Das große Frieren: Was passiert da eigentlich, fragt das Gesundheitsportal PhytoDoc
Heidelberg/Berlin, 24. Januar 2017: Zugegeben, viele Gedanken machen wir uns nicht, wenn wir frieren. Es ist halt kalt, man möchte das nur schnell beenden. Welche Strategien dabei hilfreich sind und was eher zusätzlich stresst, beleuchtet das Gesundheitsportal PhytoDoc.
Im Gegensatz zu so manch tierischem Kältekünstler sind wir Menschen bei Kälte relativ hilflos. Unsere Muskeln können nicht mehr so schnell reagieren, wir werden steif. Aber auch unser Gehirn funktioniert schlechter und das Herz gerät aus dem Takt. Ab einer Körpertemperatur von 32 Grad wird es gefährlich.
Bevor es soweit kommt, setzt jedoch die körpereigene Gegenstrategie ein. Zuerst wird die Durchblutung in den arteriellen Blutgefäßen der Hautoberfläche gedrosselt, danach beginnt das Zittern.
Kälteschmerz ans Gehirn? Schmerz ist ein Schutzmechanismus des Körpers und warnt vor einer Unterkühlung, die zu einer Schädigung des Gewebes führen könnte. Die Nozirezeptoren, also die Rezeptoren im Körper, die auf drohende oder schon eingetretene Verletzungen reagieren, haben dann ganze Arbeit geleistet. Sie sind kälteresistent, können dabei sogar, laut Untersuchungen der Universität Erlangen-Nürnberg, bei 10 Grad in der Haut noch einen Kälteschmerz ans Gehirn melden.
4 Dinge, die Sie vermeiden sollten
- Den ganzen Tag den warmen Lieblingspulli tragen, ist keine gute Idee, wenn man dann die Hauptzeit im warmen Büro oder Zimmer sitzt. In geschlossenen Räumen sollten wir uns von den dicken Wintersachen trennen oder nur dann darüber ziehen, wenn wir frieren.
- Obacht bei Kaffee und Zigaretten: Koffein und Nikotin verengen die Gefäße – Fazit: das Frieren wird verstärkt.
- Alkohol: ja Glühwein wärmt, ist aber keine Dauerlösung. Kurzfristig erleben wir tatsächlich ein Wärmegefühl, denn Alkohol erweitert die Gefäße. Dann kann die „Innenwärme“ des Körpers an die Hautoberfläche dringen. Bedeutet im Umkehrschluss? Wenn die Körperwärme nach außen entweicht, dann droht eine Unterkühlung der inneren Organe.
- Bei Erfrierungen: Sollte eine Erfrierung drohen, dann dürfen die betroffenen Körperteile auf keinen Fall mit Eis eingerieben werden. Bitte ganz langsam erwärmen. Eine zu schnelle Erwärmung kann zu gefährlichen Kreislaufproblemen führen.
Abwehrstrategien: 5 Dinge, die Sie unbedingt ausprobieren sollten:
Abhärten: hier ist für jeden etwas machbar: bei Kälte täglich an die frische Luft gehen – und zwar bei jedem Wetter, bis hin zu Saunagängen mit anschließendem kurzen Kältebad oder die bewährten Wechselduschen nach Kneipp.
In Bewegung bleiben: Es ist eine logische Sache - Muskelarbeit erzeugt Wärme.
Kräutertees trinken: Antikältefavoriten sind dabei Yogi- oder Chai-Tee, Fenchel- und Kümmeltee, vor allem jedoch Lindenblütentee, der auch bei Erkältungen gerne eingenommen wird.
Wetterfeste Kleidung: immer an das Zwiebelprinzip denken und an Omas Rat, den Kopf zu bedecken, da dieser reichlich Wärme abgibt.
Ernährung: Hier gibt es einige Stimmen aus der TCM, auf kühlende Nahrungsmittel zu verzichten. Dazu gehören übrigens auch Südfrüchte. Zu den wärmenden Lebensmitteln werden hingegen neben Wildfleisch, Lamm & Truthahn, auch der Lauch und Fenchel, Zwiebeln, Nüsse, gekochtes Getreide sowie Ziegenkäse und (netterweise) Rotwein gezählt.
- Schneller PhytoDoc Wärmetipp: Ingwer ist der Klassiker. Klein schneiden und mit heißem Wasser aufgießen, die Wärme durchdringt sofort den ganzen Körper. (Ingwertee für die Abwehrkräfte)
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