Polyphenole zählen zu den stärksten Antioxidantien
"Powerstoffe" in Obst & Gemüse
"5 am Tag" – Sie kennen diese Empfehlung? Täglich sollten wir 5 bis 7 Portionen Obst und Gemüse (entsprechend etwa 600 bis 700 g) verzehren, denn dort stecken jede Menge gesundheitsfördernde Vitalstoffe und vor allem zellschützende bioaktive Pflanzeninhaltsstoffe (z. B. Carotinoide, schwefelhaltige Stoffe, Polyphenole) drin. Dabei sollte der tägliche Gemüse- und Früchteteller möglichst bunt und abwechslungsreich sein, denn die gesundheitsfördernde Kraft steckt oft in der Summe der „Powerstoffe“ von Obst und Gemüse.
Polyphenole schützen die Pflanzen vor allem Unerwünschten
Eine Vielzahl der bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffe sind Schutzstoffe, die Pflanzen im Kampf gegen Umweltgifte, Bakterien, Viren, UV-Strahlung und Ozon bilden. Inzwischen zeigen eine Vielzahl von Studien, dass diese bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffe aus Gemüse, Obst und Gewürzen (z. B. in Ingwer oder der Gelbwurz = Kurkuma) auch für den Menschen interessant sind. So ergaben sich aus den wissenschaftlichen Untersuchungen u.a. Hinweise auf eine zell- und gefäßschützende, keim- und entzündungshemmende, verdauungsfördernde sowie immunstärkende Wirkung.
Freie Radikale im Übermaß machen alt und krank
Gefragt sind vor allem jene Schutzstoffe, die uns vor den schädlichen freien Radikalen schützen. Diese kleinen aggressiven Teilchen entstehen tagtäglich im körpereigenen Stoffwechsel, werden aber auch durch Umweltgifte, UV-Strahlung, Ozon und bestimmte Medikamente freigesetzt. Ebenso entstehen diese äußerst aggressiven Winzlinge auch beim Rauchen, unter Alkoholkonsum oder beim Sport oder beim Solariumbesuch. Sind zu viele freie Radikale im Körper vorhanden, so spricht man auch vom „oxidativen Stress“. Dieser wird mitverantwortlich gemacht für die Entstehung einer Reihe von Erkrankungen (wie z. B. Herz-, Kreislauferkrankungen, Krebs, Gelenk- und Augenerkrankungen sowie Nervenkrankeiten wie z. B. die Alzheimersche oder die Parkinsonsche Erkrankung)
Erkrankungen (Beispiele), die mit den freien Radikalen in Verbindung stehen
- Atherosklerose und Folgeerkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall)
- Augenerkrankungen (z. B. grauer Star)
- Diabetes mellitus (Spätfolgen)
- Entzündungen (z. B. Magenschleimhaut-, Darmentzündung)
- Gelenkerkrankungen
- Krebs
- Nervenkrankheiten (z. B. Alzheimer Erkrankung, Parkinso, Multiple Sklerose
Polyphenole zählen zu den effektivsten Antioxidantien
Daher ist die möglichst vielseitige Zufuhr von Radikalfängern (=Antioxidantien) empfehlenswert, denn diese halten die reaktiven kleinen Teilchen „in Schach“, wirken den durch freie Radikale bedingten Zellschäden entgegen und sorgen für einen effizienten Zellschutz. Am ehesten finden wir solche Antioxidantien in Obst und Gemüse. Die dort vorkommenden Polyphenole zählen zu den effizientesten Antioxidantien. Sie wirken weitaus besser als die bekannteren Vertreter der Radikalfänger wie z.B. die Vitamine C und E. „Powerbeeren“ wie z. B. die Goji- und die Acaibeere sowie Granatapfel und Gewürzpflanzen wie Ingwer und Kurkuma (Gelbwurz) sind besonders reich an diesen radikalfangenden Polyphenolen.
Sehr effizient im Kampf gegen freie Radikale sind auch die Traubeninhaltsstoffe Resveratrol und OPC oder Astaxanthin aus Mikroalgen. Am besten ist eine Kombination aus den genannten Früchten und Gewürzen (auch mit Gemüsesorten kombiniert), denn die dort vorhandenen Polyphenole ergänzen sich und stärken sich gegenseitig, so dass daraus eine „geballte“ antioxidativ wirksame Kraft resultiert. Daher sind Nahrungsergänzungsmittel, welche die GESAMTE Lebensmittelmatrix mit Polyphenolen und weiteren bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffen zur Basis haben und zusätzlich auf den ORAC-Wert standardisiert sind, besonders interessant (z.B. plantazym).
Prof. Dr. Michaela Döll
Diplom-Biologin mit mehrjähriger Forschungserfahrung im Fachbereich Pharmazie.
Lehrbeauftragte der Universität Braunschweig (Institut für Lebensmittelchemie).
Zahlreiche Publikationen und Bücher im Bereich „Orthomolekulare Medizin".
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