Nebenwirkungen und Grenzen der Enzymtherapie
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Gestörte Verdauung
Als Nebenwirkungen von geschluckten Enzymen treten Magen-Darmbeschwerden wie Meteorismus, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit oder Durchfall auf.
Die Beschwerden verschwinden, wenn die Dosis reduziert oder das Präparat abgesetzt wird.
Die Gefahr einer Überdosierung von Enzympräparaten soll nicht bestehen, da der Körper auf allen Stationen der Aufnahme sehr effektive Maßnahmen zum Abbau dieser Enzyme hat. Problematisch aber sind Schäden an der Darmschleimhaut, da sie zu einer erhöhten Aufnahme von Enzymen in die Blutbahn führen könnten.
Gegenanzeigen
Bluter und Personen mit herabgesetzter Blutgerinnung sollten keine Proteasen einnehmen.
Allergien gegen die verwendeten Enzyme sind möglich. Wenn man gegen Ananas oder Papaya allergisch ist, sollte man die Inhaltsstoffe des Präparats genau prüfen. Bei einer Allergie gegen Kiwi und Birkenpollen besteht oft auch eine gleichzeitige Empfindlichkeit gegen Ananas und Papaya (Kreuzallergie).
Da keine Daten vorliegen, sollten im Falle einer Schwangerschaft keine Enzyme eingenommen werden. Auch bei schweren Nieren- und Leberschäden sollte man auf die Therapie verzichten.
Vor einer Operation sollte die Therapie abgesetzt werden (4 Tage vorher). Anschließend entscheidet der behandelnde Arzt, wann die Therapie wieder aufgenommen werden kann.
Wechselwirkungen
Enzyme aus der Gruppe der Proteasen haben vermutlich Einfluss auf die Blutgerinnung. Um unkontrollierte Effekte zu vermeiden, sollte man Enzymtherapie bei medikamentös eingestellter Blutgerinnung (Marcumar oder Heparin) nicht anwenden. In diesem Falle wäre eine Überwachung notwendig.
Durch oral eingenommene Enzyme kann die Aufnahme und Wirkung anderer gleichzeitig verabreichter Medikamente verändert werden. Dies bezieht sich nicht nur auf Tabletten, sondern auch auf subkutan oder intramuskulär injizierte Wirkstoffe. Gezeigt wurde dies zum Beispiel für Antibiotika vom Tetracyclin-Typ und Chemotherapeutika zur Krebstherapie. Hier kam es zu einer höheren Blut- und Gewebekonzentration der Medikamente.