Welche Krankheiten werden mit Hyperthermie behandelt?
Experimentell- Krebstherapie
- chronische Entzündungen
- Rheumatische Krankheiten
- chronische Schmerzen: Rückenschmerzen, Ischialgien, Arthrose, Fibromyalgie, Myalgien, Morbus Bechterew, Neuralgien, Migräne
- Asthma bronchiale, Allergien, allergische Hauterkrankungen, Neurodermitis
- infektiöse Erkrankungen (Lues, Gonorrhoe, Typhus und Paratyphus, Keuchhusten, Pneumonie, Fleckfieber, Meningokokkeninfektionen, Osteomyelitis; Virusinfektionen (Poliomyelitis, Hepatitis)
Effekte der Hyperthermie
Krebs
Hyperthermie wirkt in Abhängigkeit der Temperatur über das Immunsystem. Fieber aktiviert generell die Abwehr des Körpers. Bei Erwärmung bilden Tumorzellen sehr schnell „Hitzeschockproteine“, wodurch sie das Immunsystem erkennen und angreifen kann.
Überwärmung verbessert die Durchblutung und den Stoffwechsel im Gewebe. Auch der Tumor wird zunächst besser durchblutet. Auf die Dauer kommt es zu Schwellungen und Thrombosen im Tumorbett: Die Durchblutung fällt langsam ab. Die Krebszellen verbrauchen bei Erwärmung mehr Energie und Sauerstoff. Innerhalb des Tumors stellt sich daher mit der Zeit Nährstoffarmut und Sauerstoffmangel ein. Die Folge davon ist ein saures Milieu sowie eine Schwächung des Gewebes. Die Krebszellen werden empfindlicher für Strahlen- und Chemotherapie. Man hofft auf diese Weise, auch inoperable Metastasen zu erreichen.
Die Hyperthermie eignet sich daher besonders in Kombination mit anderen Therapieverfahren. Vermutlich kann die Hyperthermie auch die Wirkung von Immuntherapien verbessern. Hier fehlen aber noch genauere Daten.
Schmerzsenkung
Eine Erwärmung führt automatisch zu einer Entspannung der Muskeln, Hitze blockiert die Schmerzrezeptoren. Aus diesem Grund setzt man die Hyperthermie auch bei Schmerzerkrankungen ein.
Stoffwechsel
Wärme bessert die Durchblutung, den Lymphfluss und die Zellversorgung. Man vermutet auch eine positive Wirkung der Hyperthermie bei degenerativen Erkrankungen (Arthrose).
Desweiteren verspricht man sich von einer Hyperthermie durch den angeregten Stoffwechsel eine raschere Wundheilung, Regeneration und Gewichtszunahme.
Immunregulation
Beruhigung der Aktivität
Hohe Temperaturen unterdrücken offensichtlich einige Funktionen des Abwehrsystems. Eventuell ist dies der Grund für die Besserung von Krankheiten, die mit einem hyperaktivem Immunsystem verbunden sind: Autoimmunerkrankungen, Allergien (Asthma, Heuschnupfen, Gelenkrheuma, Ekzeme)
Aktivierung der Aktivität
Inaktivierte Krankheitserreger bei der Fiebertherapie täuschen dem Körper eine Infektion vor. Das Immunsystem ergreift sofort Abwehrmaßnahmen. Die erhöhte Temperatur schädigt Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Dabei werden auch latente chronische Infektionen angegriffen und ein Ausheilen der Krankheit ermöglicht.
Nach nicht bestätigten Berichten soll Hyperthermie bei Lues, Gonorrhoe, Typhus und Paratyphus, Keuchhusten, Lungenentzündung, Fleckfieber, Gehirnhautentzündung durch Meningokokken, Knochenentzündung, Virusinfektionen (Poliomyelitis, Hepatitis) positiv wirken.
Auch bei Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose und Colitis ulcerosa/Morbus Crohn unterstellt man eine virale Beteiligung. Auch sie sollen auf Hyperthermie ansprechen. Diese Sichtweise wird nicht von allen Experten geteilt. Genauere Daten über Hyperthermie bei diesen Erkrankungen fehlen leider noch.