Bowen-Therapie
Bowen-Therapie: Mit Reizen heilen
„Reize heilen“ ist das Credo der Bowen-Therapie. „Less ist more“. Das Verfahren bekennt sich zu einem minimalistischen Behandlungsansatz.
Von: PhytoDoc-Redaktion
Ganzheitliche Muskel- und Bindegewebsarbeit
Die Bowen-Therapie („Bowtech ®“ oder „BOWEN®“) ist ein sehr junges Verfahren zur ganzheitlichen Muskel- und Bindegewebsarbeit. Es wurde Mitte der 50er Jahre vom Australier Tom Bowen entwickelt. Kennzeichnend sind sanfte Massagegriffe auf weichem Gewebe. Es zählt zu den Reiz- und Regulationsverfahren und soll die Selbstregulation des Körpers stärken. Auch mit den Muskel- und Bindegewebstechniken teilt die Bowen-Therapie einige Grundsätze. Die Bowen-Therapie grenzt sich aber ganz klar von der Massage und einrenkenden Verfahren ab. Kneten oder längeres Reiben soll die Wirkung sogar stören.
Welche Krankheiten werden behandelt?
Die Bowen-Therapie behandelt erfolgreich Schmerzzustände durch Verkrampfungen und Muskelverhärtungen (Myogelosen) und die daraus folgenden Schon- und Fehlhaltungen. Ob Nacken-, Rücken- oder Knieschmerzen, „frozen Shoulder“, Tennisellenbogen, Karpaltunnelsyndrom oder Läuferknie, die Bowen-Therapie kennt für jeden Körperbereich die richtigen Griffe. Sogar bei Rheuma, Fibromyalgie und Arthrose soll sich eine Linderung herbeiführen lassen. Daneben sprechen Spannungszustände bei Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden auf Bowtech an.
Da sich auch seelische Zustände der Körperhaltung widerspiegeln, ist die Bowen-Therapie auch für das Wechselspiel Seele-Körper zuständig. Stress, Angsterkrankungen, Unruhe und Schlafstörungen oder depressive Verstimmung gehören mit zum Indikationsprofil. So geht die Bowtech auch psychosomatisch bedingte Erkrankungen und funktionelle Störungen an: Asthma, Tinnitus und Zähneknirschen, sowie Störungen der Darmbewegungen (Verstopfung) und Blasenfunktionsstörungen stehen auf der Indikationsliste. Zwar sind Schwerpunkt der Therapie Störungen am Bewegungsapparat, doch sollen über den verbesserten Energie- und Blutfluss auch innere Organe ansprechen.
Erkrankungen, bei denen Bowen Therapie helfen kann
Behandlungsprinzip
Der Bowentherapeut behandelt das Weichgewebe mit Serien von sanften, aber präzisen Griffen, die in einer gewissen Reihenfolge ausgeführt werden. Diese Berührung erfolgt an speziellen Bereichen des Körpers (Muskeln, Sehnen, Bändern). Mit rollender oder streichender Bewegung wird der Muskel vorzugsweise quer zur Faserung stimuliert. In den nachfolgenden Pausen hat der Körper die Möglichkeit die Reize zu verarbeiten und die nervliche Neuregulation in Gang zu setzen. Eine Bowenbehandlung dauert 15 - 45 Minuten. Die Sitzung muss nur wenige Male aufgefrischt werden, um die Wirkung zu festigen.
Wirksamkeit und Bewertung
Die Theorie der Bowen-Therapie erinnert immer wieder an die Grundlagen der chinesischen Akupunktur. Genauso möchte die Bowen-Therapie nervliche Regulation und Energiefluss anregen. Im Prinzip ist die Bowen-Therapie eine muskuläre Entspannungsmethode. Die Muskeln werden weich und beweglich, das stimuliert die Blutversorgung und den Lymphfluss. Die verbesserte Gewebeversorgung soll letzten Endes die Wirkung der Bowen-Therapie vermitteln. Wenn auch umfangreiche Studien fehlen, könnte das Verfahren bei leichteren Störungen durchaus eine Wirkung entfalten. Generell reagieren sensible Menschen sehr stark auf einfühlsame Berührung, andere dagegen weniger. Aber Achtung: Die Bowen-Therapie ersetzt weder Arztbesuch oder noch eine verschriebene Physiotherapie.
Kosten und Erstattung
Wegen der fehlenden wissenschaftlichen Studien zahlen die Krankenkassen die Bowen-Therapie nicht.