Ayurveda lebt weiter
Im Laufe der Geschichte gingen Teile von Ayurveda verloren, andere erfuhren einen Ausbau und Vertiefung. Mit dem erstarkenden indischen Selbstvertrauen hat man sich im 19. und 20. Jahrhundert auf die Lehre besonnen und die Lehre in das moderne Medizinsystem integriert. Damit wurde die Lehre in das Lehrangebot der Universitäten eingeführt. Gleichzeitig bemüht sich die Forschung um zeitgemäße Bewertungen der Lehre. Besonders verdient gemacht hat sich hier der vedische Gelehrte Maharishi Mahesh Yogi vermittelnd zwischen Ayurvedaexperten und westlichen Wissenschaftlern. Durch seine Aktivitäten wurden verschiedene Therapieteile wie die Klangtherapie oder die Ausleitung (Panchakarma) neu belebt. Andere Bereiche wurden nach modernen Standards überarbeitet (Phytotherapie, Pulsdiagnose, Baubiologie, Meditation und organische Landwirtschaft).
Ayurveda wird heute nicht nur in Indien auf breiter Basis praktiziert. Die Lehre fand unter den Namen Maharishi-Ayurveda oder Maharishi-vedische Medizin weltweite Verbreitung, gerade auch in westlich geprägten Ländern (Amerika, Europa und Russland). Das erwachte Interesse an der Lehre ist in Indien natürlich willkommen und wird gefördert. Schließlich stärken der medizinische Tourismus und spirituelle Angebote die Entwicklung der indischen Wirtschaft. Es sieht ganz danach aus, als ob Ayurveda den Schritt in die Neuzeit geschafft hat.