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Ohrkerzenbehandlung

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Auf der Seite liegender Patient mit einer Ohrkerze, die von einer Therapeutin gehalten wird.
© Kzenon - Fotolia.com

Traditionelle Ohrkerzenbehandlung

Ohrkerzen sind hohle Röhrchen mit Heilkräutern und Ölen, die ins Ohr gesteckt werden. Die Behandlung soll entspannen und eine Sekretbewegung auslösen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Traditionelle Methode - nur woher?

Die Ohrkerze wird auf verschiedene alte Traditionen zurückgeführt. So sollte die Ohrkerze von den Hopi-Indianern, von Völkern aus Lateinamerika, Indien, China und dem Mittelmeerraum verwendet worden sein, was aber nicht gesichert ist.

Eine Ohrkerze ist ein hohles Röhrchen mit einer Länge zwischen 20 und 30 cm. Häufig enthält sie Bienenwachs, ätherische Öle, pulverisierte Heilpflanzen (wie Johanniskraut, Kamille, Schachtelhalm, Thymian, Weihrauch und Salbei) und Baumwolle.

Welche Krankheiten werden mit Ohrkerzenbehandlung behandelt?

  • Hyperaktivität, Beruhigung
  • Kopfschmerzen und Migräne, Linderung
  • Nebenhöhlenentzündung, Sinusitis
  • Ohrensausen und Ohrgeräusche
  • Reinigung des Gehörgangs
  • Schnupfen, stockender
  • Schwerhörigkeit
  • Verspannungen und Stress

Erkrankungen, bei denen Ohrkerzenbehandlung helfen kann

Behandlungsprinzip

Kerze im Ohr

Der Patient liegt seitlich auf einem Ohr, während die Ohrkerze senkrecht in das andere Ohr gesteckt wird. Dann wird die Ohrkerze am oberen Ende angezündet. Nach der Behandlung sollte der Patient ruhen.

Heiße Luft

Durch den Verbrennungsprozess der Ohrkerze entsteht heiße Luft, die nach oben zieht. Dadurch kommt es am anderen Ende der Ohrkerze zu einem Unterdruck. Dieser Effekt löst vielleicht im Mittelohr und den Nebenhöhlen eine Druckregulation aus und massiert das Trommelfell. Als Folge könnte der Sekretfluss anregt werden, so dass Schlacken und Ablagerungen ausgeleitet werden. Auch die Bewegung der Lymphflüssigkeit würde davon profitieren.

Die Wärme der Ohrkerze wirkt auf die Durchblutung fördernd. Dabei soll indirekt auch das Immunsystem angeregt werden. Zudem würden durch eine Ohrkerze die zugehörigen Reflexzonen stimuliert. Auch eine Schmerzlinderung sei möglich.

Das Knistern und Rauschen der Ohrkerze beim Abbrennen bewirkt Vibrationen. Sie sollen ebenfalls die Entspannung und Reinigung unterstützen. Subjektiv soll die Ohrkerze ein Gefühl der „Befreiung“, Freude, Ruhe und Geborgenheit auslösen.

Wie wirksam ist die Methode?

Anwender

Bitte Beachten Sie, dass durch die unsachgemäße Verwendung einer Ohrkerze ein Verletzungsrisiko besteht. Machen Sie daher keine Selbstversuche. Neben Verbrennungen droht ein Verschluss des Gehöhrgangs durch herabtropfendes Wachs oder eine Verletzung des Trommelfells durch heißes Wachs.

  • Es sollten nur tropffreie Ohrkerzen oder Ohrkerzen mit einem Tropfschutz verwendet werden.
  • Grundsätzlich sollte immer eine zweite Person anwesend sein, um das geregelte Abbrennen zu überwachen sowie um ein Umstürzen der Ohrkerze zu vermeiden.
  • Nach dem Verbrennen sollte der Gehöhrgang von den Rückständen gereinigt werden, denn nach dem Abbrennen der Ohrkerze findet man im Gehöhrgang oft Wachspartikel.

Schulmedizin

Für die Wirkung einer Ohrkerzenbehandlung gibt es keine Studien.

In Untersuchungen konnte man den vermuteten Unterdruck nicht feststellen. Auch wenn ein Unterdruck entstünde, so Kritiker, wäre er nicht ausreichend um das klebrige Ohrenschmalz zu entfernen. Allerdings wäre es möglich, dass die Wärme die Selbstreinigung des Ohrs anregt. Die ätherischen Öle in der Ohrkerze sollen das Ohrenschmalz weicher machen. Ob die geringen flüchtigen Mengen dazu aber ausreichen, ist nicht untersucht.

Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass eine Erwärmung des Ohrs positive Effekte auf Entspannung, Durchblutung und infolgedessen die Sekretbewegung hat. Schon die Ruhephase nach der Behandlung kann verlangsamend und beruhigend wirken. Die beschriebenen Gefühle nach einer Ohrkerzenbehandlung von „Befreiung“, Freude, Ruhe und Geborgenheit sind mitunter auch situationsbedingt.

Einige Mediziner raten eher von der Verwendung von Ohrkerzen ab. Begründung: Ein Hals-Nasen-Ohrenarzt könne ebenso eine gründliche Reinigung des Ohrgangs vornehmen.

Achtung:

  • Falls das Trommelfell perforiert ist, darf eine Ohrkerze auf keinen Fall eingesetzt werden, dann könnten nämlich Rückstände ins Mittelohr gelangen und einen großen Schaden auslösen.
  • Bei einem Loch im Trommelfell, einer Ohrenentzündung, Ohrenpilz oder Implantaten darf keine Ohrkerze verwendet werden!

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Heilpraktiker Verband: Homepage, Ohrkerzen, Stand Juli 2008
  2. Ohrkerzen.org, Homepage: Stand Januar 2010
  3. Wikipedia, Ohrkerzen, Stand Juli 2010
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