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Psychotherapie

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In einem Gespräch werden die Probleme eines Patienten zunächst festgestellt.
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Problemverarbeitung in Form von Psychotherapie

Psychotherapie ist die Behandlung von Verhaltensstörungen, Konflikten, psychischen Ausnahmezuständen und problematischen Mustern in der Persönlichkeit mit psychologischen Mitteln.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Therapeutisches Gespräch

Psychotherapie ist die Behandlung mit psychologischen Mitteln. In der Regel erfolgt Psychotherapie in Form eines Gespräches. Ziel der Therapie ist eine Verhaltensänderung und Problemverarbeitung hin zu Beschwerdefreiheit. Die Psychotherapie selbst arbeitet nicht mit Medikamenten, sie können aber begleitend dazu verordnet werden. Durch die Therapie gebessert werden können ganz unterschiedliche Störungen wie Konflikte, psychische Ausnahmezustände, problematische Persönlichkeitszüge, Verhaltensstörungen und vieles mehr.

Welche Krankheiten werden mit Psychotherapie behandelt?

  • Affektstörung, Gefühlsverflachung, Leeregefühl, Orientierungslosigkeit, mangelnde Impulskontrolle, Abspaltung von Gefühlen, Motivationskrisen
  • Aggression, autoaggressives Verhalten, Selbstverletzung, Essstörungen
  • Angstzustände, Panikattacken, Phobien
  • Beziehungsprobleme, Ehekrisen, Erziehungschwierigkeiten, berufliche Probleme, Konfliktmanagement
  • Depressionen, depressive Verstimmung, Selbstmordabsichten
  • Entwicklungsstörung, Persönlichkeitsstörungen, Identitätsstörungen, Störung der Selbstwahrnehmung, Selbstwertproblematik
  • Stress, Überforderung, Anpassungsstörungen, Burnout, psychosomatische Störungen, Schlafstörungen
  • Trauma, Vergangenheitsbewältigung, Verdrängungsproblematik, chronische Erkrankungen, Schmerzzustände, neurologische Störungen
  • unangepasstes Verhalten, Realitätsverlust, unreifes Verhalten
  • Zwangsstörungen und Süchte: Zwangsgedanken, Zwangsneurose, Spielsucht, Sexsucht, Drogensucht, Kaufsucht…

Behandlungsprinzip

Verschiedenste Ansätze

Durch Psychotherapie kann man auf vielen Wegen Einfluss nehmen. Im Laufe der Geschichte entwickelten sich zahlreiche Ansatzpunkte für einen regulierenden Eingriff:

  • Analyse der Psyche (unbewusster Vorgänge, triebhafter Dränge, Vergangenheit, Kommunikation, Spielverhalten),
  • Veränderung des Verhaltens (aktuelle soziale Umgebung, Verhalten, Umgang, Wahrnehmung, Kommunikation),
  • Aktivierung von Gefühlen (Erlebnisse, Spontaneität, Bewegung, körperliche Verfahren),
  • Achtsamkeitstraining (Wahrnehmung der eigenen Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse),
  • darstellende Maßnahmen (Theater, Assoziationen, Familienaufstellung),
  • psychosomatische Maßnahmen (Entspannung, Körperkontrolle),
  • kreative Methoden (Kunst-, Musiktherapie),
  • Hypnose

In Deutschland anerkannt

Es gibt in Deutschland nur drei Psychotherapie-Verfahren, die von der Kasse anerkannt sind:

  • Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist die Auseinandersetzung mit "dem Unbewussten". Aktuelle Probleme sollen in Bezug auf die Erlebnisse der Kindheit aufgearbeitet werden.
  • Analytische Psychotherapie, psychoanalytisch begründete Langzeittherapie (nach S. Freud, C.G. Jung oder A. Adler): Auch hier steht unbewusstes Konfliktmaterial im Mittelpunkt. Der Klient soll sich in die Vergangenheit zurückversetzt fühlen (regressiver Prozess) und aus dieser (kindlichen) Position mit dem Therapeuten seine Probleme bewältigen.
  • Verhaltenstherapie: Das Verstehen, warum die Störung entstanden ist, hat einen geringeren Wert. Wesentlich wichtiger ist hier die Berücksichtigung der Gegenwart. Zentrales Dogma ist, dass Verhalten erlernt und auch wieder verlernt werden kann.

Risiko

Leider kann es auch zu negativen Effekten durch Psychotherapie kommen und der Klient fühlt sich am Ende weniger "funktionsfähig" als vor der Therapie. Der Glaube an einen heilenden Therapeuten macht abhängig und verletzlich, insbesondere wenn man durch die Störung gerade labil ist.

Vor- und Nachteile

Psychologie ist keine Naturwissenschaft, sondern sehr stark von momentanen Moden und Geistesströmungen geleitet. Die aktuelle Psychologie krankt an einer Verwissenschaftlichung und Spaltung zwischen theoretischer und praktischer Psychologie. Diagnosen sind oft schwer zu untermauern, manchmal recht fragwürdig und subjektiv, denn andere Therapeuten kommen oft zu anderen Schlussfolgerungen. Eine Diagnose im Rahmen der Psychotherapie kann außerdem sehr verletzen. Bei der Verhaltenstherapie steht daher nicht die Diagnose, sondern das Verhalten im Zentrum.

Psychoanalyse ist der Klassiker der Psychotherapie. Speziell der Psychoanalyse wird oft vorgeworfen, dass sie Personen in der Vergangenheit festhält und keine brauchbaren Verhaltensregeln für das "Hier und Jetzt" liefert. Eine Einsicht in die Entstehung der Probleme und die genauen Bedingungen hierfür trägt noch nicht automatisch seelische Erleichterung oder gar bessere Lebensbewältigung in sich. Der Markt hat darauf bereits mit neuen Psychotherapie-Verfahren reagiert: Verhaltenstherapie und das "Life Coaching" richten sich an die Praxis und Lebensbewältigung und sind außerdem nicht mit dem Label "psychischer Krankheit" behaftet.

Wie wirksam ist die Methode?

Kontrolle für Psychotherapie?

Es gibt im Versorgungsnetz Deutschlands wenige Sicherungsmechanismen, um Fehlbehandlungen oder Willkür durch Therapeuten während einer Psychotherapie zu kontrollieren. Eine genaue Kontrolle ist in den höchst privaten therapeutischen Situationen auch kaum möglich und wegen des notwendigen Vertrauens auch nicht wünschenswert. Therapeutische Beziehungen können – "wie im richtigen Leben" – gelingen, oder auch nicht.

Patient

Es ist nicht ganz einfach, einen geeigneten Therapeuten für die Psychotherapie zu finden. Zum einen muss einem die von dem Therapeuten durchgeführte Methode liegen, zum anderen braucht es Vertrauen und Sympathie zum Therapeuten. Jeder hat daher das Recht, den Therapeuten einige Behandlungsstunden zu testen, bevor man sich festlegt. Wenn man sich nicht gut aufgehoben fühlt, sollte man keine Scheu haben, den Therapeuten zu wechseln. Der Patient sollte außerdem während der Psychotherapie darauf achten, dass er mündig bleibt. Eine Abhängigkeit ist ebenso fragwürdig wie eine Idealisierung des Therapeuten. Auch er ist ein Mensch mit Stärken und Schwächen. Wenn Sie sich in der Diagnose nicht wiederfinden: Nehmen Sie sich das Recht, etwas abzulehnen!

Therapeut

Die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" oder lang "Psychologischer Psychotherapeut" ist in Deutschland gesetzlich geschützt. Diesen Titel dürfen nur Personen mit Abschluss einer staatlich geregelten Ausbildung führen. Die Gebietsbezeichnung "Psychotherapie" ist nicht geschützt, das bedeutet, auch Personen, die nicht berechtigt sind, diesen Titel zu führen, dürfen psychotherapeutische Behandlungen anbieten. Die Qualität und die Dauer der Ausbildungen sind sehr unterschiedlich, von Kurzzeitkursen bis zu langjährigen Ausbildungen. Für den Laien ist dieser "kleine Unterschied" zwischen den Angeboten zur Psychotherapie oft nicht ausreichend klar ersichtlich. Therapeuten mit einer kurzen Ausbildungszeit haben weniger Überblick, sind dafür oft deutlich mehr praxisorientiert. Das kann auch ein Vorteil sein, denn nicht immer ist eine Psychotherapie nötig, oft fehlt nur ein einfühlsamer Gesprächspartner.

Kosten/Erstattung

In Deutschland sind nur wenige Methoden der Psychotherapie allgemein anerkannt und werden von den Kassen erstattet. in Österreich und der Schweiz ist man hier kulanter.

Im Erstgespräch mit dem Therapeuten sollte man bereits die Kostenübernahme durch die Kassen ansprechen. Die Psychotherapie kann erst beginnen, wenn die Krankenkasse eine schriftliche Zusage zur Kostenübernahme erteilt.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
Links

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Literatur

  1. Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V., Homepage, Stand April 2010
  2. Ärzteblatt.de: Therapieschäden: Großer Bedarf an Forschung, PP 7, Seite 318, Ausgabe Juli 2008
  3. Wikipedia: Psychotherapie, Homepage, Stand Mai 2010

Foto: Header - © Phase4Photography - Fotolia.com

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