel keine unerwünschten Wirkungen aus. Regelmäßiges Trinken kann jedoch zu Nebenwirkungen führen, deren Entstehung vor allem auf den hohen Gehalt an Säuren zurückzuführen sind. In der Folge können Symptome wie Sodbrennen und Magenschmerzen auftreten.

Da Apfelessig den Zahnschmelz angreifen kann, sollte der Mund nach einem Verzehr mit klarem Wasser gründlich ausgespült werden, damit die Zähne keinen Schaden nehmen. Mit dem Zähneputzen sollte zudem eine halbe Stunde gewartet werden. Außerdem ist zu beachten, dass die äußerliche Anwendung die Haut austrocknen und zu Reizungen führen kann.

Menschen, die Fruchtzucker nicht gut vertragen oder unter einer Fruktoseintoleranz leiden, sollten keinen Apfelessig trinken. Besteht eine Schwangerschaft, Bluthochdruck oder Diabetes, ist vor den Anwendungen Rücksprache mit einem Arzt zu halten, denn der Apfelessig kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen und die Kaliumaufnahme beeinträchtigen, was zu Wechselwirkungen mit Medikamenten führen kann.

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