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Wer heilt, hat recht?

Ein Patient liegt auf einer Liege, ein Arzt fasst an seinen Bauch.
© wikimedia Commons

Auch Naturheilkunde sollte wissenschaftlich begründet werden

"Wer heilt, hat recht." Mittlerweile hören wir diese Aussage überall, aber mir gefällt dieser Ausspruch nicht. Lesen Sie warum.

Von: Dr. rer. nat. Ernst Grondal

Warum es nicht reicht, auf Erfolge zu verweisen

Als ich diesen Satz das erste mal gehört habe, - das war in der Ausbildung "klassische Homöopathie" -, fand ich ihn gar nicht so schlecht. Wahrscheinlich auch, weil ich diesen Satz damals noch nicht hinterfragt habe.

Rechthaberei ist keine gute Erklärung

Mittlerweile ist er zu einer Seuche geworden. Kaum ein Zeitschriftartikel, kaum ein Vortrag, man könnte fast sagen kaum eine Erwähnung des Begriffes "Naturheilkunde" ohne den Zusatz "Wer heilt, hat recht!". Dabei tut man der Naturheilkunde unrecht. Denn die Heilung ist ja da, aber wie es mit dem Rechthaben aussieht ist ja wohl etwas anderes.

Wer heilt, hat recht?

Ich finde diesen Satz mittlerweile "dumm" und habe sofort Bedenken dem gegenüber, der ihn ausspricht.

Dieser Satz ist ein Kommunikations- und Denkkiller. Denn er heißt nichts anderes als "Ich habe recht", denn derjenige der ihn benutzt ist natürlich der Heiler "und damit Basta!", und damit wird jedwede Diskussion beendet. Sobald man beginnt eine spezielle Therapieform zu diskutieren, oder auch bestimmte Grundlagen der Naturheilkunde (in der Homöopathie ist es der meistgesprochene Satz), kann man darauf wetten, dass sobald der Befürworter der Theorie bzw. der Therapie nicht mehr weiter weiß, dieser Satz fällt. Und damit ist dann alles gesagt, jede Diskussion abgewürgt.

Und warum? Weil die meisten, die diesen Satz benutzen, sich nicht die Mühe machen einmal selbst weiterzudenken und sich weiter zu informieren, warum und wieso etwas so ist wie es ist. Es handelt sich meiner Meinung nach bei den Personen, die diesen Satz benutzen um solche mit einem gesunden "Halb-" oder auch "Nicht-"Wissen, die sich aber auch nicht die Mühe machen ihr Unwissen zu beseitigen. Man kann das gut in den Zeitschriften oder bei Vorträgen beobachten. Es gibt Vorträge/Artikel, die so grottenschlecht sind und voll von falschen und nicht belegbaren Behauptungen sind und es gibt gut vorbereitete, exzellente Vorträge, bei denen man sofort erkennt, dass dahinter auch ein gutes Basis- und Spezialwissen steckt und das Tun auch hinterfragt wird. Und wer benutzt wohl am Ende des Vortrags/Artikels den Satz "Wer heilt, hat recht!"?

Mir sind jedenfalls alle, die den Satz benutzen erstmal suspekt. Und ich würde auch allen Patienten bzw. Interessenten der Naturheilkunde raten, vorsichtig zu sein beim Erwähnen des Satzen und zu fragen: "Warum wird jetzt diese Phrase benutzt?"

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