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Eigenbluttherapie

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Eine präparierte Spritze zur Injektion von Eigenblut.
© pixelstore - Fotolia.com

Heilen mit dem eigenen Blut

Die Eigenbluttherapie gehört zu den Reizkörpertherapien, welche die Regulationsfähigkeit des Körpers anregen sollen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Kostengünstige und einfache Methode

Die Behandlung mit eigenem Blut ist ein Zweig in der Alternativen Medizin. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Chirurg August Bier, die Heilung von Knochenbrüchen mithilfe einer Injektion von Eigenblut zu beschleunigen, nachdem er feststellte, dass Frakturen schneller zusammenwachsen, wenn sich ein Bluterguss an der betroffenen Stelle bildet.

Diese Form der Therapie gehört zu den Reiztherapien. Es wird lediglich eine kleine Menge Blut aus der Vene entnommen und wieder an einer anderen Stelle, meist in den Gesäßmuskel oder auch in Akupunktur- oder Schmerzpunkte, injiziert. Das Blut wird vom Körper an dieser Stelle als „fremd“ wahrgenommen und löst somit einen Reiz aus. Eine Entzündung entsteht und der Körper wird dadurch angeregt, zu reagieren und die Selbstheilung zu aktivieren. Prinzip der Therapie ist also die Anregung der körpereigenen regulativen Kräfte.

Welche Krankheiten werden mit Eigenbluttherapie behandelt?

Die Eigenbluttherapie wird vor allem zum Aufbau der Abwehrkräfte eingesetzt. Doch auch bei der Behandlung von Allergien und Hauterkrankungen kann diese Form der Therapie hilfreich sein. Die besten Ergebnisse bei der Behandlung mit Eigenblut wurden jedoch bei chronischen und akuten Infekten, sowie der Linderung von Wechseljahresbeschwerden und allgemeinen Erschöpfungszuständen beobachtet. Eine große Doppelblind-Studie besagt sogar, dass das Sterberisiko bei Patienten, die an einer Herzinsuffizienz leiden, durch die Injektion von Eigenblut um 26 % vermindert werden kann.

Behandlungsprinzip

Die Blutdosis wird während der Therapie meist von Sitzung zu Sitzung gesteigert. So beginnt man bei etwa 0,5-1 ml Blut und kann bis zu einer Menge von 5 ml erhöhen. Die Häufigkeit der Sitzungen variiert je nach Erkrankung.

Eigenbluttherapie mit zusätzlichen Wirkstoffen

  • Die einfachste und auch bei Kindern gut anwendbare Eigenbluttherapie ist die Herstellung einer Eigenblut-Nosode. Hierbei wird nur 1 x Blut abgenommen und in ein Speziallabor geschickt. Dort werden aus diesem Blut homöopathische Tropfen, in der Regel mit Potenzen von D6 bis D30, hergestellt. Diese können dann zuhause oral eingenommen werden. Diese Eigenmaterial-Nosoden können auch mit Urin und Darmbakterien hergestellt werden. Vorteil dieser Eigenmaterial-Nosoden ist, dass diese Tropfen sehr individuell auf das Immunsystem des Patienten wirken.
  • Die „kleine Eigenbluttherapie“: Hier wird dem Patienten einige Tropfen bis einige Milliliter Blut entnommen, welches mit homöopathischen Ampullen vermischt wird. Diese Mischung wird sofort intramuskulär verabreicht. Auch hier erreichen wir eine individuelle Immunstimmulation, da der Körper sich nun mit seinem eigenen Blut (Abwehrzellen, toxische Belastung, virale Belastung etc.) auseinander setzen muss und es werden entsprechende Immunreaktionen und das Immunsystem stärkende Reaktionen erfolgen.
  • Die sogenannte „große Eigenbluttherapie“ früher auch „Blutwäsche“ genannt ist eine Therapie, bei der zusätzlich noch medizinisch reiner Sauerstoff in den Blutkreislauf gebracht wird. Außerdem wird hierbei noch mit UV-Licht gearbeitet, welches bei einer Wellenlänge von 253,7 nm den zugeführten Sauerstoff in einen Aktivsauerstoff umwandelt, der besonders reaktionsfähig ist. Man nennt diese Therapie HOT = hämatogene Oxidationstherapie. Diese Therapie wird bei sehr vielen Krankheiten als Basistherapie eingesetzt, da hierbei jede Körperzelle und jedes Organ positiv auf die vermehrte Sauerstoffzufuhr reagiert. Der Zellstoffwechsel, die Zellatmung, die Zellentschlackung werden angeregt und die Zelle und das Organ kann regenerieren. Am Bekanntesten ist die HOT durch die Anwendung bei Durchblutungsstörungen geworden. Das können Durchblutungsstörungen in den Beinen, am Herzen oder im Hirn sein. Also auch hier eine hervorragende Prophylaxe für Schlaganfall und Herzinfarkt.
  • Die Ozontherapie ist eine weitere Variante der Eigenblut-Therapien. Hier wird auch Blut entnommen, welches dann mit einer genau definierten Menge 3-wertigen Sauerstoffes (Ozon) angereichert wird. Dieses angereicherte Blut wird daraufhin wieder in den Blutkreislauf infundiert. Dort wirkt es wie bei der HOT beschrieben positiv auf jede einzelne Körperzelle.

Die Eigenblut-Nosode und wie sie funktioniert:

Um das körpereigene Immunsystem zu trainieren, wird aus dem eigenen Blut eine Eigenblut-Nosode hergestellt.

Dazu wird Vollblut mit einer flüssigen Trägerlösung vermischt und das Blut lysiert in dieser Lösung. Es werden aus dieser Ausgangslösung nun verschiedene Verdünnungen hergestellt – in der Homöopathie nennt man das Potenzieren – indem in ein weiteres Fläschchen mit Trägerlösung 15 Tropfen der Ausgangslösung getropft werden, nach kräftigem verschütteln werden von dieser Lösung wieder 15 Tropfen in ein weiteres Fläschchen mit Trägerlösung gegeben, dieses wird wieder kräftig verschüttelt (potenziert).

Dieser Vorgang wird dann insgesamt 9 x wiederholt. Im 10. Fläschchen hat man nun die höchste Potenz bzw. die größte Verdünnung.

Diese Verdünnungsreihe (Potenzreihe) wird von Ihrem Arzt oder Heilpraktiker hergestellt.

Der Patient bekommt dann die fertigen Eigenbluttropfen mit nach Hause.

Bei Kindern kann man dafür einige Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen entnehmen und daraus die Eigenblut-Therapietropfen herstellen.

Mit der täglichen oralen Einnahme wird dieses potenzierte Eigenblut über die Mundschleimhaut aufgenommen und der Organismus hat nun die Chance mit einer angemessenen Immunreaktion zu antworten. Diese Potenz wird solange eingenommen wie der Organismus darauf positiv reagiert. Dann wird die nächste niedrigere Potenz eingenommen u.s.w.

Die Eigenblut-Nosoden können auch erfolgreich bei allen anderen allergischen Erkrankungen wie z.B. Neurodermitis eingenommen werden.

Diese Art des „Immuntrainings“ ist kostengünstig und man muss nur einmal die Vene punktieren bzw. ein paar Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen entnehmen.

Die Nebenwirkungen der Eigenbluttherapie und worauf Patienten achten sollten

Nach der Injektion von Eigenblut kann es zu einer Erstverschlechterung der Symptome kommen. Von den Therapeuten wird dies allerdings als Teil des Heilungsprozesses gewertet. Nur selten treten heftigere Reaktionen, wie Fieber, Schwindel oder Herzrasen auf. Wenn das Blut zusätzlich mit körperfremden Mitteln aufbereitet wurde, entwickelt sich im schlimmsten Fall ein anaphylaktischer Schock. Während der Behandlung ist unbedingt darauf zu achten, dass der Therapeut sterile Nadeln verwendet, da sonst Infektionen wie Hepatitis oder HIV übertragen werden können. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen, Venenentzündungen und stark schwächenden Erkrankungen sowie Menschen, die gerinnungshemmende Medikamente wie Marcumar einnehmen, sollten auf die Eigenbluttherapie verzichten.

Wie wirksam ist die Methode?

Viele Menschen bestätigen die Wirksamkeit der Therapie, allerdings konnten Wissenschaftler die Effektivität bisher nicht eindeutig belegen.

Kosten/Erstattung

Im Durchschnitt kostet eine Eigenblutbehandlung ca. 15 Euro. Je nachdem, ob das Blut mit zusätzlichen Wirkstoffen angereichert wird, muss man mit höheren Kosten rechnen. Die AOK und die Ersatzkassen übernehmen die Kosten für eine solche Behandlung nicht. Im Einzelfall bezahlen Privatkassen die Eigenbluttherapie.

Einen umfangreichen Artikel zur Eigenbluttherapie, in dem alles Wissenswerte vertiefend dargestellt wird, finden Sie auf unserer Partnerseite www.Die-Heilpraktiker.de/Eigenbluttherapie.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Jänicke, Christof u. Dr. Grünwald, Jörg: Alternativ heilen. Kompetenter Rat aus Wissenschaft und Praxis; 5. Auflage, Gräfe und Unzer Verlag, München, 2006.

Dr. med. Schmiedel, Volker u. Dr. med. Augustin, Matthias: Das große Praxisbuch der Naturheilkunde. Methoden - Anwendung – Selbstbehandlung; Gondrom Verlag, Bindlach, 2004.

Artikel zur Eigenbluttherapie beim Bund Deutscher Heilpraktiker e.V.

Dr. med. Kurt Wagner

Hp Martina R. Wagner

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