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Burnout-Syndrom Teil I: Eine schwierige Krankheit

Müde Bulldogge
© Pitsch - Pixabay

Müdigkeit: natürlich oder krankhaft?

Es gibt viele Untersuchungen zum sogenannten Burnout-Syndrom. In dieser Artikelreihe wird das Phänomen genauer unter die Lupe genommen.


Von: Berthold Musselmann

Keine klare Definition

Das so genannte "Burnout-Syndrom" oder mit ähnlichem Bedeutungsinhalt Chronic Fatigue Syndrome, Chronisches Müdigkeitssyndrom/ Erschöpfungssyndrom ist nicht klar definiert. Sehr gründlich recherchiert haben die Autoren der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) "Müdigkeit" (2002 erstmals veröffentlicht, 2006 überarbeitet). Erhellendes findet sich auch in der Leitlinie Neurasthenie/Chronic Fatigue Syndrome (Leitlinie Somatoforme Störungen) Dt. Gesellschaft für Psychotherapeutische Medizin (allerdings von 1998) und anderen Leitlinien.

Ist Müdigkeit wirklich eine Krankheit?

Befasst man sich länger mit "Burnout" und verwandten Themen, stellt sich die Frage: Ist Müdigkeit wirklich eine Krankheit?

Dazu die Leitlinie "Müdigkeit" der DEGAM:
Müdigkeit ist eine universelle menschliche Erfahrung. Nur in Ausnahmefällen suchen Menschen deshalb medizinische Hilfe: Wenn die Befindensstörung aus ihrer Sicht nicht angemessen erklärt werden kann (z. B. durch Anstrengung oder Mangel an Schlaf), die Beeinträchtigung nicht mehr akzeptabel erscheint oder die individuellen Kompensationsmöglichkeiten erschöpft sind.
Mittelpunkt dieser Leitlinie ist das weitgefasste subjektive Empfinden von Müdigkeit, das in verschiedenen Formulierungen (Schlappheit, Mangel an Energie, Erschöpfung, Ermüdung, frühe Ermüdbarkeit, Einschlafneigung tagsüber usw.) vorgetragen wird. Verschiedene qualitative Komponenten sind zu berücksichtigen, die z. T. auch den Status einer Mitursache haben:

  • emotionale (Unlust, Motivationsmangel, enge Verbindung zu Traurigkeit bzw. niedergedrückter Stimmung, verminderte Schwingungsfähigkeit),
  • kognitive (verminderte geistige Aktivität bzw. Leistungsfähigkeit),
  • Verhaltensaspekte ("Leistungsknick").

Epidemiologische Untersuchungen demonstrieren eine große Spannbreite von Ausprägungen; diese reichen von leichten Müdigkeitsbeschwerden bis hin zum Chronischen Müdigkeitssyndrom mit schweren Behinderungen.

Es handelt sich also bei Burnout um einen Symptomenkomplex mit je nach Patient sehr unterschiedlichen Schwerpunkten, kaum um eine einheitliche Krankheit. Schon allein daher ist eine genaue Definition schwierig und kann nur Annäherung sein.

Wir müssen von einem fließenden Übergang von leichter vorübergehender Gesundheitsstörung bis zu behandlungsbedürftiger schwerer und langanhaltender Beeinträchtigung ausgehen.

Zudem ist in der heutigen Krankheitsindustrie mit der Bestrebung zu rechnen, Patienten "zu erzeugen" und damit „Kunden zu gewinnen“ statt das zu tun, was ein Gesundheitssystem eigentlich sollte: Nicht Krankheitsbewusstsein durch "Gesundheitsaufklärung" schaffen und Angst machen, sondern alles tun und vor allem lassen, was das Vertrauen in das weitgehend selbsttätige Funktionieren des Körpers stärkt. Dazu gehört besonders, „moderne“ Menschen an die Grundvoraussetzungen für Gesundheit zu erinnern. Gut geeignet als Informationsquelle hierfür ist die Ordnungstherapie.

Im nächsten Beitrag wird von einem Fall aus der Praxis berichtet und der Frage nachgegangen, ob es sich beim sogenannten Burnout-Syndrom um eine Krankheit handelt.

Nach so viel geistiger Kost empfehle ich z. B. eine kleine Meditation als Burnout-Prophylaxe :-)

Ihr
Berthold Musselmann

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