Geschichte der Enzymtherapie
Historische Entwicklung
Enzyme haben Tradition
Die Verwendung von Enzymen und auch die Enzymtherapie sind nicht neu.
Ohne sich dessen bewusst zu sein, verwenden Menschen schon lange Enzyme bei der Herstellung von Nahrungsmitteln: Hefeteig, Bier und Joghurt entstehen durch die Aktivität mikrobieller Enzyme. Auch für die Verwendung in der Heilkunde gibt es Belege aus vielen Regionen der Erde. Beispielsweise verwenden die Eingeborenen im Karibischen Raum einen Brei aus unreifen Ananasfrüchten und -blättern bei Gelenksverletzungen. Innerlich hilft das Mittel gegen Würmer und zur Reinigung des Darms. Verwendet wurde der Saft des Feigenbaumes oder das Fruchtfleisch der Papaya.
Es hat aber lange gedauert, bis die Forschung das Prinzip benennen konnte. Der Vorgang der biologischen Katalyse wurde von Louis Pasteur als erstem beschrieben (1822-1895). Der Fachbegriff „Enzym“ wurde 1878 von Willy Kühne geprägt. Erste Anwendungen von Enzymen in der Krebstherapie gehen auf die Jahre 1900 und 1930 zurück.
Aktuelle Praxis
Die Entdeckung der Enzyme hat eine neue Ära in der Biologie eingeleitet: Das Verständnis, dass allen biologischen Vorgängen molekulare Reaktionen zu Grunde liegen. Der Körper hat dabei die bewundernswerte Fähigkeit alle Enzyme genau zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu bringen. Dieses revolutionierende Feld der Biologie heißt heute Molekularbiologie. Heute hat man nicht nur die Möglichkeit Enzyme mit verschiedenen Methoden aus den Geweben oder Mikroorganismen zu extrahieren und zu konzentrieren. Die Gentechnik hat die Werkzeuge und Methoden schnell und billig größere Mengen an Enzymen in Mikroorganismen herzustellen. Moderne Mittel zur Enzymtherapie enthalten außerdem noch weitere Stoffe wie Vitamine, Mineralien oder phytotherapeutische Wirkstoffe, welche die Effektivität verbessern.
Quellen/Weitere Informationen
Literatur
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